Interview Nico Hiller

Nico Hiller: „Die Mannschaft steht hinter mir und unterstützt mich“

Seit dieser Saison steht mit Nico Hiller ein hoffnungsvoller Nachwuchskreisläufer im Kader des HBW Balingen Weilstetten 2. Der gebürtige Notzinger mit dem Gardemaß von 1,96 Meter wechselte vor der Saison  vom TSV Wolfschlugen zu den „Jungen Wilden“. Im Interview sprach der 19-Jährige über seine Eingewöhnungszeit, die dritte Liga und seinen neuen Verein.

 

 

Nico, du bist du mittlerweile rund fünf Monate beim HBW. Wie hast du dich in deiner neuen Stadt und deinem neuen Verein eingelebt?

Ich habe mich gut eingelebt und auch die Integration ist optimal verlaufen. Ich muss dabei aber auch sagen, dass es mir die Mannschaft sehr leicht gemacht hat, mich in meinem neuen Umfeld wohl zu fühlen. In so einer jungen Mannschaft zu spielen ist einfach super. 

Und wie fällt nach den ersten zehn Pflichtspielen für die „Jungen Wilden“ dein sportliches Fazit aus?

Was die Mannschaft angeht, stehen wir mit dem aktuell dritten Tabellenplatz sehr gut da. Im Vorfeld der Saison hätte ich nicht mit einem so guten Ergebnis gerechnet, wobei auch sicherlich die Unterstützung der ersten Mannschaft dieses gute Abschneiden begünstigt hat.  Ich persönlich muss mich erst noch an das Spielniveau in der dritten Liga gewöhnen, merke aber deutlich, dass ich Fortschritte mache. Ich bin dabei natürlich noch lange nicht am Ziel und habe noch einiges an Arbeit vor mir. Hier beim HBW werde ich diesbezüglich optimal gefördert. 

Zu Beginn der Saison hast du hinter Christoph Foth weniger Spielanteile erhalten. Seit dieser bei der ersten Mannschaft fest im Kader steht, bist du nominell der einzige gelernte Kreisläufer im Team. Wie kommst du damit zu Recht als 19-Jähriger in Angriff und Abwehr auf so einer zentralen Position in der Verantwortung zu stehen?

Einerseits ist es natürlich sehr schwer die Lücke hinter Christoph Foth, der bis dato super Leistungen für die „Jungen Wilden“ auf das Parkett gebracht hat, zu schließen. Natürlich lastet nun ein gewisser Druck auf meinen Schultern. Auf der anderen Seite ist es natürlich eine große Chance für mich – ich habe die Möglichkeit bekommen mich über einen längeren Zeitraum im Spiel zu beweisen. Ich spüre dabei, dass die Mannschaft hinter mir steht und mich dabei unterstützt. Von Spiel zu Spiel gewinne ich mehr Sicherheit in meinen Aktionen.

Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass du Kreisläufer geworden bist? Mit deiner Größe hättest du sicherlich auch eine gute Figur im Rückraum abgegeben, oder?

Von klein auf war mein Vater mein Jugendtrainer. Mit meinem zwei Jahre älteren Bruder habe ich deshalb früh zusammengespielt. Er war Mittelmann und ich Kreisläufer und das hat von Anfang an sehr gut harmoniert.  In der C-Jugend wurde ich dann in den Rückraum gestellt, habe aber sofort gemerkt, dass es mir am Kreis einfach besser gefällt und ich mich auf dieser Position wohler fühle. Im Nachhinein war die Kreisposition  die absolut richtige Entscheidung.

In Wolfschlugen hast du im Herrenbereich in der Württembergliga gespielt und warst zeitgleich Leistungsträger des Nachwuchsteams in der A-Jugend-Bundesliga. Ist im Vergleich dazu das Spielniveau in der dritten Liga ein großer Unterschied?

Es ist in jedem Fall ein großer Unterschied zu merken, vor allem was die Härte des Spiels und die Athletik der Spieler angeht. Gerade im Vergleich zur Jugend war das zunächst eine große Umstellung für mich. Die dritte Liga verlangt einem dementsprechend einiges ab, aber diese Herausforderung nehme ich an und will sie auch meistern.

Mit einem Vereinswechsel geht auch immer der Wechsel des Trainers einher. Was kannst du über deinen neuen Trainer Eckard Nothdurft sagen und wie würdest du dein Verhältnis zu ihm beschreiben?

Ecki als Trainer zu haben war sicherlich ein ganz großer Faktor, der mich zu meinem Wechsel bewogen hat. Ich weiß aus Erzählungen, dass er selbst ein exzellenter Kreisläufer war und darüber hinaus als Trainer dafür bekannt ist, sehr gut mit jungen Spielern zu arbeiten. Ich sehe ihn dementsprechend als absolute Respektsperson, die mir noch sehr viel beibringen und mich in meiner persönlichen Entwicklung super fördern kann.

Um dir die Integration in deine neue Mannschaft zu erleichtern, bist du seit deinem Wechsel Teil der Handball-Wohngemeinschaft. Mit sechs weiteren Mitspielern wohnst du nun in Balingen in einem Haus zusammen. Wie gefällt dir das WG-Leben?

Für die Integration im neuen Verein ist die Handball-WG genau das Richtige, da ich vom ersten Moment an sehr engen Kontakt zu meinen Mannschaftskollegen  hatte. Klar hatte ich im Vorfeld Bedenken, wie das Leben mit sechs weiteren Menschen auf so engem Raum sein wird. Diese waren aber unbegründet. Es macht Spaß in dieser Wohngemeinschaft mit jungen und netten Leuten zusammenzuwohnen. Als neuer Spieler von weiter weg in die WG zu ziehen war für mich die richtige Entscheidung.

Neben deiner Tätigkeit als Handballer hast du im Oktober in Tübingen ein Mathematik-Studium begonnen. Wie sind dir deine ersten Wochen als Student ergangen und lässt sich das Studium mit der Handballkarriere verbinden?

Die ersten paar Wochen als Student sind sehr gut verlaufen, wobei ich das Glück habe, dass einige meiner Mitspieler ebenfalls in Tübingen studieren und mir deshalb bei der Eingewöhnungsphase unterstützend zur Seite standen. Momentan ist es noch einfach, Studium und Handball zu verbinden, da in der Anfangszeit des Studiums alles noch recht locker und ohne großen Stress abläuft. Ich bin gespannt wie sich das ganze entwickeln wird wenn die ersten Prüfungen anstehen.

Abschließend noch eine Frage zur weiteren Saison. Nach hervorragendem Auftakt, habt ihr nach zwei bitteren Heimniederlagen die Tabellenführung eingebüßt und belegt derzeit Platz drei der Tabelle. Wo wird die Mannschaft am Ende der Spielrunde landen und was hast du dir persönlich vorgenommen, um das Team dabei zu unterstützen?

In meinen Augen hat die Mannschaft das Potenzial am Ende der Saison im oberen Drittel der Tabelle zu stehen. Ich persönlich wünsche mir, dass ich auch weiterhin meine Spielanteile erhalte und mich  sowohl im Angriff als auch in der Abwehr deutlich steigern kann. Ich möchte langfristig natürlich die Mannschaft dabei unterstützen ihre sportlichen Ziele zu erreichen und zu einem soliden Drittligaspieler reifen.

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