HBW ringt Aue auf dem Weg ins Achtelfinale nieder!

In einem absolut umkämpften Spiel ist der HBW Balingen-Weilstetten ins DHB-Pokal-Achtelfinale eingezogen. Gegen den Gastgeber EHV Aue lagen die Gallier von der Alb bereits mit 4 Toren zurück, bewiesen aber Moral und fuhren am Ende einen 29:27 (13:13)-Sieg ein.
 
Für HBW-Cheftrainer Rúnar Sigtryggsson war schon vor diesem Finalspiel klar, dass es für ihn keine normale Partie werden würde. Gegen seinen Ex-Klub, bei dem er vor wenigen Monaten noch das Zepter schwang und bei dem immer noch sein Bruder und sein Sohn spielen musste sich der Isländer mit seinen Galliern von der Alb von Anfang an auf einen knallharten Pokalfight einstellen.

Und in diesen Fight fanden die Balinger zunächst nur ganz schwer hinein. Gleich der erste Angriff des HBW landete neben dem Tor. Und auch in der Folge präsentierten sich die Balinger im Angriff glücklos. Folglich konnte Aue schnell davonziehen und führte nach 5 Minuten bereits mit 4:1.

Mit einem Doppelpack brachte Pascal Hens seine Farben zwar in der Offensive wieder auf Kurs, doch Aue fand immer wieder einen Weg, im Angriff zu Abschlüssen zu kommen. Die Gallier von der Alb, auch im zweiten Spiel des Wochenendes personell arg ausgedünnt, steckten jedoch nicht auf und kämpften sich Stück für Stück wieder heran. In dieser Phase traf Rückraum-Ass Pascal Hens wie er wollte. Ein erneuter Doppelschlag des 2,03 m-Hünen brachte den Schützlingen von Rúnar Sigtryggsson beim 8:7 die erste Führung des Spiels (18. Minute).

Spätestens ab diesem Zeitpunkt war es eine Partie auf Augenhöhe. Aue warf alles ins Spiel hinein und verlangte dem HBW alles ab. Aber wieder konnten sich die Schwaben auf einen Spieler verlassen, der in dieser Phase auftrumpfte. Martin Strobel war es nämlich, der bis zur Pause 3 Treffer erzielte und somit gemeinsam mit seinen Mannschaftskollegen dafür sorgte, dass es trotz zwischenzeitlicher Unterzahl mit einem gerechten 13:13 in die Halbzeitpause ging.

Nach Wiederanpfiff waren es wieder die Gastgeber aus dem Erzgebirge, die unter lautstarker Anfeuerung in der heimischen Erzgebirgshalle den besseren Start erwischten. Nachdem sich die Partie in den ersten paar Minuten der zweiten Hälfte noch ausgeglichen gestaltete, übernahm Aue nach und nach wieder die Kontrolle über das Spiel. Richtig ernst wurde es für die Gallier dann in der 40. Minute, als das Schiedsrichtergespann Brodbeck/Reich HBW-Kreisläufer Christoph Foth wegen eines Griffs in den gegnerischen Wurfarm zurecht mit der Roten Karte frühzeitig zum Duschen schickte. Das schien den Balingern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Der Zweitligist nutzte die Überzahl konsequent aus und bekam nun Oberwasser. Nach 47 Minuten sah es beim Stand von 18:22 aus Sicht des HBW schon ziemlich düster für den Bundesligisten aus. Chef-Gallier Rúnar Sigtryggsson reagierte und brachte mit Peter Johannesson einen neuen Torhüter.

Was dann in den letzten 13 Minuten dieses Spiels geschah, war ein Parade-Beispiel für Moral und Comeback-Qualitäten. Angeführt von den Leitwölfen Strobel, Hens und Flohr legten die Gallier von der Alb einen 6:1-Zwischenspurt binnen 6 Minuten hin und führten nach einem Gegenstoß-Tor von Yves Kunkel plötzlich wieder mit 24:23 (53. Minute)!

Jetzt war alles angerichtet für einen echten Pokal-Krimi. Aue mobilisierte nochmal alle Kräfte, doch der HBW zeigte vor allem im Angriff jetzt Nervenstärke und konnte die Ausgleichstore des EHV immer wieder kontern und selbst wiederum in Führung gehen. Bis zum Schluss war noch alles drin in diesem Spiel, doch dann verpasste Aue in seinem letzten Angriff den Ausgleichstreffer. Martin Strobel ließ sich nicht zweimal bitten und setzte fast mit der Schlusssirene mit seinem Treffer zum 29.27 den Schlusspunkt unter eine nervenaufreibende Partie. Der Kapitän war am Ende mit überragenden 12 eigenen Treffern einer der entscheidenden Spieler auf dem Platz. Die Moral und die Comeback-Qualitäten bewies aber die gesamte Mannschaft, die sich nun über den Einzug ins Achtelfinale des DHB-Pokals freuen darf. Entsprechend zufrieden und erleichtert zeigte sich HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson nach dem Spiel: „Es war vor allem Mitte der zweiten Halbzeit durch die vielen Zeitstrafen sehr schwer für uns. Aber wir haben uns nie hängen lassen und haben am Ende kühlen Kopf bewahrt. Es war super, wie die Mannschaft zusammengehalten hat. Wir haben dieses Wochenende auf jeden Fall einige Schritte nach vorne gemacht!“

Jetzt geht es aber erst einmal wieder in der DKB Handball-Bundesliga um wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Zum Saisonstart reisen die Gallier von der Alb am Sonntag, 3. September, 19 Uhr, zum VfL Gummersbach, der sein Pokalspiel überraschend mit 31:32 gegen den Zweitligisten TSG Ludwigshafen-Friesenheim verlor und somit bereits in der ersten Runde ausgeschieden ist. Nach diesem Auswärtsspiel empfangen die Gallier von der Alb dann am Samstag, 10. September, die HSG Wetzlar zum ersten Heimspiel der neuen Saison um 19 Uhr in der Balinger SparkassenArena.


EHV Aue: Robert Wetzel, Erik Töpfer (TW); Marcel Schäfer, Eric Meinhardt 2, Kevin Roch 3, Janar Mägi, Arni Thor Sigtryggsson 3, Jan Faith 3, Philipp Jungemann 3, Bjarki Gunnarsson, Gregor Remke 4, Sigtryggur Runarsson, Sebastian Paraschiv, Marc Pechstein 9/5

HBW Balingen-Weilstetten: Tomáš Mrkva, Peter Johannesson (TW); Pascal Hens 7, Christoph Foth 1, Markus Dangers, Matthias Flohr 4, Jannik Hausmann 1/1, Lars Friedrich 2, Tim Nothdurft, Martin Strobel 12, Yves Kunkel 2, Markus Stegefelt, Davor Dominikovic

Strafwürfe: Aue 6/5 – HBW 2/1

Zeitstrafen: Aue 2 – HBW 5

Disqualifikationen:
Christoph Foth (HBW, 40. Minute)


Nächstes Spiel: VfL Gummersbach vs. HBW Balingen-Weilstetten am Sonntag, 03. September, 19:00 Uhr, in der Schwalbe-Arena in Gummersbach.

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