Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Pokalsensation verpasst: HBW verliert nach großem Kampf in Melsungen

Im Achtelfinale des DHB-Pokals musste sich der HBW Balingen-Weilstetten am gestrigen Abend der MT Melsungen mit 27:23 geschlagen geben. Gegen den hessischen Vertreter, der am Wochenende im Bundesligaalltag dem THW Kiel überraschend die erste Saisonniederlage einbrachte, waren die „Gallier von der Alb“ im gesamten Spielverlauf auf Augenhöhe. Für die Pokalsensation hat es am Ende dennoch nicht gereicht und die Eyachstädter müssen den Traum vom Final Four abhaken. Beste Torschützen für den HBW waren Benjamin Herth, Dragan Tubic, Christoph Theuerkauf und Manuel Liniger mit jeweils vier Treffern.

Guter Start in Halbzeit Zwei

Von Beginn an entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der die MT Melsungen durch Felix Danner den ersten Treffer der Begegnung erzielte. Der HBW war es dann aber, der bis zum 6:7 (19. Minute) durch Manuel Liniger den Ton angab. Ab der 20. Spielminuten festigten sich dann die Gastgeber und konnten durch Jonathan Stenbäcken erstmals wieder in Führung gehen. Beim Stand von 10:10 27 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff handelte sich Christoph Foth dann eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe ein, die von Melsungen mit zwei Treffern zum Halbzeitstand 12:10 quittiert wurde.

Den ersten Treffer im zweiten Spielabschnitt erzielten zunächst wieder die Hessen, ehe Balingen durch drei Tore in Folge von Roland Schlinger, Tubic und Felix König den Ausgleich zum 13:13 schaffte. Nach einem Doppelschlag von Liniger zum 15:15 in der 40. Spielminute sah sich MT-Trainer Michael Roth zu einer Auszeit veranlasst.  Aber auch in der Folgezeit sahen die Zuschauer in der Stadtsporthalle Melsungen eine enge Partie. Christoph Theuerkauf erzielte in der 53. Minute das  22:21, ehe Nenad Vuckovic sechs Minuten vor dem Ende das 23:21 markierte. Nun nahm HBW-Trainer Dr. Rolf Brack die Auszeit, um die letzten Kräfte seines Teams zu mobilisieren. Die aufopferungsvoll kämpfenden „Gallier“ wurden am Ende für ihre Bemühen aber nicht belohnt und Partik Fahlgren besiegelte die Niederlage in den letzten beiden Schlussminuten mit seinen Treffern zum 27:23-Endstand. Das Endergebnis von vier Toren Differenz war die höchste Führung der MT Melsungen in der gesamten Begegnung und täuscht deswegen über den knappen Spielverlauf hinweg.

Auf Ligaalltag konzentrieren

Am Ende stehen die „Gallier von der Alb“ mit leeren Händen da und haben es nicht geschafft erstmals in der Vereinsgeschichte das Pokalviertelfinale zu erreichen. Die Mannschaft hat sich trotzdem erhobenen Hauptes aus dem Pokalwettbewerb verabschiedet und kann sich nun auf den Ligaalltag in der Rückrunde konzentrieren, in dem wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg gesammelt werden müssen.

Michael Roth: Danke an Rolf und die HBW, dass sie uns die Stimmung nicht versaut haben. Es war schon schwierig ins Spiel zu gehen. Überall kamen die Fans und gratulierten uns, wobei es komisch ist schon vor einem Spiel beglückwünscht zu werden. Am Anfang haben wir dann auch prompt viele Fehler gemacht. Die Köpfe waren müde und die Beine schwer. 15 technische Fehler sind eine Quote, die wir sonst nicht haben. Aber man muss auch gestehen, dass uns Balingen an die Grenze gezwungen hat. Zum Glück haben wir aber inzwischen eine Mannschaft, die auch ein schlechtes Spiel noch siegreich gestalten kann. Pokal ist Pokal, und da will man unbedingt weiterkommen. Jetzt hoffen wir auf ein gutes Los für das Viertelfinale; Kiel vielleicht. Aber Spaß beiseite, ich bin stolz auf meine Mannschaft. Das war eine schwere Geburt, aber wir haben sie gut überstanden.

Dr. Rolf Brack: Gratulation an Michael und die MT, dass sie nach dem historischen Sieg in Kiel die Stimmung hoch halten konnten, und wir dazu beitragen durften. Aber wir kommen ja am Samstag nochmal wieder. Ich werde auch älter und natürlich denkt man darüber nach, wie man noch einmal ins Final Four kommen kann. Das habe ich heute vor dem Spiel auch gemacht, zumal wir ja mit dem Achtelfinale schon recht dicht dran waren. Aber Melsungen war hervorragend eingestellt auf die Situationen sechs gegen sieben. Wenn ich auch sagen muss, dass wir da geduldiger hätten spielen müssen. In der entscheidenden Phase war dann Fahlgren der Matchwinner mit seinen wichtigen Toren. Es war ein von beiden Abwehrreihen geprägtes Spiel. Und es war irgendwie schon so, dass es die MT gegen Kiel leichter hatte Tore zu erzielen als gegen uns. Wir wünschen der MT jetzt ein Heimspiel gegen Eisenach oder Minden, und dass wir dann für unsere Hilfe zum Final Four in die MT-Loge eingeladen werden.

Spielverlauf MT Melsungen – HBW:

1:0, 3:3, 6:7, 10:10, 12:10 (Halbzeit), 13:13, 15:15, 17:17, 20:19, 23:21, 25:22, 27:23 (Endergebnis)

MT Melsungen: Appelgren, Sandström, Stenbäcken (1), Mansson, Kubes, Fahlgren (3), Schröder (1), Vasilakis (3), Hildebrand, Danner (3), Sanikis, Karipidis (3/2), Allendorf (7), Vuckovic (6)

HBW: Putera, Katsigiannis, König (2), Foth, Skvaril, Ettwein (1), Schlinger (2), Theuerkauf (4/1), Wessig, Billek (1), Liniger (4), Herth (4/3), Häfner (1), Tubic (4)

Zeitstrafen: MT Melsungen 3, HBW 3

Siebenmeter: MT Melsungen 2/2, HBW 4/4

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