Bericht aus dem Zollernalbkurier
Balinger Perspektivkader startet in die Vorbereitung
von Reinhard Linder Mit einem Kick alt gegen jung ist der Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten 2 in die Saisonvorbereitung gestartet. Pünktlich zum Trainingsbeginn hatten sich alle Neuzugänge eingefunden.
Die weiteste Anfahrt hatte der 19-jährige Tscheche Milan Skvaril, der sich am Dienstagmorgen auf die Reise in seine neue schwäbische Heimat gemacht hatte. Er zieht in die Handball-WG des Perspektivteams ein, die ihm die Integration erleichtern soll. Weniger weit war die Anreise für den der Wolfschlugener A-Jugend entwachsenen Kreisläufer Nico Hiller und den Torhüter Marco Marques aus Konstanz. Aleksandar Stevic kehrt bereits zum zweiten Mal zum HBW zurück. Seine Zelte in Balingen hatte er trotz Engagements in Pfullingen, Söflingen und Neuhausen/Erms nie abgebrochen, erfolgreich arbeitete er als Trainer bei der JSG Balingen-Weilstetten. Der einzige Routinier im neuformierten Team steht Coach Eckard Nothdurft nicht nur als Spielgestalter, sondern auch als rechte Hand zur Verfügung.
Vom Württemberg-Ligisten und Kooperationspartner TV Weilstetten ist Julian Thomann zum Team seines Zwillingsbruders Gregor gestoßen. Er entstammt ebenso dem JSG-Talentschuppen wie Timo Hildebrand und Julian Mauthe. Über Spielpraxis in der dritthöchsten Liga verfügen bereits Jan Remmlinger und Jannik Hausmann, die in der kommenden Saison aber noch einmal den Fokus auf die A-Jugend-Bundesliga legen werden. Beide fehlten zum Trainingsauftakt: Remmlinger weilte bei der offiziellen Abi-Feier und Hausmann hält sich derzeit mit der deutschen Junioren-Nationalmannschaft zur Europameisterschafts-Generalprobe in Bregenz auf.
Begrüßt wurden die Spieler am Dienstagabend vor der ersten Trainingseinheit in der SparkassenArena vom Vereinsvorsitzenden Ralf Schnittcher. In seiner kurzen Rede äußerte er die Hoffnung, dass die Mannschaft ihre Heimstärke beibehalte, auswärts etwas zulegen könne und über die gesamte Saison hinweg eine konstante Leistung zeige: „Wir wollen definitiv nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, umriss er sein Minimalziel.
Teammanager Björn Kalenbach stellte die Integration der Neuzugänge und die noch stärkere Verzahnung der Mannschaft mit der A-Jugend in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Zwar sei der Kader gegenüber dem Vorjahr etwas kleiner geworden, substanziell aber stärker: „Jeder muss sich dem Konkurrenzkampf stellen und richtig Gas geben“, machte er klar und prophezeite den Jungs ein sechswöchiges Trainingsprogramm „das schmerzhaft wird“.
Fünfmal pro Woche bittet Nothdurft seine Spieler in der ersten Vorbereitungsphase in die Halle, daneben müssen sie ein individuelles Krafttraining absolvieren. Im Zentrum stehen Grundlagen, aber auch handballspezifisch solle gearbeitet werden, um die Neuzugänge rasch an die Spielweise zu gewöhnen, sagte der A-Lizenzinhaber. Zwar hat er ein taktisches Konzept im Kopf, aber dieses könne nach den Eindrücken der nächsten Tage auch noch verändert werden, meinte er: „Ich schaue jetzt zuerst einmal zu, vielleicht kommen mir ja einige neue Ideen.“
Nach sechs Wochen gibt es eine zehntägige Pause, anschließend beginnt die zweite Phase der Vorbereitung, die ein Trainingslager und mehrere Turniere umfasst. Wie schon im Vorjahr wird sich der Balinger Perspektivkader wieder in Rimpar (11. August) mit Teams aus der gleichen Gewichtsklasse messen, eine Woche später steht der Geider-Cup im Terminkalender. Den Abschluss der Vorbereitung bildet traditionell ein Trainingsspiel gegen den Württemberg-Ligisten SG Ober-/Unterhausen, dieses Mal am 24. August in der SparkassenArena. Da es bereits am 17. Juli zu einem ersten Vergleich mit dem Team des Nothdurft-Kumpels Holger Breitenbacher kommt, kann der HBW-Coach fünf Wochen später feststellen, welche Fortschritte seine Truppe in dieser Zeit gemacht hat.