Interview mit der Katze

Spiel gegen Essen wird für die Katze ein besonderes

Nikolas Katsigiannis fällt mit seiner Interpretation der Torhüterrolle auf. Als „Gallier von der Art“ hat er mit seiner unkonventionellen Art schon den einen oder anderen Gegner zur Verzweiflung gebracht. Für den 30-Jährigen war es ein langer Weg zum HBW Balingen-Weilstetten und zurück ins Oberhaus des deutschen Handballs. Zwei Jahre war er wegen Verletzungen außer Gefecht gesetzt. Für Katsigiannis war der Übergang von Reha zu handballspezifischen Training ein wichtiger Faktor für ein mögliches Comeback. In Essen hatte er sechs Wochen die Möglichkeit bei der TUSEM auf Erstliganiveau zu trainieren. Am 25. Spieltag steht die Katze nun als Gegner auf dem Spielfeld.  

Herr Katsigiannis, Sie haben sich nach überstandenen Reha-Maßnahmen im Training von TUSEM Essen wieder ans aktive Handballspielen gewöhnt. Wie intensiv war damals der Kontakt zur Mannschaft?

Ich habe zwei Mal die Woche mit den Jungs trainiert. Sie haben mich schon super aufgenommen und aufgebaut. Für mich war es gut wieder auf Bundesliganiveau einzusteigen und nach zwei Jahren Verletzungspause macht man einiges falsch. Deswegen war es ungemein wichtig, Rückmeldung von Mitspielern zu bekommen.

Wird dieses Spiel für Sie dadurch zu einer besonderen Begegnung?

Es ist schon etwas anderes, weil ich TUSEM sehr dankbar bin. Letztendlich hat auch der HBW davon profitiert, weil ich ohne die Möglichkeit in Essen zu trainieren nicht so schnell für meinen jetzigen Verein auf hohem Niveau hätte spielen können. Außerdem ist es immer schön in meiner Heimat im Ruhrgebiet zu spielen. 

Sind Ihnen taktische Inhalte oder Spielzüge bekannt, die Sie an Ihren Trainer Dr. Rolf Brack weiterreichen können?

Das eine oder andere habe ich da schon mitbekommen. Aber zu diesem Zeitpunkt war bei TUSEM ja ein anderer Trainer aktiv. Wir werden also gar nicht wissen, ob die damaligen Spielzüge oder taktischen Maßnahmen noch aktuell sind.

Wie gut kennen Sie die Schützen von TUSEM?

Man lernt die Leute schon kennen, aber ob das von Vorteil ist? Ich weiß nicht, das ist schwer zu sagen. Klar kenne ich die Spieler, aber die kennen mich auch.

In der Tabelle hat der HBW derzeit 14 Punkte Vorsprung vor dem Tabellenletzten. Steht für die „Gallier von der Alb“ also ein Pflichtsieg an?

Wir fahren nach Essen um zu gewinnen. Allerdings sind wir durch aktuelle Verletzungen in unseren Möglichkeiten eingeschränkt. Trotzdem sind wir mit dem aktuell vorhandenen Kader stark genug um etwas Zählbares zu holen.

Wie schätzen Sie die Mannschaft von Essen ein?

Ein paar Spieler sind individuell wirklich sehr stark. Sie könnten jedem anderen Bundesligisten weiterhelfen. Es wundert mich, dass TUSEM so weit unten steht. Wir wissen, dass deren individuelle Stärke besser ist als es der aktuelle Tabellenplatz widerspiegelt. Entweder liegt es am System oder am Selbstvertrauen. Ich persönlich tippe auf letzteres.

Geben Sie dem Traditionsverein und ehemaligen Deutschen Meister noch eine Chance für den Klassenerhalt?

Aufgeben sollte man nie! Es sind noch genügend Punkte zu vergeben. Und momentan ist Essen in einer richtig guten Phase. Wir wissen, was auf uns zukommt und werden das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das kann man in der Bundesliga bei keinem Spiel machen. Es gibt immer nur zwei Punkte, egal ob man gegen Essen oder den THW Kiel spielt.

Mit welchem Vorsatz fahren die „Gallier von der Alb“ nach Essen?

Wir wollen den Sieg! Gerade haben wir einen guten Lauf, 20 Punkte auf dem Konto und genug Selbstvertrauen. Ich glaube nicht, dass wir uns verstecken müssen.

Bizerba Blickle Stumpp
Sparkasse DAK Bentley Edeka Südwest Marquardt Medizintechnik Elco LS Medcap Kempa Artivion