Saisonfazit und Ausblick von Nachwuchs Trainer André Doster
Den Jung-Gallier fehlt noch ein Torhüter zum Glück
Die Spielzeit 2017/ 2018 der 3. Liga Süd ist kaum beendet, da richten sich die Augen der Verantwortlichen schon wieder auf die kommende Saison. Grund genug, mit dem Trainer der Jung-Gallier, André Doster, noch einmal einen Blick auf das abgelaufene Spieljahr zu werfen, das für den Perspektivkader des HBW so überaus erfolgreich war – trotz vieler Hindernisse, die es zu überwinden galt.
André, mit Platz 5 habt Ihr eine super Runde gespielt, auch wenn es am Ende nicht ganz zur Meisterschaft gereicht hat. Wie fällt Dein Fazit aus, nachdem das Saisonziel Klassenerhalt ja schon sehr früh erreicht war?
Ich bin tatsächlich mehr als zufrieden. Wir hatten über die gesamte Saison mit vielen Problemen zu kämpfen, und doch waren wir lange Zeit sogar auf Kurs Meisterschaft. Dass es am Ende der fünfte Platz geworden ist, lag dann auch am fortschreitenden Kräfteverschleiß. Wir hatten zu viele Langzeitverletzte: Nick Ruminsky beendet nach seinem zweiten Kreuzbandriss sogar seine Karriere, und auch Fynn Beckmann hat uns nach starkem Beginn lange gefehlt. Mit Fabian Wiederstein war ein Kreisläufer ebenfalls oft durch Verletzungen außer Gefecht. Und auch die Abstellungen an den Bundesligakader haben uns natürlich ebenfalls geschwächt. Dennoch hat die Mannschaft bravourös gekämpft und immer wieder sensationelle Leistungen gezeigt, obwohl es teilweise kaum Wechselmöglichkeiten gab.
In der Vorrunde lief es ja noch etwas holpriger, vor allem auswärts…
Ja, das war nicht wirklich zu erklären. Am Anfang war es tatsächlich wie verhext: Zuhause haben wir jeden Gegner geschlagen, aber auswärts kaum einen Fuß auf den Boden bekommen. Es hat doch etwas gedauert, bis vor allem die jungen Spieler dem Druck standhalten konnten. In Dansenberg ist der Knoten geplatzt, das nächste Auswärtsspiel in Nußloch war ein wahres Festival. Mit dem Rückenwind konnten wir eine Serie starten. Die Euphorie hat uns lange beflügelt, ehe am Ende etwas der lange Atem gefehlt hat.
Auch nach dieser Saison gibt es einen personellen Umbruch, sieht der Trainer das mit einem lachenden oder weinenden Auge?
Letztlich haben wir doch alles richtig gemacht. In dieser Saison sind drei Spieler zum HBW 1 aufgerückt, das ist exakt die Aufgabe einer Nachwuchsmannschaft. Dazu wechseln unsere beiden Kreisläufer in Profiligen. Natürlich ist es für einen Trainer jedes Jahr wieder von neuem eine große Herausforderung, viel neue und zudem unerfahrene, weil extrem junge Spieler einzubauen. Aber das ist andererseits auch eine spannende Aufgabe, die meine Arbeit so abwechslungsreich und interessant macht. Wir werden zur neuen Saison noch jünger, bekommen aber mit Christoph Foth einen erfahrenen Spieler aus dem Bundesligakader. Er wird es sein, an dem sich die jungen Spieler orientieren können. Einen wie ihn haben sicher auch nicht viele andere Mannschaften in der Liga.
Die Planungen für die neue Spielzeit sind ja schon in vollem Gange…
Wir sind da auf einem guten Weg. Auch diesmal können wir A-Jugendspieler integrieren, Dennis Fuoss und Moritz Schmidberger dürfen sogar noch ein Jahr in der Jugend spielen. Dazu kommen von außerhalb ebenfalls junge und vielversprechende Neuzugänge Mit Aron Czako aus Söflingen und Niklas Diebel von Hannover-Burgdorf. Aber wir sind noch nicht fertig. Im Rückraum haben wir noch Bedarf, da können wir hoffentlich in den kommenden Tagen die nächste Personalie vermelden. Und dann bleibt noch die Position im Tor. Nachdem Jonas zu den Profis aufgerückt ist, haben wir hier einen freien Platz. Es gibt zwar erste Gespräche, doch da ist noch kein Kandidat dabei, der uns so richtig weiterhilft. Wir sondieren also den Markt und hoffen, auch diese wichtige Position bald adäquat besetzen zu können.
Was dürfen wir im nächsten Jahr erwarten, wenn der Kader noch einmal jünger wird?
Ich bin guter Dinge, dass wir auch nächstes Jahr eine schlagkräftige Truppe beisammen haben werden. Das Saisonziel wird wie immer sein, möglichst früh den Klassenerhalt in der 3. Liga zu fixieren und wieder Spieler für den HBW 1 auszubilden. Ich hoffe, dass wir endlich einmal von langwierigen Verletzungen verschont bleiben. Die Kadermischung aus alt und jung wird dafür sorgen, dass unsere Zuschauer sich auch wieder auf schnellen und attraktiven Handballsport in der SparkassenArena freuen dürfen. Einen Torwart brauchen wir halt noch, nur mit Mario Ruminsky allein können wir nicht in die Saison gehen. Aber Keeper auf diesem Niveau sind leider schwer zu finden - trotzdem bin ich zuversichtlich, auch das hinzubekommen. Und wenn dann noch einer von beiden am Ende der Runde ebenfalls nach oben aufrückt, haben wir unsere Mission erneut erfüllt.