Vorbericht des HBW-Pessedienstes
Im DHB-Pokal trifft der HBW Balingen-Weilstetten auf den Zweitliga-Aufsteiger TSV Dormagen
Nach der ersten Heimniederlage in der laufenden Saison gegen die Rhein-Neckar-Löwen am vergangenen Mittwoch haben die Gallier von der Alb in der Meisterschaftsrunde eine fast vierwöchige Pause vor sich. Erst Mitte November geht es mit dem Auswärtsspiel beim Bergischen HC wieder weiter. Allerdings sind die Schwaben noch im DHB-Pokal gefordert. Am Mittwochabend treffen sie auf Zweitliga-Aufsteiger TSV Dormagen. Spielbeginn im TSV Bayer Sportcenter ist um 19.30 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Thomas Hörath und Timo Hofmann.
Wenn man beim HBW vom TSV Dormagen spricht, werden Erinnerungen an ganz enge Spiele wach und es werden Erinnerungen wach an ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Saison 2005 / 2006. Der HBW schaffte als Meister den direkten Aufstieg und Dormagen musste als zweiter in die Relegation. Dort scheiterten die Rheinländer am Wilhelmshavener HV auf Grund der auswärts weniger erzielten Tore. Ein Jahr später schaffte es der TSV dann aber doch und auch in der ersten Liga, waren die Duelle zwischen dem HBW und Dormagen immer ganz, ganz eng. Acht Mal sind die Rheinländer und die Schwaben bisher in Pflichtspielen aufeinander getroffen und beide Mannschaften konnten je vier Spiele für sich entscheiden. Für beide gab es drei Heim- und einen Auswärtserfolg.
Während sich die Gallier nach ihrem Aufstieg 2006 in der ersten Liga etablieren konnten, erlebte der Traditionsverein aus Dormagen, nach seinem Aufstieg eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die letztendlich aus finanziellen Gründen 2012 in der 3. Liga West endete. Über Jahre hinweg hingen die Rheinländer auf Gedeih und Verderben mit dem gesamten Verein am Tropf der Bayer AG. Als der Chemiekonzern 2010 den Rückzug als Hauptsponsor verkündete, schrillten bei den TSV-Verantwortlichen sämtliche Alarmglocken. Die Handballer wurden aus dem Hauptverein ausgegliedert und gingen fortan als DHC Rheinland an den Start. Dem Dormagener Handball Club war aber keine lange Existenz vergönnt, denn nur ein Jahr nach der Ausgliederung musste der DHC Insolvenz anmelden. Damals gab es Aktionen von den mit Fabian Böhm auch ein heutiger HBW-Spieler betroffen war. Er stand im Kader der Füchse Berlin und wurde von Bob Hanning während der Saison an den DHC Rheinland ausgeliehen, damit die überhaupt die Saison zu Ende spielen konnten.
Auf Grund der Insolvenz musste der DHC aber in die zweite Liga und erlebte auch dort sein finanzielles Waterloo. 2011 wurde mit Düsseldorf eine Spielgemeinschaft gegründet. Das finanzielle Loch in Dormagen war aber so groß, dass man die beantragte Lizenz für die Saison 2012 / 2013 wieder zurückgab. Damit war auch die erst drei Monate zuvor gegründete Spielgemeinschaft wieder aufgelöst und Dormagen startete einen Neuanfang in der 3. Liga West. Gleich in der ersten Saison holte man souverän die Meisterschaft, durfte aber nicht aufsteigen, weil ein Jahr zuvor die Lizenz zurückgegeben wurde. In der vergangenen Saison holte sich der TSV erneut die Meisterschaft und spielt seit dieser Saison wieder in der 2. Handball-Bundesliga. Nach einem erwartet holprigen Start ist der TSV Dormagen zwischenzeitlich in der 2. Liga angekommen.
Spätestens seit dem 33:29-Erfolg gegen Coburg am vergangenen Spieltag ist die Euphorie und die Leichtigkeit wieder zurück und da kommt das Duell im DHB-Pokal gegen den HBW Balingen-Weilstetten gerade recht. Gegen den Favoriten aus der 1. Liga kann man ohne jeglichen Druck aufspielen und hat im Gegensatz zu den Gallier nichts zu verlieren. Wenn man den Erstligisten etwas auf dem linken und nicht voll konzentrierten Fuß erwischen könnte, würde das dem eigenen Selbstvertrauen und dem Kampf um den Klassenerhalt sicher nicht schaden. Allerdings will HBW-Coach Markus Gaugisch bis Mittwochabend alles dafür tun, dass sein Jungs den Zweit-Liga-Aufsteiger nicht unterschätzen. „Es gibt für die Motivation nichts Besseres als Siege“, will Gaugisch in die dreiwöchige Spielpause mit einem Erfolg starten und macht damit deutlich, dass ihm das Weiterkommen im Pokal am Mittwochabend äußerst wichtig ist.
Allerdings wir Gaugisch in Dormagen wie schon zuletzt gegen die Rhein-Neckar-Löwen nur eine durch Spieler aus dem Perspektivkader aufgefüllte Mannschaft zur Verfügung stehen. Während Dennis Wilke voraussichtlich wieder mit dabei sein dürfte, muss der HBW-Coach auf seinen Torhüter Matej Ašanin verzichten. „Matej hat Schmerzen im Oberschenkelbereich und wir konnten bisher noch nicht genau lokalisieren wo diese herkommen“, erklärt Gaugisch, warum er Torhüter Karim Ketelaer aus dem Nachwuchskader mit nach Dormagen nimmt. Neben Ketelaer wird auch noch Jannik Hausmann dabei sein, weil die Situation auf der der rechten Seite weiterhin prekär ist.