Sorg-Wohnen-Cup in Backnang

HBW gewinnt den Sorg-Wohnen-Cup in Backnang

von Reinhard Linder
Handball-Erstligist HBW Balingen-Weilstetten hat gestern seinen Vorjahrestitel beim Sorg-Wohnen-Cup in Backnang verteidigt. Selbst dem Ligakonkurrenten TV Neuhausen/ Erms ließ er keine Chance.

„Das war eine souveräne Angelegenheit“, freute sich HBW-Trainer Dr. Rolf Brack über den deutlichen 23:13-Erfolg über den Lokalrivalen.

Der Start ins Turnier gestaltete sich für die Eyachstädter äußerst zäh. Da Linksaußen Frank Ettwein aus privaten Gründen, Kapitän Wolfgang Strobel wegen einer Knieverletzung und Allrounder Sascha Ilitsch wegen einer Zerrung im Oberarm passen mussten, fiel das gesamte Zentrum der Standard-3:2:1-Abwehr aus. Trotz-dem probierte Brack diese Formation mit neuen Leuten aus, beendete das Experiment aber rasch, als sein Team gegen den Württemberg-Ligisten TV Oppenweiler mit 3:5 in Rückstand geriet.

In der Folge setzte er auf eine 5:1-Abwehr, in der Nationalspieler Christoph Theuerkauf und das Eigengewächs Christoph Foth an vorderster Front den Spielaufbau des Gegners behindern sollten. „Beide haben ihre Sache gut gemacht“, war der Sportprofessor nicht unzufrieden. Trotzdem dauerte es seine Zeit, bis der Bundesligist die Oberhand gewann und den auf mehreren Positionen verstärkten Oppenweilern ihre Grenzen aufzeigte. Am Ende schlug ein 15:10-Erfolg zu Buche.

Viel besser lief es gegen den Zweitligisten TV Bittenfeld, der zum Turnierauftakt etwas überraschend die Ermstäler bezwang. „Dieses Spiel war drei Klassen besser, als alles, was wir bisher in der Vorbereitung gezeigt haben“, lobte Brack. Nur einen einzigen technischen Fehler habe sich seine Mannschaft geleistet und die Abwehr habe ebenfalls hervorragend funktioniert. Matthias Puhle stand in dieser Partie die ganze Zeit zwischen den Pfosten, da sich Neuzugang Milos Putera eine Magen-Darm-Grippe zugezogen hatte.

Von Beginn an schlug der HBW ein hohes Tempo an und ließ den Bittenfeldern keine Chance. Selbst Ettwein-Vertreter Fabian Schlaich durfte Gegenstöße laufen und sich zweimal in die Torschützenliste eintragen. Eine ganz starke Partie spielte Dragan Tubic, der erst vor wenigen Tagen zum Team gestoßen war. „Da er bisher in der Vorbereitung gefehlt hat, war er noch ganz frisch, während alle anderen doch sehr müde sind“, relativierte Brack.

Ebenfalls einen hervorragenden Eindruck hinterließen Theuerkauf und Foth, die sich sowohl in der Abwehr wie auch am Kreis abwechselten. Dem Neuzugang aus Lemgo traut der HBW-Coach eine führende Rolle zu: „Er ist eine extreme Persönlichkeit und in der kurzen Zeit schon zu einer Leaderfigur geworden.“

Da sich in der zweiten Halbzeit auch Fabian Gutbrod steigerte und mehrfach aus dem linken Rückraum einnetzte, feierten die Balinger einen 27:16-Kantersieg. „Wir hätten noch höher gewinnen können mit einer besseren Chancenverwertung“, fand Brack ein Haar in der Suppe. So habe allein Rechtsaußen Florian Billek viermal frei stehend vergeben. Dieser war trotzdem mit zwölf Treffern zweitbester Torschütze des Turniers hinter seinem Teamgefährten Christoph Theuerkauf.

Im letzten Spiel stand der HBW dem Liganeuling TV Neuhausen/ Erms gegenüber, dem er sich vor einer Woche beim Esslinger Marktplatzturnier hatte beugen müssen. „Wir wollen Revanche“, kündigte Brack im Vorfeld kämpferisch an und seine Jungs setzten dieses Vorhaben auf der Platte gekonnt um. Puhle krallte sich fast unhaltbare Bälle, Daniel Wessig hielt die Abwehr zusammen, Kai Häfner und Roland Schlinger waren auf den Halbpositionen erfolgreich und auch bei den beiden Regisseuren Benjamin Herth und Felix König zeigte die Formkurve weiter nach oben. „Insgesamt haben wir uns in den vergangenen sieben Tagen deutlich gesteigert“, zeigte sich der HBW-Kommandogeber nach dem 23:13 mehr als zufrieden.

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