Weitere Personalentscheidung beim HBW Balingen-Weilstetten
Gallier verpflichten Jannis Schneibel für die kommende Saison
Kurz nach dem letzten Saisonspiel sind die Gallier auf der Suche nach einem Spielmacher fündig geworden. Laut Geschäftsführer Felix König wird der 23-jährige Jannis Schneibel vom ThSV Eisenach in der kommenden Saison für den HBW auflaufen.
Fast sieht es so aus, als ob es auf der Spielmacherposition eine Art „Tauschgeschäft“ zwischen dem ThSV Eisenach und dem HBW Balingen-Weilstetten gegeben hat. „Die eine Personalie hat allerdings mit der anderen rein gar nichts zu tun“, erklärte HBW-Geschäftsführer König, als er heute Vormittag die Verpflichtung von Jannis Schneibel bekanntgegeben hatte. Nach dem klar gewesen sei, dass auch Vistorop den Verein verlassen werde, hätten die Verantwortlichen den Markt gründlich sondiert, und „als wir die Möglichkeit bekommen haben, Jannis für eine Saison auszuleihen, mussten wir nicht lange überlegen“, freute sich König, dass der Vertrag mit dem klassischen Spielmacher zustande gekommen ist.
„Es ist im Moment brutal schwierig auf dem ausgedünnten Spielermarkt noch passende Lösungen zu finden“, meinte König weiter, dass sowohl die Verantwortlichen als auch der künftige HBW-Trainer Matti Flohr mit der Lösung äußerst zufrieden seien. „Wir wissen sehr wohl, dass Jannis aus einer schweren Verletzung (Kreuzbandriss) kommt, aber zum einen haben wir uns natürlich über den Heilungsverlauf informiert und zum anderen haben wir Jannis auch als ehrgeizigen Spieler kennengelernt, der alles dafür tut und weiterhin auch tun wird, um so schnell wie möglich wieder zu seiner alten Stärke zurückzufinden. „Dass er das schaffen wird, davon sind wir zu hundert Prozent überzeugt und dann wird Jannis uns mit seiner Spielweise, seinem Talent und seinem Können auf jeden Fall weiterhelfen“, so der Balinger Geschäftsführer heute Vormittag.
Mit dem Handballspielen angefangen hat der Balinger Neuzugang beim TV Hochdorf in der Pfalz. Bereits in der Jugend wechselte er zu den Rhein-Neckar-Löwen. Mit der A- und B-Jugend der Löwen wurde Schneibel jeweils Deutscher Vizemeister. Bereits in seinem zweiten A-Jugendjahr bekam der talentierte Spielgestalter viele Spielanteile in der Nachwuchsmannschaft der Rhein-Neckar-Löwen. Mit gerade mal 19 Jahren gehörte er zu den Leistungsträger der Jung-Löwen und wurde mit seinem ersten Profivertrag für die Bundesligamannschaft ausgestattet. Im Januar 2021 folgte der Wechsel nach Thüringen zum ThSV Eisenach. Die Wartburgstädter hatten große Verletzungssorgen und in der 3. Liga ruhte der Ball auf Grund der Coronapandemie. Insofern kam das Angebot genau zum richtigen Zeitpunkt.
In Eisenach wurde Schneibel zunächst mit einem Vertrag bis Juni 2022 ausgestattet. Bereits im April 2022 bekam er von Eisenach dank seiner Leistung einen langfristigen Vertrag bis Juni 2026. Der neue Eisenacher Trainer, Mischa Kaufmann, sah in Schneibel den Leader, der die Thüringer auf den Weg in Richtung 1. Bundesliga bringen sollte. Der heute 23-jährige erfüllte alle in ihn gesetzten Erwartungen. Als Regisseur in der Rückraummitte führte er den ThSV Eisenach in die stärkste Liga der Welt. Im letzten Heimspiel zog er sich allerdings eine schwere Schulterverletzung zu und verpasste damit den Start in die Saison. Mit viel Ehrgeiz kämpfte er sich zurück ins Team. Am 12. Spieltag der jetzt abgelaufenen Saison stand er zum ersten Mal wieder im Kader der Thüringer. Gerade den Anschluss geschafft, zog sich Schneibel im Vorbereitungstraining in der Winterpause einen Kreuzbandriss zu und er musste die Saison nach nur acht Einsätzen abhaken.
Bei den Galliern will der in Ludwigshafen geborene Spielmacher nach vollständiger Genesung wieder neu durchstarten. „Ich freue mich riesig auf die Aufgabe in Balingen und auf die Zusammenarbeit mit der neuen Mannschaft und dem Trainerteam. Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen der Verantwortlichen des HBW und werde alles daransetzen, dass wir möglichst schnell wieder erstklassig sein werden“, war der Neu-Gallier nach erfolgter Vertragsunterzeichnung voller Vorfreude und fiebert seinem Comeback entgegen.