Benjamin Herth im Interview
Letztes Heimspiel für Benjamin Herth: Schwerer Gang
Zehn Jahre war er für den HBW Balingen-Weilstetten auf der Platte. Feierte den Aufstieg in die stärkste Liga der Welt und war in den sieben Jahren Bundesligazugehörigkeit fester Bestandteil der Gallier von der Alb. Nun hat sich Benjamin Herth dazu entschieden etwas Neues zu probieren. In der nächsten Saison wird er für den TBV Lemgo auflaufen. Vorerst stehen aber noch zwei Spiele mit dem HBW an. Im Interview spricht er unter anderem über das letzte Heimspiel am Samstag, 01. Juni, gegen Melsungen. Es sei ihm zwar bewusst, dass es der letzte Auftritt vor heimischem Publikum sei, realisieren werde er es aber wohl erst am Tag selbst.
Herr Herth, Sie waren am Samstagabend beim Fußball Champions League Finale in London. Brauchten Sie eine Pause vom Handball?
Nein, eine Pause nicht. Aber das war einfach ein einmaliger Event, da konnte ich mir die Chance nicht entgehen lassen.
Aus dem Fußballspiel wurde ein Spektakel gemacht mit Eröffnungszeremonie. Weltweit schauten geschätzt 200 Millionen Menschen live zu. Warum ist der Fußball so viel erfolgreicher als Handball?
Das ist eine schwere Frage. Vielleicht ist für viele Handball zu komplex. Und ich denke, dass Fußball medial besser übermittelt werden kann.
Am Abend zuvor haben Sie mit 28:23 gegen Großwallstadt verloren. Es fehlten einige Stammkräfte. Ist damit die deutliche Niederlage zu begründen?
Das war natürlich ein Aspekt aber nicht die alleinige Begründung. Es sind viele Sachen zusammengekommen. Hätten wir eine vernünftige Leistung abgeliefert wäre trotz den Ausfällen etwas drin gewesen. So haben wir leider völlig verdient verloren.
Der HBW wird beim letzten Heimspiel gegen Melsungen mit dem gleichen Kader antreten müssen, da von den Verletzten niemand zurück in die Mannschaft kehren wird. Haben die Gallier von der Alb so überhaupt eine Chance?
Ja, auf jeden Fall! Wir werden diese Woche noch einmal konzentriert arbeiten. Schließlich wollen wir uns mit einem Sieg von unseren Fans verabschieden. Wir werden ambitioniert an die Sache herangehen.
Für Sie wird es das letzte Heimspiel im Dress des HBW. Ist Ihnen das bereits bewusst?
Es ist mir auf jeden Fall bewusst, ja. Aber so richtig realisieren werde ich es wohl erst, wenn es so weit ist. Für mich wird das am Samstag ein sehr schwieriger Gang.
Was wünschen Sie sich für Ihren letzten Auftritt vor heimischem Publikum?
Dass die Stimmung so wie immer ist, wir ein gutes Spiel zeigen und zwei Punkte, die wir auf dem anschließenden Abschlussfest alle gemeinsam feiern können.
Was werden Sie nach Ihrem Wechsel ganz besonders vermissen?
Auf jeden Fall meine vielen Freunde innerhalb der Mannschaft. Aber auch diejenigen, die ich um den Handball herum gefunden habe.
Was war Ihr ganz persönliches Highlight beim HBW, was Sie nie vergessen werden?
Es ist schwer innerhalb von zehn Jahren auf diesen einen speziellen Moment zurückzublicken oder diese eine besondere Situation herauszupicken. Es war einfach so viel! Letztendlich war es aber vielleicht doch der Aufstieg in die Handball-Bundesliga.