BGV Handball Cup, der 2. Spieltag

Mit Derby Sieg ins Halbfinale

Unabhängig davon, wie die Spiele ausgingen, konnten die Organisatoren um HBW Geschäftsführer Wolfgang Strobel am späten Freitagabend rundum zufrieden. Den 408 zugelassenen Fans, wurden am zweiten Spieltag des BGV Handball Cup zwei spannende Spiele geboten, in denen sich die Mannschaften nichts schenkten und auch mit den Auflagen und er Umsetzung des Hygienekonzeptes hat alles rundum funktioniert. Der geplante Ablauf hat von vorne bis hinten reibungslos funktioniert und hat gezeigt, dass Handball mit Zuschauern möglich ist. Dass dann das zweiten Spiel zwischen Frischauf Göppingen und dem HBW alles gehalten hat, was man sich von einem Schwaben-Derby erhoffen durfte und am Ende die Gallier das Parkett auch noch als Sieger verlassen konnten, war natürlich das Tüpfelchen auf dem i.

Seit Wochen haben beim HBW alle diesem Tag entgegengefiebert. Chef-Organisator Wolfgang Strobel hatte nichts dem Zufall überlassen. Alles wurde bis ins kleinste Detail geplant und die Mühen hatten sich gelohnt. Das Balinger Hygienekonzept hat seine Feuertaufe bestanden und alle die in der Halle waren, konnten völlig beruhigt die ersten Handballspiele seit dem Corona-Lockdown wieder live genießen. Gleich die erste Partie zwischen der SG BBM Bietigheim und dem TVB Stuttgart bot einiges an Spannung. Der Zweitligist, der heute seinen ersten Auftritt beim BGV Handball Cup hatte, zeigte keinerlei Respekt vor dem Stuttgarter Erstligisten und startete mit einer 5:1-Führung in die Partie. Stuttgart kam nur schwer in die Gänge und fand lange nicht zu seinem Spiel. Über den Kampf bissen sich Kneule und Co aber regelrecht in die Partie hinein und in der 24. Minute hatte der TVB zum ersten Mal den Gleichstand erzielt.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte kämpfte Bietigheim um jeden Zentimeter Boden, biss sich aber mehr und mehr an der Stuttgarter Abwehr die Zähne aus. Mitte der zweiten Hälfte häuften sich die Bietigheimer Ballverluste und Stuttgart setzte sich auf 19:14 ab. Damit war das Spiel so gut wie entschieden. Der 27:19-Endstand ist ganz sicher um das ein oder andere Tor zu hoch ausgefallen, aber verdient war der Sieg allemal.

Um 20 Uhr standen sich dann FrischAuf Göppingen und der HBW gegenüber. Neben dem verletzten Marcel Niemeyer, nahmen auch Chef-Coach Jens Bürkle und Torhüter Vladimir Božić auf der Zuschauertribüne Platz. Bürkle hat das Coaching seinem Co Matti Flohr für dieses Spiel überlassen. Schließlich muss man in Zeiten von Corona mit allem rechnen und deshalb sollte Flohr als Verantwortlicher Erfahrung sammeln. In die Rolle des Co-Trainers schlüpfte der leicht angeschlagene Jona Schoch. Die Gallier fanden insgesamt nur langsam ins Spiel. Göppingen legte vor und der HBW hechelte immer einem Vorsprung hinterher. Zur Halbzeit lagen die Grünweißen mit 14:11 in Führung. Die Gastgeber kamen aber wie verwandelt aus der Kabine. Mit einem Doppelschlag verkürzte Tim Nothdurft auf 14:13 und als Fabian Wiederstein einen erfolgreichen Tempogegenstoß in der 34. Minute zum 14:14-Ausgleich im Netz versenkte, zog Göppingens Trainer Hartmut Mayerhofer die Grüne Karte.

Die Auszeit änderte aber nicht viel. Die Gallier hatten das Spiel im Griff. Mit drei Toren in Folge, davon zwei in Unterzahl unterstrich Neuzugang James Scott seine Qualitäten. Mit seiner Sprungkraft, seiner Dynamik und seinem Kampfgeist in der Abwehr eroberte der Franzose die Herzen der HBW-Fans im Sturm. Mit sieben Treffern war er der Top-Torschütze des Tages. Scott zeigte auch in der Crunchtime wenig Nerven und traf immer wieder zum richtigen Zeitpunkt. Wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff wollte FrischAuf-Trainer Hartmut Mayerhofer schließlich noch retten was nicht mehr zu retten war. Die Gallier führten mit 26:25 und bei Ballbesitz nahm Matti Flohr seine letzte Auszeit. Mit einer Wurffalle für Oddur Grétarsson wollte Göppingen nochmals in Ballbesitz kommen, aber der Isländer ließ sich nicht aus der Ruhe bringe und setzte mit dem Treffer zum 27:25 den Schlusspunkt unter ein tolles Handballspiel, bei dem die Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen. Zeitweise sorgten sie mit ihren Emotion sogar dafür, dass man an eine voll besetzte „Hölle Süd“ erinnert wurde. Bis es die wieder gibt, wird noch viel Zeit vergehen, dass aber Handball vor Zuschauern möglich ist, hat nach dem ersten auch der zweite Spieltag des BGV Handball Cup in der Balinger SparkassenArena unter Beweis gestellt.

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