Interview Benedikt Brielmeier
Brielmeier: „Die Atmosphäre von Erstligahandball macht Lust auf mehr“
Benedikt „Bene“ Brielmeier spielt bereits im dritten Jahr für das Balinger Perspektivteam. Trotz seiner erst 22 Jahre bestreitet der gebürtige Ravensburger bereits seine fünfte Drittligasaison und ist beim HBW Balingen-Weilstetten 2 zum Führungsspieler gereift. In der vergangenen Spielzeit war der Rückraumakteur erfolgreichster Torschütze der „Jungen Wilden“ und hatte somit maßgeblich Anteil am Verbleib in der dritten Liga. Im Interview sprach der Torjäger über seinen Trainer Eckard Nothdurft, den hervorragenden Saisonstart und seine sportlichen Ziele beim HBW.
Benedikt, die ersten sechs Spieler der diesjährigen Drittligasaison sind gespielt. Mit 11:1 Punkten steht ihr an der Spitze der dritten Liga. Wie ist der Saisonstart in deinen Augen zu bewerten?
Der Saisonstart war für uns natürlich gut. Dennoch sehe ich noch deutlich Potenzial in der Mannschaft. In den bisherigen Spielen sind wir sicherlich noch nicht an unsere Leistungsgrenzen gegangen. Darüber hinaus hatten wir mit Krsto Milosevic und Christoph Foth die Unterstützung von zwei Spielern der Erstligamannschaft. Man darf folglich gespannt sein wie sich das Team in den Spielen ohne die beiden schlagen wird.
Und wie läuft es für dich persönlich?
Im Vergleich zur vergangenen Saison kann ich noch nicht an meine Angriffsleistungen anknüpfen, jedoch versuche ich dafür der Mannschaft in der Abwehr weiterzuhelfen und mich im Angriff in den kommenden Spielen zu stabilisieren.
Was zeichnet die Mannschaft aus und hat den klasse Saisonstart möglich gemacht?
Wir haben in den bisherigen Begegnungen geschlossene Mannschaftsleistungen abrufen können. Dies spricht für die gute Stimmung und den Zusammenhalt innerhalb unseres Teams. Allgemein ist es uns gelungen über eine solide Abwehr und einen bisher guten Torwart Paul Bar die Spiele positiv zu gestalten.
Du warst vor deiner Zeit bei den „Jungen Wilden“ bereits zwei Jahre für die TSG Söflingen in der dritten Liga aktiv und hast im ersten Jahr dort bereits mit deinem jetzigen Trainer Eckard Nothdurft zusammengearbeitet. Wie würdest du dein Verhältnis zu ihm beschreiben und was schätzt du sportlich und menschlich an ihm?
Diese Saison ist bereits die vierte Spielzeit, in der ich mit „Ecki“ zusammenarbeite. Natürlich lernt man sich dadurch von Jahr zu Jahr besser kennen und ich schätze ihn als Trainer und Mensch. Unser Verhältnis ist sehr gut. Für mich und diese Mannschaft ist er die optimale Besetzung. Durch seine fachliche Kompetenz und Erfahrung ist er ein Trainer, der gerade junge Spieler sehr gut fördern und fordern kann.
In der vergangenen Spielzeit hast du durch konstant gute Leistungen in der dritten Liga auf dich aufmerksam gemacht und durftest einige Male bei der Bundesligamannschaft unter Dr. Rolf Brack trainieren. Dein Vertrag läuft noch zwei Jahre – was hast du dir für deine sportliche Zukunft vorgenommen und siehst du diese Zukunft beim HBW?
Mein Ziel ist es irgendwann Bundesliga zu spielen. Den Entschluss meinen Vertrag beim HBW vor der Saison um zwei weitere Jahre zu verlängern, habe ich bewusst getroffen. Der Standort Balingen ist für meine sportliche Entwicklung die richtige Wahl. In der letzten Spielzeit durfte ich in der Bundesligapartie zwischen dem HBW und FA Göppingen hinter der Bank die Atmosphäre von Erstligahandball genießen. Das hat in jedem Fall Lust auf mehr gemacht.
Neben deiner Tätigkeit als Handballer studierst du an der Universität Tübingen Sportmanagement. Welche beruflichen Ziele verfolgst du im Hinblick auf die Zeit nach deiner Handballkarriere?
Ich möchte dem Sport erhalten bleiben. Das Marketing- und Managementgeschäft ist im Hinblick auf mein Studium ein Bereich, der mich sehr interessiert und in dem ich mir durchaus vorstellen kann tätig zu werden. Konkrete Berufsvorstellungen habe ich noch nicht. In jedem Fall möchte ich mir neben meiner Leidenschaft Handball ein berufliches Standbein aufbauen.
Der erste Tabellenplatz für den HBW Balingen Weilstetten 2 ist eine Momentaufnahme. Auf welchem Platz wird die Mannschaft am Ende der Saison landen und wer ist für dich Meisterschaftsfavorit?
Wenn wir die aktuelle Form beibehalten und unser Potenzial sogar weiter ausschöpfen ist ein Platz unter den ersten Fünf durchaus möglich. Dennoch ist nach dem Abschneiden in der letzten Saison mit dem langen Kampf um den Klassenerhalt ein gesicherter Mittelfeldplatz oberstes Ziel. Zum Favoritenkreis der dritten Liga zähle ich in diesem Jahr Horkheim und Friedberg.