Interview mit Jan Remmlinger
Handball ist wichtig in meinem Leben
Der knapp 20-Jährige Jan Remmlinger ist ein echtes Eigengewächs der Gallier von der Alb. Der gebürtige Balinger hat sämtliche Jugendklassen der JSG Balingen-Weilstetten durchlaufen und über die A-Jugend den Sprung in den Nachwuchskader des HBW geschafft. Erst vor kurzem hat er seinen Vertrag verlängert und wird auch in der kommenden Saison für die Jung-Gallier auf der Platte stehen. Vor dem Spiel bei der HSC Coburg, stand der talentierte Rechtshänder Rede und Antwort.
Die Jung-Gallier sind hervorragend ins neue Jahr 2014 gestartet, obwohl mit Aleksandar Stevic seit dem Jahreswechsel ein wichtiger Spieler fehlt. Wie erklärst du dir den Erfolg?
Also zum einen hat der Spielplan uns in die Karten gespielt, da wir gegen unsere direkten Konkurrenten zu Hause in der Balinger SparkassenArena antreten konnten. Hier haben wir einfach viele wichtige Spiele gewonnen und uns vor allem einen wichtigen Punktgewinn in Friedberg erkämpft. Die Mannschaft ist gerade wegen dem Weggang von Aco noch enger zusammengerückt, da andere nun für ihn in die Presche springen müssen. Aber es läuft alles und dementsprechend ist die Stimmung gerade gut.
Wie schafft ihr es, also so junge Mannschaft immer wieder gegen gestandene Handballspieler zu bestehen?
Vielleicht bringen wir jungen Spieler mehr Spaß an der Sache mit. Wir müssen mehr Laufen, mehr Beißen und Kämpfen als die erfahrenen Spieler und versuchen insgesamt über den Kampfgeist ins Spiel zu kommen. Wir jungen Spieler müssen uns noch beweisen und geben immer 120 Prozent!
Durch die Serie im Januar und Anfang Februar habt ihr einige Punkte gesammelt. Sind es bereits genug um zu sagen, dass es für den Klassenerhalt reicht?
Nein, das ist definitiv nicht der Fall. Wir haben jetzt zwar eine gute Ausgangslage, aber davon dürfen wir uns nicht täuschen lassen. In der Hinrunde ging es ähnlich gut los, danach kamen aber Spiele, die deutlich schwieriger waren. Deswegen müssen wir davon ausgehen, dass es ohne weiteres so weiterlaufen wird, wie bisher. Wir müssen weiter hart arbeiten, denn in der Tabelle ist alles sehr eng zusammen.
Du hast vor kurzem deinen Vertrag um ein Jahr verlängert. Welche Gründe sprachen dafür?
Ich kann weiterhin zu Hause wohnen bleiben und habe die 3. Liga vor der Haustüre. Zudem kann ich mein Studium in Tübingen wahrnehmen. Es macht mir beim HBW einfach sehr viel Spaß mit den jungen Spielern zusammenzuarbeiten und mit Ecki haben wir einen super Trainer. Ich fühle mich sehr wohl und glaube, dass ich hier in Balingen noch nicht am Ende meiner Entwicklung angekommen bin. Ein Wechsel wäre daher zu früh gekommen.
Welchen beruflichen Weg möchtest du in Zukunft einschlagen?
Da ich Sport und Deutsch auf Lehramt studiere ist das mehr oder weniger vorgegeben. Aber der Lehrerberuf ist schon seit vielen Jahren mein Traumberuf.
Und wie stellst du dir deine Handballkarriere vor?
Die 3. Liga als Einstieg in den Aktiven Bereich war für mich perfekt. Natürlich würde ich gerne mal höher spielen. Ob es für die erste Bundesliga einmal reichen wird? Auf jeden Fall ist die zweite Liga mein Ziel. Handball war schon immer sehr wichtig in meinem Leben, deswegen hege ich hier auch höhere Ziele. Wie weit ich noch kommen werde, werden wir ja dann sehen.
Am Wochenende müsste ihr beim Tabellenzweiten in Coburg antreten. In der Vorrunde ging die Partie mit 30:22 recht deutlich an den Favoriten. Mit welchem Gefühl geht man dann in das Rückspiel?
Wir freuen uns auf das Spiel, da in Coburg eine wunderschöne Handball-Arena steht, die fast bei jedem Heimspiel ausverkauft ist. Wir gehen als klarer Außenseiter in die Partie, aber das kann ganz angenehm sein, da wir entspannt rangehen können. Der Druck ist bei Coburg, die müssen das Spiel gewinnen. Dennoch werden wir wie bei jedem Spiel hochmotiviert zu Werke gehen um Coburg möglichst ein Bein zu stellen.
Ein Überraschungserfolg ist aber nicht ausgeschlossen?
Ausgeschlossen ist nie etwas! Vielleicht erscheint es durch das Ergebnis in der Hinrunde etwas unwahrscheinlich. Auch wenn die Siegchancen gering erscheinen, wir können befreit aufspielen und werden alles geben. Dann sehen wir, was passieren wird.