Die zwei Geschäftsführer der Derby-Gegner freuen sich auf die Begegnung

In zwei Tagen kommt es zum heiß ersehnten Regionalkampf zwischen dem TV Neuhausen und dem HBW Balingen-Weilstetten. In einem Doppelinterview äußern sich die Geschäftsführer Dieter König (TVN) und Bernd Karrer (HBW) unter anderem über die Bedeutung des Derbys für die Fans, über ihre Erwartungen an das Duell und ziehen ein sportliches Zwischenfazit für ihren Verein.

Wie ist die Gemütslage vor dem Derby in Tübingen?

Dieter König: Sehr positiv. Wir freuen uns alle auf das Derby vor ausverkauftem Haus und fiebern dem Spiel entgegen.

Bernd Karrer:Die Gemütslage ist sehr gut. Die Spielorte sind so nah aneinander wie sonst nie. Das ist hervorragend und ich freue mich unheimlich darauf.

Wie schätzen Sie die Entwicklung der Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf ein unddie Integration der Neuzugänge?

Bernd Karrer:Die Entwicklung geht stetig nach oben und die Integration der Mannschaft verlief überraschend schnell. Wenn jetzt die Verletzungsmisere ausgeblieben wäre, hätten wir eine optimale Situation in der Vorrunde.

Dieter König: Unsere vier neuen Spieler wurden bestens von der Mannschaft aufgenommen und haben sich auch bisher auf dem Parkett in unser Spielsystem mit vollem Einsatz eingebracht. Etwas wirklich Außergewöhnliches ist – bis auf den Punktgewinn gegen den HSV – aber noch nicht passiert. Wir wachsen mit jeder neuen Herausforderung und sehen den „Wochen der Wahrheit“  gespannt entgegen.

Welches sportliche Zwischenfazit können Sie bis dato in der Spielserie ziehen?

Dieter König: Mit dem Punkt gegen den HSV konnten wir die Liga definitiv überraschen, aber mit unserer Ausgangssituation bleiben wir in jedem Spiel der Außenseiter. Wir sind gekommen, um auf der einen Seite zu lernen und auf der anderen wichtige Punkte zu holen. Im „Soll“ zu sein ist für uns relativ. Wir müssen versuchen in den kommenden Heimspielen Siege einzufahren, um die Voraussetzung für eine gute Ausgangslage für die Rückrunde zu schaffen.

Bernd Karrer: Wir sind absolut im Soll. Mit der Ausbeute und dem Auftreten der Mannschaft kann man zufrieden sein. Wenn wir jetzt gegen Neuhausen noch Punkte holen ist der Saisonverlauf so gut wie selten.

Welche Erwartungen haben Sie an die Mannschaft, wenn es am kommenden Freitag zum Showdown in der Tü-Arena kommt?

Bernd Karrer: Ich erwarte, dass die Mannschaft alle Attribute, die unsere Spielweise ausmachen, bedingungslos in die Waagschale werfen, aber auch das spielerische Know How der letzten Spiele gezeigt wird. Gepaart mit der Bundesligaerfahrung der letzten Jahre sollten wir nicht mit leeren Händen aus der Halle gehen.

Dieter König: 100 Prozent Biss und Wille, sowie unbändiger Kampfgeist und Siegeswille. Die Mannschaft hat in jedem Spiel gezeigt, dass sie sich auf dem Feld zerreißt und alles gibt. Das sind unsere Grundtugenden, die wir aber in jedem Spiel zeigen müssen. Wichtig ist, dass wir uns am Ende nicht vorwerfen müssen, nicht alles gegeben zu haben.

Der TVN und HBW sind beides Vereine, die stark von ehrenamtlichem Engagement geprägt sind. Wie schätzen sie die Bedeutung eines solchen Duells für das Umfeld und die Fans ein?

Dieter König: Ein Derby ist immer eine gesonderte Situation und hat natürlich eine besondere Bedeutung für die Fans und Mitarbeiter. Es ist wünschenswert, dass „Wir“ gemeinsam Siege und Niederlagen erleben. Von dieser Identifikation mit der Mannschaft lebt der Verein und wird davon getragen. Wir freuen uns über jeden noch so kleinen Beitrag, den unsere Ehrenamtlichen leisten.

Bernd Karrer: Meiner Meinung nach geht es um ein Duell, bei der eine Mannschaft in der Bundesliga etwas etablierter ist und die andere überraschend aufgestiegen ist. Die Brisanz kommt durch die örtliche Nähe und weil es Vereine mit ähnlichen Strukturen sind. 

Wie wichtig ist das Spiel auf sportlicher Ebene?

Bernd Karrer: Extrem wichtig! Es muss unser Ziel sein gegen jeden Aufsteiger zu punkten, egal wie er heißt. Schließlich warten nach dem Spiel gegen Neuhausen einige schwere Brocken auf uns.

Dieter König: Zwei Punkte sind für uns in jedem Spiel wichtig, um nicht den Anschluss zu verlieren. Ein Sieg beflügelt die Mannschaft und mit jedem Punktgewinn, wird der Glaube an das Wunder verstärkt.

Und worin sehen Sie die größte Gefahr am Freitag?

Dieter König: In einem Derby herrscht immer eine große Rivalität. Dennoch soll die Partie fair ablaufen und im sportlich angemessenen Rahmen bleiben. Jedes Spiel ist Werbung für den Handballsport in der Region Neckar-Zollern-Alb und die Berichterstattung soll weiterhin so positiv ausfallen. Neben der Wichtigkeit in einem Derby, soll der Grundgedanke des Fair-Plays präsent bleiben.

Bernd Karrer: Die größte Gefahr ist, dass die Mannschaft den Gegner unterschätzt. Nachdem was ich in den letzten Tagen im Training gesehen habe, glaube ich aber nicht daran. Die Jungs sind extrem motiviert, arbeiten konzentriert und fiebern dem Duell entgegen!

Ihr Tipp: Wie wird das Spiel am Freitag in der Tübinger Arena ausgehen?

Bernd Karrer: Ich glaube, dass wir knapp gewinnen werden.

Dieter König: Eigentlich tippe ich nicht, aber ich hoffe natürlich auf einen Gewinn des TV Neuhausen.