Sparkassen-Cup in Altensteig
Als Favorit gestartet und am Ende froh über Platz fünf
Das traditionelle Trainingslager in Altensteig im Schwarzwald mit dem abschließenden Turnier um den Sparkassen Cup, sollte für den HBW Balingen-Weilstetten eine erste ernsthafte Standortbestimmung sein. Zum ersten Mal in neun Jahren sahen sich die Schwaben mit der Tatsache konfrontiert, die Favoritenbürde tragen zu müssen und waren am Ende froh, den fünften Platz erreicht zu haben. Froh deshalb, weil sowohl das Trainingslager als auch das Turnier alles andere als optimal verlaufen waren. Täglich wurde die Liste der verletzten und nicht mehr einsatzfähigen Spieler lang und länger und gipfelte schließlich mit der Hiobsbotschaft, dass sich Torhüter Matthias Puhle erneut ziemlich schwer verletzt hat. „Ich hoffe auf zwei Wochen Ausfallzeit, rechne aber mit dem Schlimmsten“, war HBW-Trainer Dr. Rolf Brack am Sonntagabend ziemlich frustriert.
Ganze vier Trainingseinheiten konnten die „Gallier von der Alb“ im Trainingslager in Altensteig wie geplant absolvieren, ehe das Verletzungsgespenst erbarmungslos zuschlug. Erst hat sich Frank Ettwein eine Fleischwunde zugezogen und musste bis zum Ende des Turniers passen. Der nächste, der verletzungsbedingt ausfiel war Neuzugang Michael Kintrup, der sich mit den schweren Medizinbällen zu viel zugemutet hatte und ihm folgte Fabian Böhm mit muskulären Problemen. Damit standen Dr. Rolf Brack für das erste Spiel im Anschluss an das Trainingslager nur noch acht Spieler zur Verfügung. „Dennoch war ich enttäuscht, was wir im Spiel gegen Alpla Hard am Freitagabend gezeigt haben“, vermisste Brack sämtliche HBW-Attribute gegen den dreifachen österreichischen Meister.
Entsprechend hart fiel auch die Kritik gegenüber der Mannschaft aus und am Samstag sah man dann schon eine ganz andere Balinger Sieben auf der Platte stehen. Vor allem die Abwehr stand besser und dahinter steigerten sich die beiden Torhüter Matthias Puhle und Nikolas Katsigiannis. Vor allem Puhle zeigte zahlreiche Paraden und zeigte sich auf dem besten Weg, an seine Leistungen vor seiner schweren Verletzung anzuknüpfen. Trotzdem ging auch das Spiel gegen TSV St. Otmar St. Gallen mit 15:13 verloren. Das hatte in ersten Linie damit zu tun, dass die Schwaben gegen die Schweizer ohne Außenspieler antreten mussten. Nach der dem Spiel am Freitagabend klagten auch Manuel Liniger auf der einen und Florian Billek auf der anderen Seite über muskuläre Probleme und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Sie wurden ersetzt durch den gerade wieder genesenen Felix König und dem angeschlagenen Michael Kintrup. Beide gaben ihr Bestes, konnten die etatmäßigen Außen allerdings nicht ersetzen.
Um ein völliges Desaster zu verhindern mussten die „Gallier von der Alb“ ihr letztes Gruppenspiel am Samstagabend gegen den TV Bittenfeld mit mindestens fünf Toren Unterschied gewinnen, um wenigstens noch das Spiel um Platz fünf zu erreichen. Mit 19:12(9:4) nach zwei Mal zwanzig Minuten wurde dieses Minimalziel erreicht und so trafen die Schwaben am frühen Sonntagnachmittag mit Wacker Thun auf einen weiteren Schweizer Erstligisten.
„Wäre die Verletzung von Matthias Puhle nicht passiert, könnte man nach der gezeigten Leistung gegen den kompletten Kader der Schweizer sogar noch von einem halbwegs versöhnlich Abschluss sprechen“, zeigte sich Balingens Trainer von der Angriffsstruktur und der gezeigten Cleverness seiner Mannschaft nach dem 22:21(12:12)-Erfolg letztendlich halbwegs versöhnt.