Nationalmannschaften
Drei HBW-Nationalspieler im Kurzgespräch
Der Ligabetrieb der DKB Handball-Bundesliga legt zu Gunsten der Nationalmannschaften und dem DHB-Pokal eine Pause ein. Drei Spieler des HBW Balingen-Weilstetten treten in den nächsten Tagen für ihre Heimatländer an. Kai Häfner bereitet sich mit der deutschen Nationalmannschaft mit zwei Testspielen gegen Ungarn auf die so wichtigen WM-Play-Offs gegen Polen vor. Roland Schlinger testet mit der österreichischen Nationalmannschaft in Island, um sich auf die WM-Qualifikationsspiele gegen Norwegen vorzubereiten. Manuel Liniger spielte bereits am Mittwochabend mit der Schweizer Nationalmannschaft in Estland und gewann nach einem überzeugenden Auftritt 34:26 (18:13). Das Rückspiel findet am Freitag statt. Die beiden Partien sind richtungsweisen für den Schweizer Handball.
Herr Häfner, sind die zwei Testspiele gegen Ungarn bereits das letzte Zusammentreffen der deutschen Nationalmannschaft vor den wichtigen WM-Play-Offs?
Es werden zumindest die letzten Tests gegen eine andere Nation sein. Aber im Mai steht nochmal ein Kurzlehrgang an.
Sind die beiden Partien gegen Polen innerhalb der Mannschaft bereits jetzt ein Thema?
Beide Partien spielen eine große Rolle. Wir arbeiten bereits jetzt daraufhin und dementsprechend sind sie natürlich auch schon ein Thema. Die Spiele gegen Polen sind für uns sehr wichtig, deswegen stehen sie auch im Fokus. Wir wollen jede Trainingseinheit und jeden Test dazu nutzen, um top vorbereitet in die Play-Offs zu gehen.
Was erwartet euch mit der ungarischen Nationalmannschaft?
Das werden zwei Spiele gegen einen richtig guten Gegner, ähnlich wie Polen. Ich glaube das wird ein richtiger Härtetest gegen eine starke Mannschaft. Wichtig ist, dass wir uns in den zwei Begegnungen richtig gut einspielen.
Herr Schlinger, was steht in den letzten Tests gegen Island vor dem Play-Offs im Fokus?
Diese Woche konzentrieren wir uns vor allem auf den erweiterten Gegenstoß und die Feinabstimmung. Insgesamt soll die Integration der jüngeren Spieler weiter vorangehen.
Neben dem Handball stehen beim Lehrgang in Island auch Teambuilding-Maßnahmen auf dem Programm. Was versprecht ihr euch davon?
So eine Woche tut natürlich dem Mannschaftsklima gut. Wir haben einfach mal ein bisschen mehr Zeit, um auch andere Sachen miteinander zu machen als "nur" zu trainieren.
Und was für Erfahrungen haben Sie hier sammeln können?
Wir haben in Island unter anderem einen Reitausflug gemacht. Das war natürlich eine komplett neue Erfahrung und wirklich witzig. Nur taten mir hinterher Muskeln weh, von denen ich vorher gar nicht gewusst habe, dass es sie gibt. Zudem hat mein Pferd leider nicht das gemacht, was ich von ihm wollte (lacht).
Herr Liniger, Sie sind schon lange in der Schweizer Nationalmannschaft. Was hat sich unter dem neuen Trainer Dr. Rolf Brack geändert?
Es hat sich in kurzer Zeit sehr viel geändert. Bisher hatte Rolf nur wenig Zeit, um meinen Teamkollegen sein System beizubringen. Da war ich zugebenermaßen froh, dass für mich nicht alles neu war. Für den einen oder anderen waren seine taktischen Maßnahmen wie der siebte Feldspieler ein Kulturschock. Alles in allem waren die ersten Wochen aber sehr positiv und ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind.
Warum sind die zwei bevorstehenden Spiele gegen Estland so wichtig?
Sollten wir die Auseinandersetzung verlieren, wären bereits jetzt alle Chancen für eine EM-Teilnahme 2016 vergeben. Es wären zwei verlorene Jahre. Die Partien gegen Estland sind also wegweisend und wichtig für die Planungssicherheit im Verband. Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass wir beide Spiele erfolgreich gestalten werden.
Wie wollt ihr die zwei Begegnungen angehen?
Es ist wichtig, dass wir schnell zu unserem Spiel finden. Eine gute Abwehr und viele schnelle Tore haben uns in den letzten Partien stark gemacht. Uns muss auf jeden Fall gelingen Mait Patrail und Dener Jaanimaa in Schach zu halten. Wenn das klappt, haben wir gute Chancen, zu gewinnen.