Spieler des Tages Magdeburg
Liniger beweist Mut und wird erfolgreichster Schütze
Es war mal wieder eines dieser Spiele, welches die Zuschauer in den Schlusssekunden aus den Sitzen riss, weil es viel zu spannend war, um ruhig auf dem Allerwertesten zu verharren. Die letzten Minuten zwischen dem HBW Balingen-Weilstetten und dem SC Magdeburg in der Porsche-Arena waren nervenaufreibend, das Spiel hätte von beiden Mannschaften gewonnen werden können. Letztendlich blieb es beim 26:26-Unentschieden. Denn Kai Häfner hämmerte seinen letzten Wurf ins linke obere Dreieck des Gästetors. Die nachfolgenden Sekunden blieben die Gallier von der Alb ohne Gegentor. Letztendlich ein Punktgewinn, denn im Kampf um den Klassenerhalt zählt jeder Punkt auf der Habenseite.
Allerdings wurde das Unentschieden auch teuer bezahlt. Christoph Theuerkauf ist für das Auswärtsspiel in Berlin am Donnerstag, 26. Dezember aufgrund des Verhinderns der Schnellen Mitte gesperrt. Dragan Tubic wird wegen einer Nasenbeinfraktur ausfallen. Das geschah übrigens in einer Aktion, die für die beiden Unparteiischen im Gegensatz zu 14 anderen Situationen nicht keiner Zweiminutenstrafe würdig war. Gleich neun Mal musste der HBW an diesem Abend eine Zeitstrafe hinnehmen. Dass es dennoch zu einem Unentschieden gegen Magdeburg gereicht hat, zeugt von einer kämpferischen Leistung mit viel Mut.
Die Katze und Billek auf Platz 2 und 3
Mut bewies an diesem Abend insbesondere Manuel Liniger. Der Schweizer Nationalspieler vergab in der Anfangsphase gleich den ersten Strafwurf für die Gallier von der Alb. Als dann aber auch Martin Strobel den zweiten Siebenmeter nicht nutzen konnte, stellte sich die Frage, wer dieses Mal antreten sollte. Liniger schnappte sich den Ball und trat an die Linie. Dieses Mal verwandelte er, so wie die vier weiteren Strafwürfe in der Partie. Insgesamt traf er gegen Magdeburg zehn Mal ins Netz, fünf Mal auf dem Spiel heraus. Damit war er der erfolgreichste Schütze auf Seiten des HBW. Gepaart mit dem Mut, machte ihn das für die Fans zum wertvollsten Spieler der Partie. Mit knapp 40 Prozent wurde er bei der Abstimmung zum Rothaus Spieler des Tages auf den ersten Platz gewählt. Liniger erhält hierfür drei Zäpfle für die Gesamtwertung.
Ein starker Rückhalt war an diesem Abend vor allem Nikolas Katsigiannis im Tor der Gallier von der Alb. Er zeigte wieder einmal einige spektakuläre Paraden, die seinen Vorderleuten vor allem das Aufholen kurz nach dem Seitenwechsel ermöglichte. Ohne ihn wäre ein Unentschieden in weite Ferne gerückt. Das haben die Fans mit dem zweiten Platz belohnt. Auf dem dritten Rang landete Florian Billek, der mit fünf Toren wieder einmal überzeugen konnte. Wenn der HBW am späten Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertages in Berlin antritt, wird die Platzierung der Wahl zum Rothaus Spieler des Tages schnell wieder vergessen sein. Für die Gallier wird es eine knallharte Aufgabe, nachdem die Füchse in Eisenach verloren haben. Wie hieß es aber vor ein paar Jahren? HBW = Handball Braucht Wunder!