Podiumsdiskussion
Bernd Karrer zu Gast bei „Handball im Gespräch“
Der Verein der Freunde und Förderer des Handballs in Württemberg lädt regelmäßig zu der Gesprächsreihe „Handball im Gespräch“ ein. Am Donnerstagabend fand die Podiumsdiskussion in den Räumlichkeiten der uhlsport GmbH ein, zu der unter anderem Kempa gehört – der Ausrüster des HBW Balingen-Weilstetten. In der Gesprächsrunde stellten sich die drei Geschäftsführer der Handballbundesligisten HBW (Bernd Karrer), Frisch Auf Göppingen (Gerd Hofele) und TV Neuhausen (Dieter König), sowie der Prokurist der DKB Handball-Bundesliga (Mark Schober) und der Präsident des Handball-Verband Württembergs (Hans Artschwager) den Fragen von Moderator Nikolai Forstbauer.
Die Diskussion stand unter dem Thema „1. Handball-Bundesliga – sportlicher Erfolg oder finanzieller Drahtseilakt?“. Vor vielen namhaften Gästen wie der Handball-Legende Bernhard Kempa und dem HVW-Ehrenpräsident Bernhard Bauer legten die drei Handball-Bundesligisten ihren Standpunkt dar. Auffallend waren die drei unterschiedlichen Ziele: Neuhausen will zunächst die nötigen Strukturen schaffen, der HBW will sich weiter in der stärksten Liga der Welt festigen und Frisch Auf will sich fortan erfolgreich über die Region hinaus vermarkten. Bei einem Thema fanden aber alle drei den Konsens – die Weiterentwicklung soll im Rahmen soliden Wirtschaftens geschehen.
Zu kleine Halle
Schober, der Mitglied der Geschäftsleitung der DKB HBL ist, berichtet von den aktuellen Plänen zur besseren Vermarktung des deutschen Handballs. Thema waren unter anderem die Live-Übertragungen der Handball-Bundesliga-Spiele auf Sport1. Kein einfaches Thema für den HBW, der im Vergleich mit den in der Tabelle oben stehenden Mannschaften nur sehr wenige Auftritte im Free-TV hat. Karrer fordert bei der Ansetzung der Live-Übertragung mehr Fingerspitzengefühl, denn für die Schwaben sei es enorm wichtig, sich im Fernsehen zu zeigen. Wenn aber nur einmal im Jahr ein Spiel des HBW im TV gezeigt wird und es dann auch noch auswärts gegen den THW Kiel geht, besteht die Gefahr, dass ein falsches Bild von den „Galliern von der Alb“ entsteht.
Zu der vom HBW entwickelten Marke „Gallier von der Alb“ wollte Moderator Forstbauer wissen, ob diese nach der Etablierung in der Bundesliga überhaupt noch glaubwürdig sei. Karrer entgegnete, dass der HBW noch einen langen Weg vor sich habe, bis der Verein sich tatsächlich endgültig im Oberhaus des deutschen Handballs etabliert hat. Allein die Umstände, dass Balingen einer der kleinsten Bundesligastädte ist, mit den kleinsten Etat der Liga hat und vor allem mit einer der kleinsten Hallen auskommen muss, werden die Marke „Gallier von der Alb“ noch eine Weile tragen. Die zu kleine Halle beschäftigt den HBW-Geschäftsführer Karrer besonders. Der Verein werde aber weiter an dem Thema Hallenausbau dranbleiben. Gerne würde der HBW seinen Fans mehr Sitzplätze zur Verfügung stellen und den VIP-Bereich ausbauen. Erste Pläne für das Projekt existieren bereits, ob es jemals zur Realisierung kommt hängt von weiteren Gesprächen ab.