"Bisher hatte ich nur wegen meinem badischen Dialekt Probleme"

von Melanie Zahner

Schon während seiner Jugendzeit beim TuS Schutterwald hat Felix Zipf öfters gegen die Jugendmannschaften der JSG Balingen-Weilstetten gespielt. Dabei ist den Verantwortlichen bei der JSG und auch beim HBW das Talent des Linkshänders nicht verborgen geblieben. Bereits vor einem Jahr wurde dem 19-jährigen ein Vertrag angeboten mit der Option noch ein Jahr zusätzlich in der A-Jugend zu spielen. „Damals hatte ich beruflich aber etwas anders vorgehabt und ich hatte bei Altenheim schon zugesagt. Deswegen habe ich abgelehnt“, so der Balinger Neuzugang im Gespräch.

Beim BaWü-Oberligisten Altenheim erzielte Zipf in der vergangen Saison 105 und sicherte sich so nicht nur den vereinsinternen Torschützenkönigstitel, sondern auch den 15. Platz in der Torjägerliste der gesamten Liga. HBW-Trainer Ecki Nothdurft und dem Mannschaftsverantwortlichen Felix Kischko ist der Linkshänder weiterhin im Hinterkopf geblieben und so klopften die Balinger Entscheidungsträger während den Kaderplanungen Anfang des Jahres erneut an die Tür des Offenburgers. „Das Probetraining hat mir sehr gut gefallen und dem Trainer wohl auch“, schmunzelt Zipf und so hat „die hervorragende sportliche Perspektive“ (O-Ton Zipf) den Rückraumspieler letztlich doch überzeugt und die anschließende Vertragsunterschrift machte den Wechsel an die Eyach perfekt.

Mitte Juli ist Felix Zipf etwas verspätet ins Vorbereitungsprogramm der Balinger Bundesliganachwuchstruppe eingestiegen. Der 19-jährige musste in seiner Heimat im badischen Neuried erst noch seinen Zivildienst beenden bevor er ins Mannschaftstraining einsteigen konnte. Inzwischen hat sich der Youngster sowohl im Team als auch in der Region gut eingelebt.  Integrationsprobleme in die Mannschaft gab es überhaupt nicht. Zipf kennt viele seiner neuen Mannschaftskollegen bereits aus den HVW-Auswahlmannschaften. „Die Mannschaft gefällt mir sehr gut. Sie ist noch jung und die Stimmung ist wirklich super“, spricht der Neuzugang die Hauptbesetzung des Kaders aus Spielern des Jahrgangs 90/91 an.

Zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Philipp Keinath, Steffen Zank, Micha Thiemann und dem zweiten Neuzugang Benedikt Brielmeier ist der Offenburger in eine WG in Balingen gezogen. „Die Wohnung gefällt mir hervorragend, weil sie zentral in Balingen liegt“, freut sich Zipf über die kurzen Anfahrtswege zu Stadt und Trainingsstätte.  „Nur wegen meinem Dialekt haben sie mich schon ausgelacht“, meint der Badener über seine Mitbewohner aber sonst gibt es keine Verständigungsprobleme im Schwäbischen.

Für die kommende Saison sieht der 19-Jährige Linkshänder einen einstelligen Tabellenplatz und den damit verbundenen Klassenerhalt in der neu gegründeten Dritten Liga als oberstes Ziel, was, so Zipf, weiter allerdings sehr schwer werden wird. Persönlich möchte sich der Ex-Altenheimer vor allem schnell in die Mannschaft einleben und durch die Saison hindurch möglichst viele Spielanteile bekommen.