Benefiz- und Abschiedsspiel von Martin Strobel
Ehrenamtliche Produktion und Urlaubsabbruch in Paris
Vor fast drei Jahren hat unser ehemaliger Kapitän und Nationalspieler Martin Strobel seine aktive Karriere beendet. Das angedachte und auch verdiente Abschiedsspiel musste coronabedingt immer und immer wieder verschoben werden – bis jetzt.
Die konkreten Planungen starteten bereits im Spätsommer des vergangenen Jahres und Anfang Januar war die SparkassenArena restlos ausverkauft. „Wir haben das frühzeitig kommuniziert und trotzdem haben uns täglich noch zahlreiche Anfragen nach Karten erreicht,“ erklärte HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel, dass die Warteliste von Tag zu Tag länger geworden sei und deshalb die Gedanken an einen Livestream eine logische Folge waren. Das Problem: Die ehrenamtlichen Helfer der Gallier, die für das Projekt in Frage gekommen wären, waren alle bereits anderweitig „verplant“ und die nicht unerheblichen Kosten von externen Dienstleistern wären zu Lasten der Spendensumme gegangen. Schweren Herzens haben die Verantwortlichen den angedachten Livestream zunächst gecancelt.
Nur wenige Tage vor der Veranstaltung die plötzliche Wende. Henry Blunck, Country Manager von der Internetplattform Solidsport meldete sich bei Martin Strobel und bot an, die Plattform für den Livestream kostenlos zur Verfügung zu stellen. Er kümmerte sich sogar um die Manpower für Regie und Kameras und wurde bei der SG H2Ku Herrenberg fündig. Martin Kemm und sein Team, das auch für den Stream der Zweitligadamen von H2Ku zuständig ist, erklärte sich sofort bereit, nach Balingen zu kommen. Wolfgang und Martin Strobel hatten nur noch den Kommentator und Co-Kommentator zu suchen. Das gestaltete sich allerdings schwieriger als gedacht. Aus dem Pool der Kommentatoren, die die Zweitligaspiele der Gallier an den Spieltagen kommentieren, stand keiner zur Verfügung.
Einen Tag vor dem großen Event erreichte Wolfgang Strobel schließlich den allerersten Kommentator, der 2017 die ersten Spiele der Gallier in der 2. Liga kommentiert hatte. Sebastian Mühlenhof, zwischenzeitlich Freier Journalist, Podcaster und Kommentator, war begeistert von dem Anruf und meinte: „Klar, würde ich das gerne machen! Ich bin allerdings mit meiner Freundin im Urlaub in Paris.“ Das Angebot seinen Urlaub abzubrechen und nach Balingen zu kommen, wollte Wolfgang Strobel aber nicht annehmen. Mühlenhof war aber derart angefixt, dass er von der Idee nicht mehr abzubringen war. Als ihm seine Freundin auch noch ihr Ok gegeben hatte, hatte Wolfgang Strobel einen Kommentator für das Benefiz- und Abschiedsspiel von Martin Strobel gefunden. Was noch fehlte war ein Experte und HBW-Insider als Co-Kommentator und den fand der HBW-Geschäftsführer in der Schweiz. Der ehemalige HBW- und Nationaltorhüter Martin Ziemer, zwischenzeitlich mit den Kadetten Schaffhausen auch in der EHF European League unterwegs, erklärte sich auf Anfrage spontan bereit von Schaffhausen nach Balingen zu kommen und den Part des Co-Kommentators zu übernehmen.
Die Einnahmen für die Freischaltung des Livestreams (3,99 Euro) kamen ebenfalls in vollem Umfang der Kinderkrebsnachsorgeklinik in Tannheim zugute, weil Solidsport die Plattform unentgeltlich zur Verfügung stellte, das Team um Martin Kemm den Stream kostenfrei produzierte und weil auch die beiden Kommentatoren unentgeltlich das Highlight kommentierten.