Interview Patrick Rapp
„Ich muss vor allem an meinem Wurfverhalten arbeiten“
Patrick Rapp kam vor der Saison vom TSV 1899 Blaustein aus der Württemberg-Liga Süd zum HBW in die 3. Liga. Der Linksaußen war in der Vorrunde vom Verletzungspech geplagt, kämpfte sich zur Rückrunde aber zurück ins Team von Eckard Nothdurft und wurde nun mit einer Vertragsverlängerung belohnt. Im Interview spricht der 22-Jährige über seinen weiteren Verbleib bei den Jung-Galliern und woran er arbeiten will und muss.
Patrick, vergangene Woche wurde bekannt gegeben, dass du ein weiteres Jahr beim HBW-Perspektivkader spielen sollst. Wie hast du dich gefühlt, als die Verantwortlichen mit dem Wunsch der Vertragsverlängerung auf dich zukamen?
Ich habe mich sehr gefreut, dass der Verein auf mich zugekommen ist. Für mich ist das eine Auszeichnung und zeigt, dass ich mich mit der Hilfe von unserem Trainer Ecki Nothdurft entwickelt habe und in den letzten Wochen gute Leistungen gebracht habe.
Hast du erst überlegen müssen, ob du für ein weiteres Jahr zusagst, oder war die sofort klar, dass du weiterhin für den HBW spielen willst?
Nein, ich habe nicht viel überlegen müssen, sondern habe mich recht schnell dazu entschlossen das Angebot anzunehmen. Das Konzept des Vereins mit der Jugendarbeit und dem Perspektivkader passt. Wir haben eine gute Anbindung an die Bundesligamannschaft. Der Verein und das Umfeld passen hier in Balingen einfach.
Du bist vor der Saison aus der Württemberg-Liga zu den Jung-Galliern in die 3. Liga gestoßen. Was war für dich die größte Umstellung?
Das ist nicht ganz einfach zu sagen. Natürlich ist es vom körperlichen her eine Umstellung. In der 3. Liga wird härter gespielt und alle Spieler sind viel robuster. In Sachen Schnelligkeit und Taktik war die Umstellung für mich nicht ganz so problematisch.
Würdest du sagen, dass du inzwischen in der 3. Liga angekommen bist?
Ja, ich denke schon. Ich hatte zu Beginn der Saison etwas Pech, als ich mich gleich nach dem ersten Saisonspiel verletzt hatte. Jetzt gibt es schon noch Situationen, bei denen ich die zwei Ligen Unterschied merke. Aber im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass ich angekommen bin.
Dein Trainer ist sehr zufrieden mit deiner Abwehrarbeit, fordert nun aber den nächsten Entwicklungsschritt im Angriff. Woran genau musst du arbeiten?
Ich muss vor allem an meinem Wurfverhalten arbeiten. Das ist noch nicht auf Drittliganiveau. Dabei muss ich lernen, die Torhüter besser auszugucken. Meine Leistungen im Angriff müssen vor allem konstanter und ich selbst muss sicherer werden.
Vergangenes Wochenende musstet ihr eine knappe Niederlage in Auerbach einstecken. Wieso hat es am Ende nicht gereicht?
Wir waren bereits mit vier Toren in Führung und sind dann in der Schlussphase im Angriff immer hektischer geworden. Wir wollten den Torerfolg erzwingen, um die Entscheidung herbeizuführen. Dadurch haben wir entweder zu früh abgeschlossen, oder einfach schlecht geworfen. Auch in der Abwehr hatten wir nicht mehr den Zugriff auf die Rückraumspieler. Letztendlich haben wir sehr blöd verloren.
Was muss in den letzten Spielen der Saison anders werden, damit solch knappe Spiele doch noch gewonnen werden?
Sehr viel anders müssen wir nicht machen. Wir hatten in der ersten Halbzeit viel verworfen. Die freien Möglichkeiten müssen wir in Zukunft einfach machen. In der Abwehr standen wir das Spiel über eigentlich gut. In den letzten Minuten hätten wir dann konsequenter agieren müssen, den entscheidenden Schritt früher machen, damit es die Rückraumspieler nicht so einfach haben.
Nächste Woche steht das Heimspiel gegen Kornwestheim an. In der Vorrunde hat der HBW mit 30:28 verloren. Warum wird das nächsten Sonntag anders?
Das Hinspiel hatten wir etwas unglücklich verloren. Wir hatten in einer Aktion unseren Innenblock verloren: Fabian Wiederstein musste aufgrund seiner roten Karte von der Platte und Aco Stevic musste wegen einer Platzwunde ausgewechselt werden. Da waren wir erstmal geschockt. Wenn wir dieses Mal in Führung liegen sollten, dürfen wir diese nicht mehr hergeben. Wir müssen unsere Angriffe dann ruhig zu Ende spielen, dürfen nicht hektisch werden und müssen vor allem unsere freien Chancen im Tor unterbringen. Dann bin ich sicher, dass wir uns am Ende mit zwei Punkten belohnen werden.