Trainingslager und Verletzungssorgen
Trainingslager in Altensteig - Kapitän Wolfgang Strobel fällt lange aus
Nach den Turnieren in Esslingen, Backnang und dem Einladungsspiel gegen den Schweizer Erstligisten Kriens werden die Handballer des HBW Balingen-Weilstetten diese Woche ihr alljährliches Trainingslager im Schwarzwald in Altensteig beziehen. Kraft, Ausdauer, Taktik und vor allem Teambuilding stehen für die Schwaben auf dem Programm. Den Abschluss bildet das Turnier um den S-Cup in Altensteig.
Bei diesem Turnier sind die „Gallier von der Alb“ zwar alljährlicher Stammgast, aber gewinnen konnten sie den S-Cup noch nie. Dafür gibt es zwei gute Gründe. Zum einen ist das Turnier jedes Jahr hochkarätig besetzt und auch in diesem Jahr treffen die Balinger in der Gruppenphase mit Frischauf Göppingen und dem Schweizer Erstligisten Ottmar St. Gallen auf zwei international erfahrene Teams. Zum anderen fordern die Kräfte zehrenden Einheiten im Rahmen des Trainingslagers jedes Jahr dann im Verlaufe des abschließenden Turniers ihren Tribut. Dies dürfte in diesem Jahr nicht viel anders werden.
Erschwerend kommt aber aktuell hinzu, dass das Verletzungspech den Balinger treu bleibt und bereits zu diesem frühen Zeitpunkt steht so gut wie fest, dass mit Mannschaftskapitän Wolfgang Strobel und Mario Vuglac gleich zwei Spieler für die komplette Hinspielrunde ausfallen werden. Dass sich das kroatische Ausnahmetalent möglicherweise nochmals einer Schulteroperation unterziehen muss, hatte sich schon in der ersten Woche der Vorbereitung angedeutet und hat sich nach erneuten Untersuchungen so jetzt bestätigt. Insofern hat die bittere Nachricht HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer nicht völlig überraschend getroffen, „aber dass auch unser Kapitän die halbe Saison ausfallen wird, war dann schon ein gewaltiger Tiefschlag,“ war Karrer sichtlich geschockt, als die Diagnose fest stand. Strobel hat sich die Knieverletzung bereits in der vergangenen Saison zugezogen und kam jetzt nach erneuten Beschwerden um die Operation nicht herum.
„Klar, werden wir den Markt sorgfältig sondieren und im Auge behalten, aber wir werden mit Sicherheit keine Harakiri-Aktionen starten“, schließt der Balinger Geschäftsführer Nachverpflichtungen bis zum Saisonbeginn nicht kategorisch aus. Er erteilt aber jeder Kurzschlussreaktion eine deutliche Absage und verweist ganz aktuell auf die Pleite von AG Kopenhagen. „Dort stehen jetzt zwar 18 Profis auf der Straße, aber für seriös wirtschaftende Schwaben verbietet es sich, auch nur im Entferntesten daran zu denken, sich einen einzigen davon zu leisten“, macht Karrer deutlich, dass er nicht gewillt ist, mit dem HBW über die Verhältnisse zu leben. „Keine Frage, auch wir suchen und streben nach Erfolg, aber nicht mit der Gier um jeden Preis“, hofft Karrer letztendlich, dass die Pleite von Kopenhagen sogar etwas Gutes für die Schwaben hat. „Möglicherweise kommt ja Bewegung in den Markt und der ein oder andere Spieler muss über seine Gehaltsvorstellung nachdenken“, ist der HBW-Manager für vernünftige Verhandlungsgespräche jederzeit offen.