Interview Daniel Wessig
Daniel Wessig will mit dem HBW den Punkterekord anpeilen
Herr Wessig, Sie haben den Weg zum HBW über den HSC Coburg gefunden und sind nun seit 2 ½ Jahren bei den Schwaben. Würden Sie rückblickend schauen, dass es eine gute Entscheidung war?
Es ist schon eine Menge Zeit vergangen. Aber rückblickend war es die beste Entscheidung, die ich überhaupt treffen konnte, weil hier die besten Möglichkeiten gegeben waren um mich weiter zu entwickeln. Ich bin auch ganz zufrieden wie es bisher gelaufen ist, aber ich denke da geht noch mehr.
Sie sprechen es selbst an: Sie glauben, dass da noch mehr geht. Jetzt haben Sie vor kurzem ihren Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. War das einer der Gründe dafür?
Hinzu kommt die Spielzeit, die ich hier bekomme. In dieser Saison zwangsläufig, da wir in den ersten Wochen und Monaten die Verletzungssorgen hatten. Da war jeder gefragt und musste in die Bresche springen. Ich bin glücklich, dass ich das ganz gut gemacht habe und mich nicht verletzt habe. Deswegen bin ich ganz zufrieden mit dem Verlauf.
Ihr Trainer Dr. Rolf Brack bezeichnet Sie als „Turm in der Schlacht“ und sieht Sie als Abwehrspezialist. Diese Saison haben Sie bereits in der 5:1-Abwehr, als auch in der 3:2:1-Formation gespielt. Gibt es ein System, dass Sie bevorzugen oder bei dem Sie sagen, da fühle ich mich am wohlsten?
So speziell habe ich eigentlich keinen Favoriten. Ich würde behaupten, dass man sich in jede Formation erst einfinden muss. Das ist ein Prozess und dauert seine Zeit, aber wenn es dann gut eingespielt ist und es mit den Nebenleuten gut klappt, dann macht es in jeder Deckungsformation Spaß.
Sie haben die Eingewöhnungszeit angesprochen. Jetzt kommt es zu einer neuen Situation wenn Wolfgang Strobel nach überstandener Verletzung zurückkommt. Ist das ein Schritt zurück, weil erst danach geschaut werden muss, wie ihr wieder alles hinbekommt?
Also das ist durchweg positiv. Weil Wolfgang so viel Erfahrung mitbringt und auch ich noch so viel von ihm lernen kann. Außerdem werden wir dadurch in der Deckung variantenreicher, können verschiedenen Formationen spielen und konditionell bringt uns das auch einen Vorteil. Wenn wir es bis zur restlichen Rückrunde schaffen uns ordentlich einzuspielen, werden wir da hinten ordentlich Beton anrühren können.
Warum ist es so schwierig im System von Dr. Rolf Brack Fuß zu fassen?
Rückblickend muss ich sagen, dass es überhaupt schwer war sich in der ersten Liga einzufinden, weil es wirklich ein großer Schritt ist. Da weht eine steife Brise und es wird einem auch nichts geschenkt. Man muss sich erst einmal profilieren und das braucht seine Zeit. Dann kommt noch der Faktor Dr. Rolf Brack hinzu, der einem im Spiel und beim Training immer fördert und fordert. Er lässt nie locker und spornt einen dazu an noch weiter zu gehen.
Vor Weihnachten hat sich entschieden, dass Martin Strobel zurück zum HBW kommt. Wie nimmt man das als Spieler in der Lernphase auf, wenn ein Nationalspieler zur Mannschaft hinzukommt?
Das kann man schon als Signal von Management aufnehmen, dass hier konsequent darauf gesetzt wird, dass junge deutsche Spieler herangezogen werden und hier ein Gefüge zusammengestellt wird, was auf Erfolg ausgelegt ist, dann macht das einem Mut und motiviert einen für die nächsten Jahre. Man will Teil sein des ganzen Projekts.
Am 10. Februar beginnt die restliche Rückrunde gegen die SG Flensburg-Handewitt. Was glauben Sie ist in den Spielen bis Juni möglich?
Wenn ich so gefragt werde, dann sage ich immer den Punkterekord in Angriff nehmen. Letztes Jahr haben wir ihn glaube ich eingestellt, deswegen wäre es dieses Jahr mal an der Zeit, dass wir ihn auch knacken und eine neue Latte auflegen.