Personalentscheidung bei den Jung-Gallier
Jung-Gallier reagieren auf Personalnot
Eigentlich hatte der HBW Balingen-Weilstetten e.V. seine Kaderplanung für die 3. Liga schon frühzeitig abgeschlossen, doch jetzt legt der Verein noch einmal nach – wenn auch unfreiwillig und unter dem Druck der Ereignisse: Von GRK Varazdin aus Kroatien wechselt der 20-jährige Filip Baranašić mit sofortiger Wirkung nach Balingen.
Bereits während der Vorbereitung hatte sich Andreas Uttke am Knie verletzt und wird mindestens bis Ende des Jahres ausfallen. Zudem ist zu Saisonbeginn mit Mario Ruminsky die Nummer 1 im Tor zu den Profis aufgerückt. Was eigentlich das Ziel des Nachwuchskaders ist, erwies sich zu diesem späten Zeitpunkt allerdings als extrem fatal, denn mit dem A-Jugendlichen Mika Gmelich stand Trainer André Doster plötzlich nur noch ein Torhüter zur Verfügung. „Wir hoffen natürlich, dass Andi Uttke bald wieder zurückkommt, aber bis dahin müssen wir auf dieser wichtigen Position top-besetzt sein. Die Situation war äußerst prekär, wir hatten absoluten Handlungsbedarf.“ Allerdings war die Suche kurz vor Rundenstart alles andere als einfach, denn die meisten Torhüter, die für die 3. Liga in Frage kommen würden, sind längst vertraglich gebunden. „Deshalb sind wir sehr froh, dass wir in Filip einen Keeper gefunden haben“, zeigt sich Doster erleichtert. „Er ist ein sehr schneller Torhüter, sehr dynamisch“, so Doster erste Eindrücke.
Der erfahrene Coach dämpft zugleich übermäßige Erwartungen an den kroatischen Junioren-Nationalspieler: „Wir dürfen nicht erwarten, dass er uns ein Spiel nach dem anderen gewinnt. Filip ist noch ein junger Torhüter, auch er muss integriert werden, muss eine Ausbildung erhalten, sich an den Ligaalltag herantasten.“ Zugleich betont er, wie wichtig die Verpflichtung aber auch für das Gesamtkonstrukt HBW ist, denn: „Es ist eine extreme Entlastung, dass wir wieder 2 Torhüter haben - auch für die A-Jugend, denn Mika ist jedes Wochenende doppelt belastet. Und so hat auch Andi Uttke die Zeit, sich für das Comeback optimal fit zu machen.“ Allerdings weiß auch Doster, dass damit nicht ab sofort alle Baustellen gelöst sind: „Wir haben jetzt mit Filip und Mika ein sehr junges Gespann, wir schenken ihnen unser Vertrauen, glauben an ihre Fähigkeiten. Filip passt super in die Mannschaft, aber er braucht Zeit und Entwicklung. Es bleibt spannend, und ist eine große Herausforderung auch für das gesamte Trainerteam beim HBW.“
Der Spieler selbst, der in einer der Handball-WGs des HBW wohnen wird, sieht sich auf einem guten Weg: „Ich hatte erst wenige Trainingseinheiten mit dem Team, es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Abstimmung mit der Abwehr harmoniert. Ich weiß, der Trainer tut alles für den Erfolg des Teams. Ich fühle mich schon als Teil der Mannschaft, das Gefühl der Gemeinschaft, Zusammenhalt und die positive Energie sind sehr hoch. Ich glaube, dass ich in ein Umfeld gekommen bin, in dem die Entwicklung der Spieler höchste Priorität hat.“
Auch der 1. Vorsitzende Dietmar Foth zeigt sich erleichtert, dass die schwierige Suche letztlich doch erfolgreich gelöst werden konnte: „Wir freuen uns, dass es gelungen ist, einen hochtalentierten Torwart zu gewinnen. Er muss natürlich erst noch an das Drittliganiveau herangeführt werden. Wir setzen auf ihn und Mika Gmelich.“ Foth fügt noch hinzu, wie kompliziert sich die Verpflichtung erwiesen hatte: „Trotz intensiver Bemühungen war es nicht möglich, in Deutschland einen kurzfristig verfügbaren und finanzierbaren Keeper zu verpflichten.