Interview Matthias Puhle

„Das Spiel müssen und wollen wir gewinnen!“

Endlich hütet er wieder gemeinsam mit Nikolas Katsigiannis das Tor des HBW Balingen-Weilstetten. In der Vorsaison zog er sich in der Hinrunde gegen Frisch Auf! Göppingen einen Kreuzbandriss zu. Nach langer Zeit ohne Handball ist Puhle kurz davor, wieder sein volles Potential auszuschöpfen. Am Mittwochabend konnte er mit der Mannschaft beim Auswärtssieg in Lübbecke die ersten Punkte der Saison 2013/14 feiern. Im Interview spricht er über seinen aktuellen Zustand, den schweren Bundesligastart und das anstehende Heimspiel gegen Aufsteiger Emsdetten.

Herr Puhle, wie fühlt es sich an, nach der langen Verletzungspause wieder im Tor zu stehen?

Es ist schön und vor allem macht es Spaß mit den Jungs wieder auf dem Feld zu stehen. Außerdem freue ich mich auf den Wettkampf. Nach zehn Monaten hat da schon etwas gefehlt.

Mit was hatten Sie in den ersten Spielen nach dem Kreuzbandriss am meisten zu kämpfen?

Zum einen mit der Sicherheit im Knie. Anfangs war ich da noch extrem angespannt. Zudem fehlt es noch am Zusammenspiel zwischen mir und den Spielern vor mir in der Deckung.

Fühlen Sie sich bereits zu 100 Prozent fit?

Bezogen auf mein Knie ja. Ansonsten fühle ich mich bei 90 bis 95 Prozent meines Leistungsstandes, wo ich hinwill. Jetzt muss ich wieder mehr Motivation und Sicherheit von hinten ausstrahlen.

Mit drei Niederlagen zum Auftakt ist der HBW schlecht in die Saison gestartet. Waren die Gegner einfach zu stark?

Es waren keine Mannschaften, bei denen wir zwingend davon ausgehen Punkte zu holen. Vor allem mit Blick auf die Situation und unsere aktuelle Besetzung. Bisher standen wir nicht in der Pflicht Punkte zu holen, aber jetzt kommen Mannschaften, die wir schlagen sollen und müssen.

Haben die vielen Minuspunkte Auswirkungen auf die aktuelle Stimmung innerhalb der Mannschaft?

Nein, ich denke meine Kollegen sehen das ähnlich wie ich. Wir hatten ein sehr schweres Auftaktprogramm. Die Stimmung hat darunter nicht gelitten. Wir wissen aber, dass jetzt die Phase kommt, in der wir gewinnen sollten.

Was muss sich bei den Galliern von der Alb ändern, damit die ersten Punkte eingefahren werden können?

In erster Linie müssen alle wieder an Bord sein und zu 100 Prozent fit sein. Von der Einstellung her sind wir alle gewillt. Ohne die volle Besetzung ist es aber schwierig ein Spiel über 60 Minuten konstant aufrecht zu halten.

Gegen den Aufsteiger aus Emsdetten steht der HBW unter Zugzwang. Wie schätzen Sie die Chancen für das Heimspiel ein?

Das müssen und wollen wir gewinnen! Wir spielen zu Hause und mit dem Publikum im Rücken müssen wir punkten, sonst wird es schwer.

Wie schätzen Sie Ihre eigenen bisher gezeigten Leistungen ein?

Wer mich kennt, weiß, dass ich sehr selbstkritisch bin. Bisher bin ich nicht zufrieden. Auch nach der langen Pause habe ich hohe Ansprüche an mich selbst. Ich will meinen Jungs unbedingt wieder die Sicherheit geben, die ich auch vor meiner Verletzung ausgestrahlt habe.

Die Torhüter in der Handball-Bundesliga tragen im Normalfall lange Hosen und Pullis mit Ärmel – Sie allerdings stehen mit einem kurzärmligen Trikot im Tor. Warum?

Ich habe bisher immer meine Ärmel vom Pulli bis zum Ellenbogen hochgekrempelt, weil ich sonst das Gefühl oder die Befürchtung hatte, dass ich meinen Arm nicht voll und vor allem nicht schnell genug strecken kann. Deswegen habe ich den Verein gebeten, mir ein solches Trikot zu besorgen.

Und das ist nicht schmerzhafter?

Nein, überhaupt nicht. Ich stehe sowieso immer so sehr unter Spannung, dass es vom Schmerz her kein Unterschied ist. Außerdem verbinde ich mit dem Schmerz ja etwas Gutes – meistens habe ich den Ball dann gehalten.

Bizerba Blickle Stumpp
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