Interview Billek

Florian Billek: „Ich möchte lernen richtig Abwehr zu spielen“

Die DKB Handball-Bundesliga hat begonnen. Vor dem Heimdebüt des HBW Balingen-Weilstetten gegen die HSG Wetzlar unterhielten wir uns mit Neuzugang Florian Billek. Der 24-jährige Rechtsaußen wechselte vor der aktuellen Saison vom TV Hüttenberg zu den „Galliern von der Alb“  und sprach im Interview über seinen neuen Verein, seinen Trainer Dr. Rolf Brack und das anstehende Spiel gegen die HSG Wetzlar.

 

Herr Billek, Sie sind seit mehr als zwei Monaten in Balingen. Wie gefällt es Ihnen in ihrem neuen Verein und in der neuen Stadt?

Ich habe mich sehr gut eingelebt. Über den Verein kann ich bis jetzt nur Positives sagen. Ich wurde von Mannschaft, Fans und Umfeld exzellent aufgenommen. Balingen scheint mir ein sehr schönes Städtchen mit überaus freundlichen und sympathischen Menschen zu sein.

Und sind Sie auch zufrieden mit dem Training? Ihr neuer Coach Dr. Rolf Brack gilt als sehr außergewöhnlich und unkonventionell. Was unterscheidet ihn von anderen?

Im Profibereich habe ich vor Rolf Brack bisher erst mit einem Trainer zusammengearbeitet und kann deswegen dazu nicht allzu viel sagen. Ich merke allerdings, dass er sehr bestrebt ist seine jahrelange Erfahrung als Trainer gerade an junge Spieler wie mich weiterzugeben. Wir arbeiten im Angriff dabei sehr viel in der Kleingruppe, was unsere individuellen Fähigkeiten schult. Im nächsten Schritt versuchen wir die erarbeiteten Inhalte auf das Spiel 6:6 zu übertragen. Des Weiteren hat das Abwehrtraining bei Rolf Brack einen sehr großen Stellenwert. Er kann einem alles beibringen, was man als Handballer wissen muss und arbeitet sehr akribisch daran, dass wir in der Abwehr besser werden.

Sie haben letzte Saison mit dem TV Hüttenberg das erste Jahr in der Handball-Bundesliga gespielt und waren davor in der zweiten Liga aktiv. Können Sie sich noch gut an ihr erstes Bundesligaspiel erinnern und wenn ja gegen wen und wie haben sie gespielt?

Ja, ich kann mich noch gut erinnern. Wir haben vergangene Saison das erste Spiel gegen die MT Melsungen gespielt und recht deutlich verloren. Und sagen wir mal so: Ich habe Lehrgeld bezahlt (lacht). 

Sie hatten somit letzte Saison auch schon das Vergnügen in der „Hölle Süd“ zu spielen. Wie war die Stimmung in der Balinger SparkassenArena im Vergleich zu anderen Hallen?

Die „Hölle Süd“ ist schon etwas ganz besonderes und in der ganzen Liga bekannt. Es ist eine der Hallen, in denen kein Team gerne seine Auswärtsspiele bestreitet. Die Atmosphäre in dieser kleinen Spielstätte ist immer sehr aufgeladen und einfach außergewöhnlich. Ich freue mich am Samstag mein erstes Pflichtspiel in der „Hölle Süd“ zu bestreiten.

Was würden Sie als ihre besonderen Stärken beim Handball bezeichnen, mit denen Sie dem HBW in der laufenden Saison helfen können?

Das ist eine schwierige Frage. Ich finde, das sollen besser andere beurteilen. Ich kann nur so viel sagen: Ich gebe immer 100 Prozent, bin ein Teamspieler und versuche jederzeit volle Leidenschaft auf dem Spielfeld auszustrahlen.

Und wie würden Sie ihre aktuelle Leistungsform beschreiben?

Ich fühle mich gut. Klar, die Vorbereitung war hart und ich denke im Spiel gegen Hannover war ich, was meine Frische angeht, noch nicht bei 100 Prozent. Aber ich denke spätestens beim Spiel gegen Wetzlar werde ich topfit in die Partie gehen.

Sie studieren neben ihrer Tätigkeit als Handballprofi. Wie schaffen Sie es das mit dem Leistungssport zu verbinden?

Das ist schon ziemlich zeitaufwendig und erfordert bei teilweise zwei Trainingseinheiten am Tag hohe Selbstdisziplin. Dennoch ist mir das Studium sehr wichtig, da Handball zwar meine große Leidenschaft ist, ich mir aber auch für meine berufliche Zukunft eine Grundlage schaffen will.

Haben Sie während ihrer aktiven Handballkarriere noch etwas Bestimmtes, dass sie unbedingt erreichen möchten?

Mein großer Wunsch war es immer in der ersten Bundesliga zu spielen – das habe ich geschafft. Nun möchte ich versuchen, dass dieser Zustand möglichst lange anhält. Des Weiteren würde ich es gerne schaffen, irgendwann richtig Abwehr zu spielen, aber da bin ich ja bei Rolf Brack nun an der richtigen Stelle (lacht).

Kommen wir zum Spiel vergangenes Wochenende. Was war ausschlaggebend für die Niederlage in Hannover?

Ich denke wir haben alles in allem verdient verloren, da wir im Angriff einfach zu schwach gespielt haben. Spielerisch war das einfach zu wenig von uns. Dazu kam noch eine Vielzahl an Fehlwürfen. Ich denke auf die Abwehr- und Torwartleistung können wir aufbauen, müssen uns aber im Angriff individuell steigern.

Und vor dem Heimdebüt gegen die HSG Wetzlar, was haben Sie und die Mannschaft sich vorgenommen?

Wetzlar hat durch den Sieg gegen Hamburg gezeigt, in was für einer hervorragenden Verfassung sie sind und gehen deshalb meiner Meinung nach als Favorit in das Spiel. Dennoch ist diese Partie richtungsweisend für uns, da Wetzlar letztes Jahr ein Team war, das mit dem HBW auf Augenhöhe war. Wir werden in jedem Fall versuchen über eine stabile Abwehr und einen verbesserten Angriff ein gutes Spiel abzuliefern. Wenn Wetzlar die Punkte aus Balingen mitnehmen will, müssen sie mindestens 100 Prozent geben, denn wir werden ihnen in jedem Fall alles abverlangen.

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