Leipzig als Endstation im DHB-Pokal

*Die Gallier von der Alb verlieren das Duell gegen die Sachsen und können sich fortan wieder zu 100 Prozent auf den Ligabetrieb und den Klassenerhalt konzentrieren.*

Der HBW Balingen-Weilstetten verpasst den Einzug in das Viertelfinale des DHB-Pokals, es wäre der erste der Vereinsgeschichte gewesen. Gegen die junge Mannschaft des SC DHfK Leipzig ging in der Schlussphase die Luft aus, was zum 28:24-Sieg (16:12) des aktuellen Tabellenführers der zweiten Liga führte. Die Schwaben mussten dabei weiterhin auf die Langzeitverletzten und zudem auf Christoph Theuerkauf verzichten, der die Reise gar nicht erst antrat. Für Balingen-Weilstetten liegt der Fokus nun wieder voll und ganz beim Ligageschehen. Am Samstag steht das immens wichtige Spiel gegen die SG BBM Bietigheim in der Stuttgarter Porsche-Arena an. Ein brisantes Duell, da in der Vorwoche der HBW im Heimspiel gegen Göppingen verlor, Bietigheim Frisch Auf! drei Tage später aber besiegte.

Für die Gallier von der Alb wurde es von Beginn an zu dem erwartet schweren Spiel in Leipzig. Der Tabellenführer der zweiten Liga hatte sich für das Achtelfinale des DHB-Pokals in eigener Halle sehr viel vorgenommen. Zwar gelang den Gästen noch das 0:1, aber die Hausherren rissen die Führung an sich und legten zwei Mal in Folge gleich mit zwei Treffern vor. Abschütteln ließ sich der HBW aber nicht. Im Gegenteil, in den ersten 15 Minuten machte sich die Erfahrung der Schwaben bemerkbar. Alexandros Vasilakis markierte mit seinem bereits vierten Treffer das 7:8. Sorgen bereitete lediglich die Tatsache, dass Martin Strobel schon sehr früh zwei Mal eine Zeitstrafe hinnehmen musste.

Die Partie blieb ausgeglichen. Die Gallier legten immer wieder mit einem Treffer vor. Bis zur 20. Minute hatte Leipzig aber immer wieder die passende Antwort parat. Mehr noch, mit einem Doppelschlag drehten die Hausherren das Spiel. Felix König und Sascha Ilitsch zogen jeweils eine Fahrkarte und nach 22 Minuten stand es plötzlich 12:10 für Leipzig. Das brachte den HBW etwas aus dem Konzept und Trainer Markus Gaugisch reagierte folgerichtig mit seiner ersten Auszeit. Bis zur Halbzeitpause wurde es aber nicht besser. Leipzig agierte verbissener und vor allem sicherer im Abschluss. In der 30. Minute gelang den Hausherren gar das 16:12. Bei dieser Aktion sah Sascha Ilitsch die rote Karte, da er den Torschützen Philipp Weber in der Luft angegangen war. Ein weiteres Tor fiel bis zur Pause nicht mehr.

Den Abstand konnten die Leipziger auch nach dem Seitenwechsel halten. Zwar drehten die Gallier von der Alb kurzzeitig auf. Zu viele liegen gelassene Chancen im Angriff wurden von den Leipzigern eiskalt bestraft. Die Hausherren bauten ihren Vorsprung gar auf fünf Tore aus. Faruk Vrazalic verkürzte in der 45. Minute zum 22:18. Nur wenige Sekunden später hatte der HBW aber bereits mit der zweiten roten Karte der Partie zu kämpfen. Dieses Mal erwischte es Niklas Ruß, der seine dritte Zeitstrafe hinnehmen musste. Dank Matej Asanin, der zwischen den Pfosten des HBW aufdrehte, kämpften sich die Gäste auf 23:20 heran. Der Rückstand hätte weiter schrumpfen können, einfache Ballverluste verhinderten aber eine Wende im Spiel.

In der 53. Minute erzielte Martin Strobel das 24:21. Die bereits siebte Zeitstrafe für die Gäste – Leipzig musste bis dahin lediglich zwei hinnehmen – verhinderte aber ein weiteres Aufbäumen der Gallier. Zu groß war nun der Kraftverlust durch die zahlreichen Unterzahlspiele. Die Hausherren verteidigten den Vier-Tore-Vorsprung mit viel Leidenschaft und waren so für das Aus des HBW im DHB-Pokal verantwortlich. Letztendlich setzte sich der Zweitligist mit 28:24 durch.

Die Mannschaften:
SC DHfK Leipzig: Henrik Ruud Tovas, Felix Storbeck; Franz Semper (3), Lucas Krzikalla (1), Philipp Pöter (3), Thomas Oehlrich, Lukas Binder (9), Sebastian Greß, Bastian Roscheck, Alen Milosevic (3), Philipp Weber (7), Marc Pechstein (2), Ulrich Streitenberger

HBW: Radivoje Ristanovic, Matej Asanin; Fabian Böhm (3), Felix König, Christoph Foth, Jannik Hausmann, Manuel Frietsch, Alexandros Vasilakis (10), Wolfgang Strobel (1), Faruk Vrazalic (2), Martin Strobel (5), Denni Djozic (2), Sascha Ilitsch, Niklas Ruß (1)

Zeitstrafen: Leipzig 2 – HBW 7

Rote Karten: Sascha Ilitsch (30. Min) und Niklas Ruß (45. Min)

Nächste Spiel:
HBW Balingen-Weilstetten gegen SG BBM Bietigheim am Samstag, 20. Dezember um 15 Uhr in der Stuttgarter Porsche-Arena.