Personalentscheidung
HBW verpflichtet ungarischen Top-Torhüter Nándor Fazekas
Kurz vor Ablauf der Wechselfrist ist es dem HBW Balingen-Weilstetten gelungen, mit dem ehemaligen ungarischen Nationaltorhüter Nándor Fazekas einen Weltklassespieler bis zum Ende der Saison unter Vertrag zu nehmen. Der 38-Jährige, der in der Bundesliga alles andere als ein Unbekannter ist, soll bei den Schwaben im Tor für Konstanz sorgen.
„Ja, ich kann heute die Verpflichtung von Nándor Fazekas bis zum Ende der Saison bestätigen“, erklärte ein sichtlich zufriedener HBW-Manager Bernd Karrer am frühen Sonntagvormittag, dass die sich verdichtenden Gerüchte nicht unbegründet sind. Da jedoch der katarische Verband mit involviert werden musste, sei das Ganze nicht so ganz einfach gewesen. In Zusammenspiel mit dem Spieler selber, seinem Berater Volker Hage, dem ungarischen Verband, den Verantwortlichen bei MKB-MVM Veszprém, der Handball-Bundesliga und vor allem durch die Unterstützung von Seiten des Deutschen Handball-Bundes sei jetzt aber alles in trocken Tücher und der 219-fache Nationalspieler werde bereits am Mittwoch in Lemgo mit dabei sein.
Es sei nicht so, dass man mit der Leistung von Matej Ašanin und Radivoje Ristanovic völlig unzufrieden sei, aber es fehle einfach die notwendige Konstanz, begründet der Balinger Geschäftsführer die Nachverpflichtung auf der Torhüterposition. „Der Abstiegskampf ist jetzt schon brutal eng und er wird vermutlich noch enger“, prognostiziert Karrer ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum letzten Spieltag. Da dürfe man sich keine Schwächen erlauben und jeder Punkt und jedes Tor könne über den Verbleib in der Liga ausschlaggebend sein. Deshalb habe man Augen und Ohren offen gehabt und als sich die Möglichkeit aufgetan habe, habe man bei einem so erfahrenen Torhüter nicht lange überlegen müssen.
HBW-Trainer Markus Gaugisch ist ähnlich wie sein Geschäftsführer davon überzeugt, dass die Gallier von der Alb mit Fazekas mehr Konstanz auf der Torhüterposition bekommen. Der Balinger Chef-Coach kann die Argumente seines Geschäftsführers mit Fakten untermauern. „Wir haben die Hinspielrunde ausgewertet und die Analyse hat eben gezeigt, dass wir auf dieser wichtigen Position sehr schwankende Leistungen hatten und die könnten uns am Ende der Saison das Genick brechen“, begründet auch Gaugisch die Notwendig der Nachverpflichtung. Fazekas sei ein erfahrener Keeper, gegen den er selber noch gespielt habe, von dem Ašanin und auch Ristanovic noch viel lernen und profitieren können.
Nándor Fazekas spielte in der Bundesliga für den TuS N-Lübbecke (2004-2006) und den VfL Gummersbach (2006-2009). In seiner Heimat spielte er neben Veszprém auch für Dunaújváros (97/98). Insgesamt gewann der elfmal die ungarische Meisterschaft und zehnmal den ungarischen Pokal. Mit Gummersbach gewann er 2009 den EHF-Pokal. Darüber hinaus erreichte er zweimal das Halbfinale bei den Olympischen Spielen (2004, 2012). Vom 1. August bis zum 15. Dezember war er von den Magyaren an El Jaish (Katar) ausgeliehen.
Der zweifache Familienvater wird bereits am Montag in Balingen die erste Trainingseinheit absolvieren und sich am Dienstag mit der Mannschaft auf den Weg Richtung Lemgo machen.