Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Im Achtelfinale treffen die "Gallier von der Alb" auf Kiel-Bezwinger Melsungen
Erstmals in seiner Vereinsgeschichte hat der HBW Balingen-Weilstetten im DHB-Pokal das Achtelfinale erreicht. Mit dem 32:30-Erfolg beim TV Hüttenberg vor acht Wochen kam Trainer Dr. Rolf Brack seinem Traum, einmal beim Lufthansa Final-Four in Hamburg mit dabei zu sein, einen kleinen Schritt näher. Allerdings hat es anschließend die Glücksfee in Person von Diskus-Olympiasieger Robert Harting bei der Auslosung nicht besonders gut gemeint. Mit der MT Melsungen hat er den Schwaben ein richtig dicken Brocken zugelost und nicht genug damit: Die Balinger müssen auch noch reisen. Spielbeginn in der Melsunger Sporthalle ist am kommenden Mittwochabend, um 20.15 Uhr. Die Leitung der Partie haben die beiden Unparteiischen Lars Geipel und Marcus Helbig.
Wie dick der Brocken tatsächlich ist, konnte man am vergangenen Sonntagabend bei Sport1 live mit erleben. Mit 29:25 haben die Bartenwetzer gegen den Ligakrösus THW Kiel gewonnen. Klar, hat auch der HBW schon einmal gegen den deutschen Rekordmeister gewonnen. Aber zum einen ist das zwischenzeitlich schon einige Jahre her und war zu einem Zeitpunkt als die Kieler angeschlagen waren und einige Verletzte hatten. Außerdem schafften die Schwaben die Sensation in der eigenen Halle in Balingen. Den Nordhessen gelang das Kunststück in der Sparkassenarena in Kiel und es waren sämtliche Weltklassespieler des amtierenden deutschen Meisters mit an Bord. Der Erfolg der Nordhessen hat also eine ganz andere Dimension und kann schon jetzt als Sensation der Saison eingestuft werden.
Die Bartenwetzer werden die Schwaben also mit ganz breiter Brust empfangen und man kann davon ausgehen, dass die Melsunger Fans, nach dem Husarenstreich, wie eine Wand hinter ihrer Mannschaft stehen werden. Man darf gespannt sein, ob dem Balinger Trainer Dr. Rolf Brack so viele taktische Finessen einfallen, um die Kiel-Bezwinger nachhaltig zu ärgern. Dies vor allem auch deshalb, weil es MT-Trainer Michael Roth bisher immer gelungen ist, seine Mannschaft taktisch klug auf das Spiel der Balinger einzustellen. Manchmal könnte man den Eindruck bekommen, dass er nicht nur die Videoaufzeichnungen von den Spielen des HBW analysiert, sondern zusätzlich noch die Trainingseinheiten der Vorbereitung ausspioniert.
„Wahrscheinlich werden wir erst Morgen oder in paar Tagen begreifen, was für eine Sensation wir geschafft haben“, waren mit die ersten Worte von Roth nach dem Sensationssieg und genau darin könnte die Chance für die Schwaben liegen. „Man gewinnt schließlich nicht jeden Tag gegen den THW Kiel und ich erinnere mich noch ganz genau, wie es damals bei uns gelaufen ist“, blickt Geschäftsführer Bernd Karrer noch einmal auf die Wochen nach dem 23. Dezember 2009 zurück. Der HBW brauchte damals lange, bis er nach dem THW-Coup wieder in die Spur fand. „Das wird so einer erfahrenen Mannschaft wie Melsungen vermutlich nicht passieren“, hofft der Balinger Geschäftsführer aber trotzdem auf Konzentrationsschwächen der Hausherren und, dass diese seine Balinger konsequent genug nutzen können. „Ich hätte durchaus nichts dagegen, wenn uns Melsungen zumindest am Mittwochabend etwas unterschätzen“, machte Karrer keinen Hehl daraus, dass ihm ein Weiterkommen im Pokal schon wichtig wäre.
Wenn sich die Schwaben übrigens auf den Weg zum Kiel-Bezwinger machen, werden sie mit großem Gepäck nach Nordhessen reisen. Die Mannschaft wird bis einschließlich Samstag in der Nähe von Melsungen Quartier beziehen, denn schon drei Tage später müssen sie in Kassel erneut gegen die Bartenwetzer antreten. Dann geht es allerdings um Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.