Spielbericht des HBW-Pressdienstes

Erstmals im Viertelfinale: Gallier sichern sich historischen Pokalsieg!

Die Mannschaft von Trainer Matthias „Matti“ Flohr hat am Mittwochabend Vereinsgeschichte geschrieben. Seit der Gründung im Jahr 2002 ist es das erste Mal, dass die Gallier das Viertelfinale im DHB-Pokal erreicht haben. Nach einer durchwachsenen ersten Hälfte nahmen die Gallier in den zweiten dreißig Minuten das Heft in die Hand, drückten dem Spiel ihren Stempel auf und sicherten sich mit einem am Ende deutlichen 28:36(19:19)-Erfolg das Viertelfinale.

Allen war im Vorfeld klar, dass in der kleinen, engen und lauten Fiete-Reder-Halle in Rostock alles passen musste, um den Traum vom Viertelfinale wahr werden zu lassen. HBW-Coach Flohr überließ nichts dem Zufall: Die Spiele des Traditionsclubs von der Ostsee wurden akribisch analysiert, und die Reise war bis ins kleinste Detail geplant. Während der Mannschaftsbus mit dem „großen“ Gepäck allein auf die Reise geschickt wurde, stiegen Mannschaft und Staff am Mittwochvormittag in den Flieger, um so wenig Energie wie möglich für die Anreise zu verbrauchen. In einem Hotel in Rostock legte das Team noch einmal eine Pause ein, bevor es in die Halle ging.

Trotz der lautstarken Unterstützung von den Zuschauerrängen blieben die Gallier zunächst völlig ruhig und machten ihr Spiel. Beim Stand von 6:3 schien das Spiel für Kapitän Tobias Heinzelmann und Co nach knapp neun Minuten in die richtige Richtung zu laufen. Doch die Rostocker ließen sich vom Drei-Tore-Rückstand nicht beirren, und nach einem vergebenen Strafwurf und einem Fehlwurf aus dem Balinger Rückraum war das Spiel Mitte der ersten Hälfte plötzlich wieder ausgeglichen. Was vorher so ruhig und souverän gewirkt hatte, wurde nun fahrig, überhastet und ungenau. Höchste Zeit für HBW-Coach Flohr, seine erste Auszeit zu nehmen. Doch auch danach blieb es der enge Pokalfight, wie ihn die ausverkaufte Halle mit 800 Zuschauern erleben wollte. Mit Standing Ovations peitschten die Fans den Drittligisten nach vorne, und nach einer Torhüterparade gegen Janis Schneibel, der kurz zuvor seinen ersten Pflichtspieltreffer für die Gallier erzielt hatte, ging Rostock unter tosendem Jubel mit 13:12 in Führung.

Mit einem mehr oder weniger glücklichen 19:19-Gleichstand ging es schließlich in die Halbzeitpause, und alle waren gespannt, welche Mannschaft besser aus den Startlöchern kommen würde. Die Antwort folgte schnell: Der HBW konnte eine Überzahl nicht nutzen, und Rostock rührte in der Abwehr richtig Beton an. Gegen den hünenhaften Rückraum fanden die Balinger kaum ein Durchkommen. In der 38. Minute, nach einem Fehlwurf der Balinger, hatte der HC Empor Rostock plötzlich die Chance, einen Drei-Tore-Vorsprung herauszuspielen. Doch diese Möglichkeit ließen die Hausherren ungenutzt, und statt 22:19 stand es nach zwei schnellen Kontertoren der Gallier 21:21. Nach dem 23:23 durch Max Santos starteten die Balinger einen Vier-Null-Lauf. Einer der Treffer ging auf das Konto des Balinger Nachwuchsspielers Bennet Strobel, der in der zweiten Halbzeit ein gelungenes Debüt in Angriff und Abwehr zeigte.

Nach dem 24:27 durch den zweiten Treffer von Schneibel versuchte der Rostocker Coach, den Lauf der Gallier zu unterbrechen, aber diese hatten jetzt ihren Rhythmus gefunden und ließen sich nicht mehr von der Siegerstraße abbringen. Mit zunehmender Spieldauer wurde auch Torhüter Mateusz Kornecki zum Faktor. Hinter einer löchrigen Abwehr tat er sich in der ersten Halbzeit noch schwer, doch im zweiten Durchgang vernagelte er das Tor und wurde für Rostock zum Albtraum. Spätestens nach dem 34:27 durch Tim Matthes in der 56. Spielminute war der Fisch geputzt, und das geschichtsträchtige Viertelfinale im DHB-Pokal 2024 war gebucht. Die letzten Minuten spielten die Gallier sehr seriös und ruhig zu Ende. Sie sorgten dafür, dass die Mecklenburger keine einzige Sekunde mehr Hoffnung schöpfen konnten, vielleicht doch noch eine Sensation zu schaffen.

Die Mannschaften

HC Empor Rostock: Robert Wetzel, Leon Mehler(TW); Ben Zimmer, André Meuser 5, Juri Richter, David Mamporia 2, Dennis Mehler 4, Alexander Schütze, Tim Uhl, Ricardo Magalháes, Kay Funke 3/1, Julian Pratschner 5, Elias Gansau 4, Marc Pechstein 3, Michl Reichardt 1, Richard Lößner 1;

HBW Balingen-Weilstetten: Mateusz Kornecki, Benedek Nagy(TW); Daniel Blomgren 1, Tim Matthes 1, Csaba Leimeter 2, Elias Huber 2, Bennet Strobel 1, Max Santos 1, Tim Grüner 8/2, Robert Timmermeister 2, Jerome Müller 4, Elias Fügel 5, Jannis Schneibel 3, Tobias Heinzelmann 3, Sascha Pfattheicher 3/1;

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