Vorspiel A-Jugend Bundesliga
JSG-Spieler wollen den Bundesligaprofis beweisen was sie drauf haben
Am kommenden Sonntag trifft die A-Jugend der JSG Balingen-Weilstetten bei ihrer Bundesligabegegnung auf die Nachwuchsmannschaft von Frisch Auf Göppingen. Es ist das Spitzenspiel der Liga – der Tabellenführer trifft auf den Zweitplatzierten. Die Begegnung wird als Vorspiel der Partie zwischen dem HBW Balingen-Weilstetten und TSV Hannover-Burgdorf in der Stuttgarter Porsche Arena ausgetragen. Jannik Hausmann und Jan Remmlinger haben beide eine tragende Rolle innerhalb der JSG-Mannschaft. Hausmann wurde dieses Jahr mit der Nationalmannschaft Europameister und Remmlinger führt derzeit die Torschützenliste der Jugendbundesliga an. Beide standen für ein Interview zur Verfügung.
Ihr trainiert beide fünfmal in der Woche und spielt zusätzlich bei den „Jungen Wilden“ in der dritten Liga. Wie kommt ihr mit der Doppelbelastung klar?
Jannik Hausmann: Es ist schon sehr kraftaufwändig. Jedoch sind wir nicht die ersten, die solch eine Belastung mitmachen. Nahezu jeder war einmal in dieser Situation, von dem her will ich mich nicht beschweren. Ich habe meine Ziele und für diese muss man eben auch hart arbeiten.
Jan Remmlinger: Überraschend gut. Ich hatte anfangs meine Zweifel, wie sehr das an der körperlichen Verfassung nagt. Bis jetzt gab es allerdings noch keine nennenswerten Verletzungen, was auch daran liegt, dass unsere Trainer Aco Stevic (A-Jugend) und Ecki Nothdurft (HBW 2) ein sehr gutes Auge auf uns haben. Sie sehen wie es uns geht und geben uns die notwendigen Pausen zum Regenerieren.
Jannik, du gehst noch zur Schule und Jan, du machst ein Bufdi-Jahr bei der KBF in Mössingen. Was macht ihr in eurer äußerst knapp bemessenen Freizeit?
Jan Remmlinger: Soviel wie möglich mit Freunden! Ich habe das Glück, dieses Jahr mein Abitur gemacht zu haben und vorerst nicht mehr lernen muss. Deshalb versuche ich die Zeit so gut wie möglich zu nutzen und alles zu unternehmen, was mir Spaß macht.
Jannik Hausmann: In meiner freien Zeit schlafe ich am Liebsten oder unternehme etwas mit Freunden.
Aco Stevic ist euer A-Jugend-Trainer und gleichzeitig Mannschaftskamerad beim Perspektivkader des HBW in der dritten Liga. Wie ist es für euch, mit eurem Trainer in einer Mannschaft zu spielen?
Jannik Hausmann: Am Anfang war es schon eine komische Konstellation. Aber ich denke, es gibt da überhaupt keine Probleme. An einem Tag ist er eben mein Trainier, am anderen Tag mein Mitspieler. Ich denke wir können das ganz gut trennen.
Jan Remmlinger: Es war natürlich ungewohnt und ich war gespannt, wie das funktioniert. Aber jeglicher Zweifel war schnell verflogen, da Aco uns beim HBW 2 wie ganz normale Mitspieler behandelt und als Kapitän der Mannschaft so oder so ein Ansprechpartner für uns ist. Außerdem können wir von ihm noch sehr viel lernen.
Wie schätzt ihr eure Leistung in der Vorrunde der A-Jugend Bundesliga ein?
Jan Remmlinger: Im Gesamten können wir zufrieden sein, denke ich. Allerdings hat jeder einzelne von uns gemerkt, dass wir in keinem Spiel weniger als 100 Prozent geben dürfen, sonst sind die Punkte ganz schnell weg. Wir haben uns bereits zwei Patzer erlaubt und deshalb darf da kein weiterer folgen.
Jannik Hausmann: Sicherlich sind wir katastrophal in die Saison gestartet und haben gleich zu Beginn zwei Heimspiele unnötig verloren. Nichts desto trotz geht der Blick nach vorne. Wir sind gerade gut drauf und treten sehr selbstbewusst auf. In der Mannschaft steckt sehr viel Potential und ich hoffe, wir treten in der Rückrunde konstanter auf.
Ihr trefft in der Porsche Arena auf „alte“ Handballkameraden, mit denen ihr mit der Württembergischen Auswahl den vierten Platz im Länderpokal erspielt habt. Wie ist es für euch, gegen Freunde, mit denen zusammen viel erreicht wurde, zu spielen?
Jannik Hausmann: Wirklich neu ist diese Situation nicht. Wir treffen ja praktisch jede Woche auf bekannte Gesichter. Grundsätzlich ist es natürlich immer schön, sich wieder zu treffen und mit einander über die "alten" Zeiten zu reden. Aber im Spiel ist das wirklich nebensächlich. Da geht’s zur Sache und jeder will gewinnen.
Jan Remmlinger: Das stimmt, da sind sehr gute Freundschaften entstanden. Allerdings denkt man während so einem Spiel in keiner Weise daran. Vor und nach dem Spiel sind wir Freunde, aber während dem Spiel sind das Gegenspieler wie jeder andere auch, da gibt's keine Geschenke.
Ihr habt das Vorspiel der Partie HBW Balingen-Weilstetten gegen TSV Hannover-Burgdorf in der DKB Handball-Bundesliga. Das bedeutet, dass beide Mannschaften euch vielleicht zuschauen werden. Ist das eher eine Belastung oder zusätzliche Motivation für euch?
Jan Remmlinger: Motivation! Das ist doch eine tolle Sache für uns, wenn nicht immer wir die Zuschauer bei den Profis sind sondern sie auch mal uns zuschauen und wir beweisen können, was wir drauf haben. Ich denke, dass es uns enorm helfen kann, wenn wir das Publikum in unserem Rücken haben. Wir sind jetzt schon alle sehr heiß auf das Spiel.
Jannik Hausmann: Als Belastung würde ich dies nicht bezeichnen, vielmehr ist es eine zusätzliche Motivation. Wichtig ist aber, dass wir uns auf unser Spiel konzentrieren und am besten alles andere während des Spiels ausblenden.