Vertragsverlängerung Nikolas Katsigiannis

Die Katze hütet weiterhin das Tor der Gallier

Als sich der HBW Balingen-Weilstetten nach der Verletzung von Matthias Puhle für die Nachverpflichtung Nikolas Katsigiannis entschieden hat, wurde ein Risiko eingegangen. Die Katze war zwar schon in ganz Deutschland als herausragender Torhüter bekannt – fünf Mal hütete er bereits den Kasten der Nationalmannschaft. Wie er sich aktuell präsentieren würde, wusste zu diesem Zeitpunkt aber niemand. Katsigiannis steckte in der Endphase einer zweijährigen Rehamaßnahme und stand seit Mai 2010 nicht mehr auf der Platte. Bereits nach den ersten Spielen, die der 30-Jährige für den HBW bestritt, zeigte sich aber, dass sich dieses Risiko gelohnt hat.    

Sportliche Perspektive

Zu Beginn des Jahres signalisierten die Verantwortlichen des HBW Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit über die laufende Saison hinaus. Nach langer Überlegungszeit – Katsigiannis ließ sich das eine oder andere Angebot anderer Bundesligisten durch den Kopf gehen – gab die Katze bekannt, dass sie auch in der Saison 2013/14 das Tor der „Gallier von der Alb“ hüten wird. Das freut insbesondere die Anhänger des Vereins. Denn mit seiner unkonventionellen Spielweise und den spektakulären Paraden machte sich Katsigiannis schnell bei den HBW-Fans beliebt. Bereits beim Heimdebüt gegen den TV Großwallstadt war er der Matchwinner und wurde, wie zuletzt beim Spiel gegen den SC Magdeburg, zum Spieler des Tages gewählt.    

Nikolas Katsigiannis nennt die sportliche Perspektive als einer seiner Hauptgründe, warum er sich für den HBW entschieden hat. „Wir spielen dieses Jahr schon eine gute Saison. Ich denke, in der nächsten kann es dann noch besser werden“, glaubt der 30-Jährige und fügt an: „Außerdem spielte es schon eine Rolle, dass mir der HBW nach meiner zweijährigen Verletzungspause das Vertrauen geschenkt und mir einen Chance gegeben hat.“ Zudem fühle sich die Katze absolut wohl und inzwischen auch voll in der Mannschaft integriert: „Die Jungs merken langsam, dass ich genauso bekloppt bin wie sie auch.“

Wichtige Transferaktion

HBW-Trainer Dr. Rolf Brack freut sich, einen der Toptorhüter Deutschlands weiterhin zur Verfügung zu haben: „Damit haben wir eine sehr gute Konstellation. Wenn beide gesund bleiben, dann liegen wir, was die Torhüter angeht, sicherlich auf einem der vorderen Tabellenplätze.“ Für weitere potentielle Erfolgswahrscheinlichkeit sei das eine ganz wichtige Transferaktion gewesen. „Der Mut zum Risiko und das chancenorientierte Denken haben sich ausgezahlt“, blickt Brack auf die kurzfristige Verpflichtung nach der Verletzung von Matthias Puhle zurück.

Auch HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer freut sich sehr darüber, dass sich „das eingegangene Risiko gelohnt hat“. Schließlich haben die „Gallier von der Alb“ in elf Spielen mit Katsigiannis im Kader zehn Punkte geholt. „Das ist eine klasse Sache“, sagt Karrer, der das weitere Engagement der Katze als extrem wichtig bezeichnet. „Er passt menschlich wie sportlich ideal zu uns. Ich bin froh, dass wir uns gegen die großen und etablierten Vereine durchsetzen konnten und für die nächste Saison ein so starkes Toptorhütergespann haben“, blickt Karrer voraus.

Steigerungspotential

„Er ist ein unglaublich professioneller Spieler und verhält sich auch so“, weiß Brack. Der Handball-Professor ist aber durch und durch Trainer und so findet er auch bei Katsigiannis die eine oder andere Schwäche, an der der 30-Jährige noch arbeiten kann: „Beim Abwehren der Würfe von außen besteht noch Steigerungspotential.“ Diese Fähigkeit kann er sich dann in der nächsten Saison gemeinsam mit Matthias Puhle erarbeiten. Derzeit tauscht sich das Torhüterduo der nächsten Saison viel über Knieverletzungen aus. „Er kann von meinen Erfahrungen profitieren“, sagt Katsigiannis und erklärt, warum er sich mit seinem zukünftigen Torhüterkollegen so gut verstehen wird: „Wir sind beide aus dem Ruhrgebiet.“

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