Interview Martin Strobel
Martin Strobel: „Ein Highlight, das es nur einmal im Jahr gibt!“
Er kam vor der Saison als Rückkehrer zum HBW Balingen-Weilstetten. Martin Strobel ist nach seiner Zeit in Lemgo wieder der Spielmacher im Rückraum der Gallier von der Alb. Der Nationalspieler steckt mit seiner Mannschaft derzeit im Kampf um den Klassenerhalt. Am Sonntag steht ein immens wichtiges Spiel in der Stuttgarter Porsche-Arena statt. Dort kämpft Strobel und der HBW ab 15 Uhr gegen den SC Magdeburg um wichtige Punkte. Im Interview spricht er über die Hinrunde, das Highlight in der Porsche-Arena und die restliche Saison.
Herr Strobel, das letzte Heimspiel des Jahres steht vor der Tür. Wenn Sie auf die Vor- und die gerade begonnene Rückrunde zurückblicken, welches Fazit können Sie ziehen?
Bis jetzt kein so Gutes. Ich denke, dass wir noch enorm viel Steigerungspotential haben und das auch brauchen, um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Nun muss in jedem von uns das Bewusstsein verankert sein, dass wir wirklich alles geben müssen.
Was war Ihrer Meinung nach das Problem, warum wichtige Spiele wie das in Eisenach oder in Minden, verloren gingen?
Das Problem war, dass genau in diesen Phasen vieles zusammenkam. Gegen Minden war Kai Häfner verletzt, in Eisenach hat mein Bruder wegen einer roten Karte gefehlt. Zudem hatten wir in diesen Spielen nicht die Cleverness um zu bestehen. Grundsätzlich ist eine gewisse „Eingespieltheit“ abhandengekommen.
Nun will der HBW in der Porsche-Arena gegen den SC Magdeburg unbedingt punkten, um den Anschluss an die Nichtabstiegsränge zu halten. Wie schätzen Sie die Chancen ein?
Unser absolutes Ziel ist es, noch ein Sieg oder zwei Punkte zu holen. Hierzu wollen wir in der Porsche-Arena vor einer tollen Kulisse alles aus uns herausholen. Der SC Magdeburg hat momentan zwar auch ein paar Probleme, trotzdem werden wir gegen eine starke Truppe antreten müssen. Es wird also eine harte Aufgabe. Aber: Nichts ist unmöglich! Da geht gerade Magdeburg als gutes Beispiel voran, wenn wir an den Heimsieg des SC gegen Kiel zurückdenken.
Ihr letztes Spiel in der Porsche-Arena war noch im Dress des TBV Lemgo gegen die Gallier von der Alb. Damals haben Sie verloren. Sind Sie froh, wieder mit dem Heimatverein in Stuttgart aufzulaufen?
Ja, es ist ganz allgemein immer schön in Stuttgart aufzulaufen. Das ist ein tolles Erlebnis, was einem ein gutes Gefühl gibt.
Was ist das Besondere in der Porsche-Arena?
Es ist ein Highlight, was nur einmal im Jahr ist. Es kommen viele Bekannte, die man sonst nicht so oft sieht, oder die Schwierigkeiten haben, in Balingen eine Karte für die SparkassenArena zu bekommen. Zudem nutzen viele Vereine die Gelegenheit für einen gemeinsamen Ausflug. Auch mein Heimatverein wird wieder gesammelt vor Ort sein – das ist eine tolle Sache. Die Halle wird mit über 6.000 Zuschauern sehr wahrscheinlich ausverkauft sein. Es sind viele Faktoren, die zusammenkommen.
Nach der Begegnung mit Magdeburg kommt noch das Auswärtsspiel in Berlin – dann haben Sie und die meisten Ihrer Kollegen erst einmal frei. Kommt die Pause gerade recht, oder hätten Sie lieber kontinuierlich weiter gearbeitet?
Ich denke die Pause tut jedem von uns gut. Jetzt kommen mit der Partie gegen Magdeburg und dem Auswärtsspiel in Berlin nochmals zwei Begegnungen auf uns zu, die es in sich haben werden. Wir werden die Pause brauchen um zu verschnaufen und um etwas Abstand zu gewinnen. Danach können wir mit neuer Energie in die Rest-Rückrunde starten.
Was muss sich beim HBW tun, damit der Verein auch im nächsten Jahr noch erstklassig spielt?
Vorrangig müssen wir Spiele gewinnen! Auch wenn es schwer wird, ist das natürlich unser Ziel. Wir müssen versuchen uns zu Hause wieder ein Standing zu erarbeiten, dass gegnerische Mannschaften nur ungern nach Balingen kommen. Dazu müssen wir Heimspiele gewinnen, auch mal gegen Gegner, bei denen man es nicht erwartet hätte. Am besten wäre, wenn wir gleich gegen Magdeburg damit anfangen.
Ist das Rückrundenprogramm günstiger als das der Vorrunde für die Mission Klassenerhalt?
Das sieht auf den ersten Blick vielleicht so aus. Aber die Liga ist so stark wie selten, egal ob unten im Tabellenkeller oder oben an der Spitze. Dieses Jahr ist es für uns ein Kampf ums Überleben!
Was glauben Sie, wie viele Punkte eine Mannschaft am Ende der Saison vorweisen muss, um die Liga zu halten?
Damit habe ich mich noch überhaupt nicht beschäftigt. Ich blicke eher auf die kürzer gefassten Phasen und will mich auf Rechnereien eigentlich gar nicht einlassen.
Und die Gallier von der Alb werden nach dem 34. Spieltag wie viele Punkte haben?
Genügend, damit es reicht, die Liga zu halten!