Erstes Pflichtspiel in Aue gegen den HSC Bad Neustadt
Nach sieben intensiven Vorbereitungswochen, stehen am kommenden Wochenende die ersten Pflichtspiele auf dem Programm. Bevor allerdings die Meisterschaftsrunde mit dem Spiel beim VfL Gummersbach beginnt, geht es für die Gallier von der Alb noch ums Weiterkommen im DHB-Pokal. Wie bereits vor einem Jahr, geht es mit insgesamt 16 Erstrunden-Turniere los, an denen jeweils vier Mannschaften teilnehmen. Für den HBW geht die Reise nach Aue ins Erzgebirge. Dort wartet am Samstagnachmittag, um 15 Uhr, der Drittligist Bad Neustadt auf den HBW. Im zweiten Spiel des Tages treffen um 17:30 Uhr der EHV Aue und die HSG Konstanz aufeinander. Die jeweiligen Sieger spielen dann am Sonntag, um 17 Uhr, ebenfalls in der Erzgebirgshalle in Lößnitz, um den Einzug ins Achtelfinale.
„Mit den vielen Verletzten ist das alles andere, als ein optimaler Start in die Saison, aber Jammern hilft uns nicht weiter. Wir müssen mit der Situation umgehen. Unser Ziel heißt Achtelfinale“, gab HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel die klar definierte Marschroute aus. Ihm wäre es logischerweise auch lieber gewesen, wenn sein Trainer Rúnar Sigtryggsson bessere Voraussetzungen gehabt hätte, um das Team für die elfte Saison in der Handball-Bundesliga vorzubereiten. Der HBW Coach muss seit ca. zwei Wochen auf bis zu acht Spieler im Training verzichten. Einige von ihnen werden auch den Saisonstart in Gummersbach verpassen und insofern ist es ganz gut, dass es vor den Punktspielen noch das Erstrunden-Pokalturnier unter Wettkampfbedingungen gibt.
„Die Vorbereitung ist bis zum Turnier in Altensteig sehr gut gelaufen, aber danach haben uns die Verletzungen schon Probleme bereitet“, erklärte Sigtryggsson, dass das Fehlen der Verletzten Spieler ein arges Handicap gewesen sei. „Wir hatten einen sehr guten Fitnesszustand erreicht und wollten voll in den taktischen Bereich einsteigen, als uns fast von jetzt auf nachher bis zu acht Spieler ausgefallen sind. Wir mussten dann sehr viel improvisieren und haben Spieler aus der zweiten Mannschaft hinzugenommen. Da haben dann einige ihre Chance genutzt, die sie sonst vielleicht nicht oder noch nicht bekommen hätten“, konnte der Isländer dem ganzen Verletzungsdrama sogar noch etwas Positives abgewinnen.
Trotz der misslichen Personalsituation freut sich Rúnar Sigtryggsson aber auf die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte und darauf, dort viele bekannte Gesichert wiederzutreffen. Er hofft vor allem, dass seine Jungs das erste Spiel gegen den HSC Bad Neustadt erfolgreich gestalten können und das Finale am Sonntagnachmittag erreichen. „Es wird mit den vielen Spielern die fehlen, nicht ganz einfach werden, aber wir müssen unbedingt gewinnen. Dann gibt es am Sonntag ein Spiel, das wahrscheinlich länger in Erinnerung bleibt, als ein ganz normales Pokalspiel“, fiebert der HBW-Coach dem Endspiel regelrecht entgegen und hofft gleichzeitig, dass sein Ex-Verein ebenfalls weiterkommt.
Wenn sich der EHV Aue und die Gallier von der Alb tatsächlich gegenüberstehen, gäbe es ein Familienduell, das es in der Konstellation wahrscheinlich noch nie gegeben hat. Vater / Sohn-Duelle hat es quer durch alle Handballligen schon mehrfach gegeben und gibt es immer wieder. In Aue würden sich aber nicht nur Rúnar Sigtryggsson und sein Sohn Sigtryggur Dadi Runarsson gegenüberstehen, sondern auf Seiten des EHV spielt mit Árni Thor Sigtryggsson auch noch der Bruder des HBW-Coaches und, dass diese drei darauf brennen, sich im Finale gegenüberzustehen, versteht sich von selbst. „Klar, gab es im Vorfeld von beiden Seiten schon einige Kampfansagen und Sticheleien“, schmunzelte Balingens Trainer und die Freude auf das Spiel war ihm ins Gesicht geschrieben.
Bleibt aus Sicht des HBWs zu hoffen, dass die Freude bei Rúnar Sigtryggsson auch nach dem Schlusspfiff noch da ist, denn die Kampfansagen kommen nicht nur von Bruder und Sohn, sondern auch von seinem Nachfolger Maik Handschke. „Fest steht: Wir haben genug getestet. Wir werden auf Ergebnis spielen und wollen die nächste Runde erreichen“, gab der EHV-Trainer vor einigen Tagen in einem Interview zu Protokoll. Für ihn wäre ein Sieg das beste Mittel, um aus den großen Fußstapfen, die ihm Sigtryggsson in Aue hinterlassen hat, herauszutreten.