Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Härtetest im Pokal: HBW will gegen Empor Rostock ins Viertelfinale

Nach der kurzen Länderspielpause startet der HBW Balingen-Weilstetten in eine anspruchsvolle Novemberwoche mit zwei schweren Auswärtsspielen. Den Auftakt macht am Mittwochabend das Achtelfinale im DHB-Pokal beim HC Empor Rostock. Spielbeginn in der Fiete-Reder-Sporthalle ist um 19 Uhr. Bereits drei Tage später müssen die Gallier dann erneut auf die Platte – diesmal erwartet sie der VfL Eintracht Hagen in der Ischelandhalle.

Mit einem schnellen Blick auf die beiden kommenden Gegner könnte man meinen, die Gallier unter Trainer Matthias „Matti“ Flohr stünden vor einer machbaren Aufgabe – zwei Auswärtsspiele, zwei Siege, und ab nach Hause. Doch wer so denkt, unterschätzt nicht nur die Gegner, sondern auch die brisanten Besonderheiten dieser Begegnungen. Denn sowohl Rostock im Pokal als auch Eintracht Hagen in der Liga sind keineswegs zu unterschätzen. Rostock hat bewiesen, dass sie bereit sind, jeden Favoriten zu Fall zu bringen, und Eintracht Hagen wird alles in die Waagschale werfen, um die Abstiegsplätze zu verlassen. Daher gilt die volle Konzentration der Gallier zunächst dem Pokalspiel am Mittwochabend – und das aus gutem Grund. Der aktuelle Tabellenführer der 3. Liga Nord-Ost hat im DHB-Pokal bislang mächtig aufhorchen lassen. Schon am ersten Spieltag kegelte Rostock den Erstligaufsteiger VfL Potsdam aus dem Pokal. Beim 28:25-Erfolg konnte Potsdam seine Favoritenrolle nur zu Beginn der Partie andeuten. Im Laufe des Spiels übernahm der Drittligist, angefeuert von seinem lautstarken Anhang, zunehmend die Kontrolle und feierte am Ende verdient den Einzug in die nächste Runde.

In Runde zwei besiegte der HC Empor Rostock die HSG Nordhorn-Lingen. Auch die Emsländer reisten als klarer Favorit an die Ostsee, unterschätzten jedoch offenbar den Drittligisten. In einer bis zum Schluss ausgeglichenen Partie erzielte Rostock mit dem Schlusspfiff der regulären Spielzeit das 33:33 und erzwang damit die Verlängerung. In dieser lagen sie meist vorn, und am Ende behielten sie mit einem 42:40-Sieg die Oberhand. Die Gallier sind also gewarnt, und Cheftrainer Matti Flohr hat die Rostocker gründlich analysiert. Rostock hat nicht den oder die überragenden Einzelspieler oder Top-Torschützen; die Torgefahr kommt von der gesamten Breite des Spielfelds, oft mit hoher Geschwindigkeit und dem taktischen Mittel des siebten Feldspielers. Das beherrschen sie nahezu perfekt.

In der Liga erzielt der HC durchschnittlich über 35 Tore pro Spiel. Defensiv versteht es das Team von Trainer Nicolaj Andersson, ordentlich zuzupacken, und erzielt mit knapp 28 Gegentoren pro Spiel einen Top-Wert. Der Vertrag des dänischen Chefcoaches, der seit März 2023 das Sagen bei den Rostockern auf der Trainerbank hat, wurde bereits vorzeitig bis 2027 verlängert. Mit ihm strebt der HC am Ende der Saison den Sprung zurück in die zweite Liga an, den sie als Tabellenzweiter der vergangenen Saison in der Aufstiegsrunde nur knapp verpasst haben.

Die Gallier treten nach aktuellem Stand voraussichtlich mit dem kompletten Kader – abgesehen vom Langzeitverletzten Leo Prantner – die Reise in den hohen Norden an. Als Tabellenzweiter der 2. Liga werden sie die Rolle des Favoriten wohl annehmen müssen. Doch um dieser am Ende auch gerecht zu werden, ist von jedem Spieler höchste Konzentration vom Anpfiff bis zum Schlusspfiff erforderlich. Sobald die Gastgeber eine Chance wittern, den nächsten Favoriten aus dem Pokal zu werfen, könnte es für den HBW in der hitzigen Atmosphäre der Fiete-Reder-Sporthalle eine mehr als schwierige Aufgabe werden.

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