Jugendspielgemeinschaft steht vor großen Herausforderungen
Julian Thomann verändert seine Aufgabe bei der JSG
Einst hervorgegangen aus den Jugendmannschaften des TV Weilstetten und der Balinger Handballabteilung gehört die JSG Balingen-Weilstetten zwischenzeitlich zu den erfolgreichsten Handball Jugendabteilungen des Landes. Auch in diesem Jahr gibt es neben der A-Jugend, die in der Bundesliga bislang eine ganz gute Rolle spielt, noch einige andere Teams, die auf Landesebene zu den erfolgreichsten Mannschaften zählen. Um die sportlichen Erfolge nicht nur halten, sondern auch noch steigern zu können, müssen Strukturen und Wege immer wieder hinterfragt und im Bedarfsfall geändert und angepasst werden.
Fünfzehn Jugendmannschaften mit mehr als 250 Kinder sind aktuell in der JSG Balingen-Weilstetten aktiv. Um für alle die optimalen Rahmenbedingungen zu schaffen, sie alle, sowohl in der Breite als auch in der Spitze entsprechend zu fördern ist eine gewaltige Herausforderung aber gleichzeitig auch immer wieder Ansporn für die handelnden Personen. Die haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten mit den Verantwortlichen der Stammvereine TV Weilstetten e.V., dem HBW Balingen-Weilstetten e.V. und der HBW Bundesliga GmbH & Co. KG immer wieder ausgetauscht und beraten, um ein zukunftsorientiertes Konzept zu erarbeiten. „Auch wir in der JSG müssen leider mehr und mehr die Erfahrung machen, dass es immer schwieriger wird, verantwortliche Personen im Ehrenamt zu finden und trotzdem müssen wir den Spagat schaffen, uns für die Zukunft noch breiter aufzustellen“, erklärt der JSG-Vorsitzende Frank Wenger einen der Hauptschwerpunkte, die es zu bewältigen gibt.
Die Größte Last in dem Konstrukt der JSG hat dabei der hauptamtliche Jugendkoordinator zu tragen, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. In Balingen ist das seit sechs Jahren Julian Thomann, der auch zeitgleich Trainer der erfolgreichen A-Jugend Bundesligamannschaft ist. Durch das Mehr an Aufgaben, die durch die neu zu schaffenden Strukturen vom Jugendkoordinator zu bewältigen sind, hat sich Julian Thomann jetzt dafür entscheiden, sich künftig ausschließlich seinen Trainerjob zu konzentrieren. Beides zusammen mit hundertprozentigem Engagement, erschien ihm nach reiflicher Überlegung für die Zukunft nicht mehr machbar zu sein. „Die Entscheidung ist mir sehr schwergefallen, aber ich möchte künftig den Focus auf meine Karriere im Leistungssport legen und der JSG damit auch die Möglichkeit geben, strukturell weiterzuentwickeln und zu wachsen“, erklärte er seine Entscheidung und bedankte sich gleichzeitig bei der Vereinsführung, bei allen Trainern, allen Spielern und allen Beteiligten die dazu beigetragen hätten, die JSG zu einem der besten Ausbildungsvereine innerhalb Deutschlands zu machen.
„Das ist für uns auf der einen Seite natürlich sehr bedauerlich, aber auf der anderen Seite wissen wir auch, dass unsere A-Jugend mit „Juli“ einen hervorragenden und engagierten Trainer hat. In seinem Job als Jugendkoordinator hat er in den letzten sechs Jahre herausragende Arbeit geleistet. Nicht zuletzt ihm ist es zu verdanken, dass die JSG zu einem sportlichen Aushängeschild weit über die Region hinaus geworden ist“, bedankte sich Frank Wenger vorab schon mal bei Julian Thomann, der allerdings die nächsten Wochen und Monate noch im Amt bleiben wird, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Auch die Stammvereine TV Weilstetten, HBW e.V. und die HBW Bundesliga GmbH und Co.KG wissen den Einsatz von Julian Thomann zu schätzen. „Was Julian für die JSG und für den Handball geleistet hat, kann man gar nicht hoch genug einschätzen“, verweisen sie unisono auf die zahlreichen Eigengewächse, die über die JSG den Weg in die Handball Bundesliga geschafft haben. Auch die tollen Erfolge, die der TV Weilstetten in den zurückliegenden Jahren zu verzeichnen habe, sei eng verknüpft mit der Arbeit, die in der JSG geleistet werde. Um dieses Niveau zu halten bzw. weiter zu steigern, müsse ab sofort die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für Thomann bei der JSG, aber auch bei den Stammvereinen oberste Priorität haben, wissen die Verantwortlichen, dass es eine große Herausforderung sein wird, eine geeignet Person für die Stelle des Jugendkoordinators zu finden.