Florian Billek im Interview

Billek: „Zwei Punkte sind ganz klar unser Ziel“

Aus dem Spiel heraus ist Florian Billek der Topscorer des HBW Balingen-Weilstetten. Mit 109 Feldtoren führt er die Liste an. Bei den Galliern von der Alb spielt er Rechtsaußen. Bei Tempogegenstößen beweist er seine Schnelligkeit. Für seinen Trainer Dr. Rolf Brack ist er das Paradebeispiel für den schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn. So trifft er die gegnerische Abwehr und Torhüter ins Mark, wenn er seine Position verlässt, im Rückraum hochsteigt und den Ball in den Winkel wuchtet. Seit dieser Saison steht er für den HBW auf der Platte. Im Interview resümiert er seine Erfahrungen, spricht über die bisherige Saison und macht klar, dass gegen Lübbecke zwei Punkte das klare Ziel sind.

Herr Billek, vergangene Woche hat der HBW eine Halbzeit lang ganz stark beim THW Kiel aufgespielt und ging beim Seitenwechsel mit einer Führung in die Halbzeitpause. War das selbst für euch überraschend?

Was heißt überraschend. Wir waren gut eingestellt und haben eine starke erste Halbzeit gespielt. Nach dem Spielverlauf war die Führung verdient. Aber ja, es ist schon überraschend in Kiel zu stehen, auf die Anzeigetafel zu schauen und eine eigene Führung zu sehen.

Nie hatte der HBW früher nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Wie erklären Sie den diesjährigen Erfolg?

Ich glaube, dass wir einfach eine ziemlich homogene Truppe sind. Mit Christoph Theuerkauf, Manuel Liniger und Dragan Tubic ist viel neue Qualität hinzugekommen. Wir sind von der Breite des Kaders und qualitativ gut aufgestellt. So haben wir die Verletzungen kompensiert und setzten mehr Ausrufzeichen als in der Saison davor. Diese Sonderpunkte aus den Auswärtsspielen in Lübbecke und Wetzlar, als auch der Heimpunkt gegen die Füchse Berlin sind eine super Sache. Wenn man das schafft, hat man am Ende auch mehr Punkte.

Dennoch geben sich die Gallier von der Alb mit dem bisher erreichten noch nicht zufrieden, ein neuer Punkterekord soll her. Wie schätzen Sie die Chancen dafür ein?

Die Chancen sind gut. Wir haben noch drei Heimspiele, aus denen wir zwei, drei Punkte mitnehmen können und wollen. Klar wird es gegen den HSV eine schwierige Geschichte, aber wir spielen auch noch auswärts gegen den TV Großwallstadt. Ich bin zuversichtlich, dass wir noch ein Spiel gewinnen.

In der Hinrunde sammelten Sie bei der Fanabstimmung Rothaus Spieler des Tages eifrig Zäpfle (Punkte) für die Gesamtwertung. Warum war das in der Rückrunde nicht mehr so erfolgreich?

Das war eine schöne Momentaufnahme, aber ich zähle da nicht so viel drauf. Ich sehe keine speziellen Gründe dafür und mir ist es wichtig, dass wir als Mannschaft die Punkte geholt haben.

Sie spielen ihre erste Saison beim HBW. Was hat Sie bisher am meisten beeindruckt?

Der Zusammenhalt in der Mannschaft und die Freundschaften, die sich so schnell daraus entwickelt haben. Dann natürlich die Heimspielatmosphäre. Außerdem, dass hier alle mit so viel Herzblut mit dabei sind – egal ob Trainer, Betreuer oder freiwillige Helfer. Es ist so vieles, ich kann gar nicht alles nennen.

Und was ist verbesserungswürdig?

Da fällt mir so spontan nichts ein. Klar wissen auch wir um die Hallenproblematik. Es wäre schön, wenn wir mehr Zuschauern die Möglichkeit geben könnten uns live spielen zu sehen. Ansonsten sind wir nicht schlecht aufgestellt.

Trauen Sie der Mannschaft in der nächsten Saison dann noch mehr zu als in der jetzigen?

Das ist schwer zu sagen. Wir haben die Messlatte mit der aktuellen Saison ziemlich hoch gelegt. Wir werden zwar auch im nächsten Jahr wieder eine tolle Mannschaft beisammen haben, die anderen Bundesligisten aber auch. Wir sollten mit der gleichen Erwartungshaltung wie bisher in die kommende Saison gehen: den Klassenerhalt so früh wie möglich sichern. Ich denke, mit dieser Schiene fahren wir gut.

Sehen Sie Ihre Handballzukunft weiterhin beim HBW?

Jetzt habe ich noch ein weiteres Jahr beim HBW. Dann müssen wir schauen was passiert. Ich fühle mich hier zu 100 Prozent wohl und es passt alles. Aber Handball ist ein Profigeschäft und ich muss schauen was kommt. Vorstellbar ist es aber auf jeden Fall.

Am Freitag heißt der Gegner TuS N-Lübbecke. In der Hinrunde gelang ein Auswärtscoup. Ist in der Balinger SparkassenArena erneut ein Sieg möglich?

Ein Sieg ist auf jeden Fall möglich. Lübbecke hat sehr viel Qualität und eine gute Mannschaft. Aber wir haben schon im Hinspiel gezeigt, dass wir sie schlagen können. Da es ein Heimspiel ist, wir die Fans im Rücken und den Ansporn haben mit einem Sieg den Punkterekord bereits jetzt zu übertreffen, sind wir sehr motiviert. Zwei Punkte sind möglich und auch ganz klar unser Ziel.

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