Interview Daniel Wessig
Hitzige Stimmung, volle Halle und späte Entscheidung
Der Abwehrspezialist des HBW Balingen-Weilstetten weiß, was er und seine Mannschaft beim Süd-Derby gegen Frisch Auf! Göppingen am Samstagabend, 16. November, um 19.00 Uhr erwartet. Wie immer eine hitzige Stimmung und eine ausverkaufte Halle. Zudem erwartet Wessig eine Spielentscheidung erst zum Ende der Partie. Er will mit seinem Team mit allen Kräften in das Spiel gehen. Im Interview spricht er über das anstehende Derby und über die vergangenen Wochen.
Herr Wessig, am vergangenen Spieltag haben sich die Gallier von der Alb einen Punkt gegen Melsungen erkämpft. Vor der Partie hatte kaum einer erwartet, dass gegen den Tabellensechsten der DKB Handball-Bundesliga etwas Zählbares zu holen ist. Warum hat es am Ende doch geklappt?
Unsere Ausgangssituation war ja insgesamt nicht sonderlich glorreich. Vor allem nachdem wir das Spiel in Eisenach nicht erfolgreich gestalten konnten. Gerade deswegen hatten wir uns sehr viel vorgenommen und wollten zu Hause eine gute Leistung zeigen. Jetzt ist uns ein Stein vom Herzen gefallen, dass wir gegen den Tabellensechsten Melsungen einen Punkt geholt haben.
Hat der HBW nach der Chance zehn Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter die Führung zu erzielen gar einen Punkt verloren oder ist es letztendlich dennoch ein gewonnener Punkt?
Ich sehe so etwas immer als gewonnen Punkt. Das Spiel war so extrem, das hätte in beide Richtungen gehen können. Klar hätten wir mit dem Siebenmeter nochmal in Führung gehen können. Genauso hätten wir in den letzten Sekunden aber auch noch ein Gegentor kriegen und verlieren können. Letztendlich spiegelt das Unentschieden doch den Spielverlauf wieder.
Gegen Melsungen waren die Gallier von der Alb wieder mit vollem Engagement dabei und kämpften bis zum Umfallen. Die Mannschaft zeigte ein ganz anderes Gesicht als in den Spielen zuvor. Was ist passiert?
Es ist nicht so, dass wir jetzt fundamental etwas umgestellt haben. Wir haben uns auf unsere Stärken fokussiert, vor allem wollten wir zu Hause wieder kämpfen. Wenn es uns gelingt unsere alten Stärken wieder heranzuziehen, dann ist für uns in eigener Halle viel möglich.
Wie schätzen Sie die aktuelle Lage des HBW, vor allem mit Blick auf die Tabelle, momentan ein?
So und so. Eigentlich ist noch nicht viel passiert. Die Niederlage gegen Wetzlar hätte so nicht sein dürfen. Dann das eher unglückliche Unentschieden gegen Gummersbach. Aber im Grunde ist alles noch im Lot, daher sollte keine Panik verbreitet werden.
Welche Ziele hat die Mannschaft bis zum Jahresende?
Wir wollen uns definitiv einen gewissen Abstand zum Tabellenkeller erarbeiten. Sozusagen den „Punktewinterspeck“ anlegen um mit der nötigen Ruhe in die Vorbereitung für die Restrückrunde ab Februar zu gehen.
Sind Sie derzeit mit der eigenen Leistung zufrieden?
Es ist etwas durchwachsen und mal so, mal so. Ich würde mir von mir selbst mehr Konstanz wünschen, außerdem gibt es immer etwas zu verbessern. Aber die Mannschaft und ich haben sich immer besser gefangen. Deswegen sehe ich es positiv.
Was machen Sie eigentlich neben dem Handball spielen?
Ich studiere Sportmanagement an der Uni Tübingen und bin im 5. Semester.
Nun steht das Derby gegen Göppingen an. Gehen die Gallier von der nach dem Punktgewinn gegen Melsungen nun mit einem guten Gefühl in das Prestigeduell?
Total! Wir haben uns auch schon darauf eingestimmt, dass wir die gesamte Woche über den Fokus auf dieses Spiel legen. Dem Duell sehen wir mit freudiger Erwartung entgegen.
Was erwartet den HBW beim Süd-Derby?
Wie immer eine hitzige Stimmung, eine hoffentlich brechend volle Halle und wohlmöglich eine Spielentscheidung in den Schlussminuten.
Wie soll bei dem Spiel gepunktet werden?
Indem wir die positiven Sachen aus den letzten Spielen mitnehmen. Bis auf Kai Häfner werden wir mit einem breiten Kader und mit allen Kräften in die Partie gehen!