Interview Paul Bar
In der ersten Liga etablieren
Er ist einer der besten der dritten Liga. Torhüter Paul Bar vom HBW Balingen-Weilstetten. Bei den „Jungen Wilden“ steht er im Kasten und ist mit ein Grund dafür, dass der Perspektivkader in der dritten Liga auf dem zweiten Tabellenplatz steht. In der Bundesliga ist Bar in der laufenden Saison gegen den THW Kiel aufgelaufen und hat eine starke Partie gezeigt. Im Interview nennt er die Gründe, warum der Sprung ins Oberhaus des deutschen Handballs so schwierig ist. Zudem äußert er sich zu den Chancen seiner Mannschaft beim Spitzenspiel in Friedberg.
Herr Bar, wie sieht für Sie als Torwart die Spielvorbereitung aus?
Eigentlich ganz einfach. Ich mache eine Spielanalyse des Gegners. Dabei schaue ich mir die Wurfbilder der einzelnen Spieler an. Vor allem die Wurfhaltung ist wichtig, hier versuche ich herauszukriegen in welche Ecke der Spieler werfen wird.
Sie spielen schon das vierte Jahr in Balingen. Was ist diese Saison anders, dass die Mannschaft in der dritten Liga so erfolgreich ist?
Zum einen haben wir mit Aleksandar Stevic einen sehr erfahrenen Spieler hinzugekommen. Er bringt während einem Spiel auch mal Ruhe rein. Zum anderen knüpft gerade jeder an seiner Bestleistung an.
Sie zählen zu den besten Torhütern der dritten Liga, den Sprung nach oben ist bisher aber noch nicht gelungen. Was glauben Sie woran das liegt?
Das ist schwer zu sagen. In der zweiten Liga sind nur noch die Hälfte der Mannschaften, dadurch wurde die Konkurrenz größer und man muss noch besser sein. Und als junger Torhüter entscheidet man sich im Gegensatz zu einem erfahrenen öfters noch falsch.
Sie haben schon Bundesligaeinsätze mit dem HBW gehabt, gerade in der Hinrunde haben Sie eine starke Leistung gegen die wohl beste Mannschaft der Welt, den THW Kiel, gezeigt. Was war das für ein Gefühl?
Das war ein tolles Gefühl. Es ist immer ein besonderes Ereignis, wenn man gegen so gute Spieler auflaufen darf. Leider war es bisher die einzige Möglichkeit, mich in dieser Saison unter Beweis zu stellen. Ich hoffe es kommen noch mehrere.
Fällt es Ihnen nach einem solchen Erstligaeinsatz schwer wieder in der dritten Liga zu spielen?
Schwer nicht, denn ich konzentriere mich von Spiel zu Spiel neu. Deswegen ist es für mich nicht so schlimm.
Wie stellen Sie sich Ihre zukünftige Laufbahn vor?
Ich hoffe irgendwann einmal fest in der ersten Liga etabliert zu sein und dort die Leistungen zeigen kann, die ich auch in der dritten Liga zeige. Das wäre ein Traum.
Am Samstag muss der Perspektivkader des HBW beim Top-Aufstiegskandidaten TSV Friedberg antreten. Wie stehen die Chancen der „Jungen Wilden“ um dieses Spiel zu gewinnen?
In Friedberg haben wir die letzten zwei Jahre zwar nicht so gut ausgesehen, aber ich hoffe, dass wir unsere diesjährige Auswärtsstärke zeigen und zwei Punkte holen.