Intersport-Masters
"Jung-Gallier" vertreten den HBW überzeugend
Beim Intersport Masters um den Kempa-Cup im Sindelfinger Glasplast belegte der HBW Balingen-Weilstetten den siebten Rang. Das stark besetzte Turnier war im Vorfeld von Trainer Dr. Rolf Brack als letzte ernsthafte Standortbestimmung gedacht, hat ihm aber lediglich die Erkenntnis gebracht, dass die „Jung-Gallier“ aus dem Nachwuchskader keine Angst vor großen Namen haben. Nach zahlreichen Ausfällen beim Bundesligakader auf Grund von Verletzungen, stand in Sindelfingen überwiegend die zweite Mannschaft, verstärkt durch Erstliga-Spieler auf der Platte und die schlug sich recht beachtlich.
Begonnen hatte das Turnier bereits am Freitagabend mit einem Spiel gegen RK Celje in der Ballei-Sporthalle von Neckarsulm. Obwohl die Balinger nach dem Trainingslager in Altensteig eine Regenerationswoche einlegen wollten, stand dem 17-fachen slowenischen Meister eine müde und ausgelaugte Truppe gegenüber, die nie den Anspruch hatte, das Spiel auch nur halbwegs ausgeglichen zu gestalten. Auch der risikobehaftete Einsatz von Dragan Tubic, der erst drei Tage zuvor ins Mannschaftstraining eingestiegen war, hat sich für den HBW nicht ausgezahlt. Ganz im Gegenteil: Der Linkshänder bekam nach wenigen Einsatzminuten einen Schlag auf die rechte Hand und musste verletzt ausgewechselt werden. Eine Untersuchung hat die schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Tubic wird den Balingern nach dem Bruch eines Mittelhandknochens voraussichtlich bis zu acht Wochen fehlen.
Nach der 31:23(17:13)-Niederlage gegen die Slowenen und der Erkenntnis, dass für Samstag und Sonntag kaum noch eine spielfähige Mannschaft gestellt werden kann, haben die Balinger kurzfristig ihren Nachwuchs aktiviert. Der hatte zwar selber ein paar intensive Trainingseinheiten und Vorbereitungsspiele geplant, hat die aber kurzfristig gestrichen und unterstützte ab Samstagvormittag den Bundesligakader. Trotz einer engagierten Leistung der „Jung-Gallier“ konnten sie die zweite Niederlage gegen den TV Bittenfeld nicht verhindern. Mit 27:23(13:12) ging der Sieg an den Zweitligisten.
Auch im zweiten Spiel des Tages gegen den SC Magdeburg ließ HBW-Trainer Rolf Brack überwiegend den Nachwuchs ran und der schlug sich bravourös gegen den späteren Turniersieger. Zu Beginn des Spieles gaben die „Jung-Gallier“ sogar den Ton an und lagen über weite Strecke in Führung. Der SCM benötigte für seine ersten sechs Treffer allein fünf Strafwürfe um in der Partie zu bleiben. Erst in der Schlussphase von Halbzeit eins konnte sich der SCM etwas Luft verschaffen, weil den Balinger Jungspunde einfach die notwendige Cleverness fehlte.
Während Rolf Brack in der ersten Halbzeit die „Jung-Gallier“ noch abwechselnd mit Spielern wie Florian Billek, Felix König, Fabian Böhm und Niko Katsigiannis verstärkte, standen im zweiten Durchgang vor Torhüter „Katze“ Katsigiannis nur noch Nachwuchsspieler aus dem 3. Liga-Kader und die sorgten dafür, dass sich der SCM mächtig strecken musste. Selbst nach einer Sechs-Tor-Führung konnte sich der ehemalige Champions League-Sieger noch nicht sicher sein, den der HBW-Nachwuchs spielte frech mit und suchte seine Chancen. Am Ende stand es zwar 30:25 für Magdeburg, aber die Balinger konnten die Halle hocherhobenen Hauptes verlassen.
Auf Grund der drei Niederlagen musste der HBW Balingen-Weilstetten am frühen Sonntagvormittag bereits um 09:30 Uhr das Spiel um Platz sieben bestreiten und traf dabei auf den TV Neuhausen. Zu Beginn des Spieles wurde schnell deutlich, dass Rolf Brack dieses Prestigeduell unbedingt gewinn wollte. Er verzichtete in der Start-Sieben auf die „Jung-Gallier“ und schickte seine noch verbliebenen Erstliga-Spieler auf die Platte. Obwohl die ohne ihre etatmäßigen Halbspieler Kai Häfner und Roland Schlinger antraten, konnte Neuhausen das Spiel nur zehn Minuten offen gestalten. Nach dem 4:4 zogen die Schwaben auf 9:4 davon und beim Stande von 12:6 wurden die Seiten gewechselt.
In der zweiten Hälfte ließ Brack dann wieder den Nachwuchs ran. Außerdem wechselte er über weite Strecken den siebten Feldspieler anstelle des Torhüters und obwohl sich Neuhausen darauf sehr gut vorbereitet hatte, konnten die Balinger den Vorsprung sukzessive ausbauen. Am Ende stand für die zusammengewürfelte HBW-Sieben ein deutlicher und hochverdienter 30:21-Erfolg zu Buche und Rolf Brack konnte trotz allem schon wieder etwas lachen.