Vertragsverlängerung Remmlinger und Hausmann

Die jungen Talente erhalten die Chance

Immer wieder wird beim HBW Balingen-Weilstetten vom „Ausbildungsverein“ gesprochen. Es wird auf die Wichtigkeit vom Unterbau der Bundesligamannschaft hingewiesen. Den jungen Talenten aus der Region soll eine Chance gegeben werden um den Weg aus der hauseigenen Talentschmiede JSG Balingen-Weilstetten über den Perspektivkader in der dritten Liga ins Oberhaus des deutschen Handballs zu schaffen. Mit Jan Remmlinger und Jannik Hausmann gehen die Verantwortlichen der Bundesligareserve in genau diese Richtung. Beide haben den Sprung aus der A-Jugend in den Aktivenbereich in der dritten Liga geschafft. Der 19-jährige Remmlinger erhält einen Zweijahres- und der ein Jahr jüngere Hausmann einen Einjahresvertrag.

Platz bei den Aktiven finden

„Es ist völlig klar, dass wir den talentierten Spielern aus der A-Jugend die Möglichkeit geben, sich in der dritten Liga zu etablieren“, sagt HBW-Trainer Eckard Nothdurft und gibt zu verstehen, dass „die bei uns ausgebildeten Spieler sollen auch bei uns spielen.“ Remmlinger und Hausmann absolvieren momentan ein volles Programm. Drei Mal Training beim Perspektivkader des HBW und zwei Mal im A-Jugendkader. Geht es um den Spielbetrieb steht bei beiden die A-Jugend Bundesliga im Vordergrund. „Das haben sie bisher richtig klasse gemacht“, bestätigt Nothdurft den beiden eine bisher starke Saison. Die Mannschaft steht in der Südstaffel der Bundesliga nicht umsonst auf dem ersten Tabellenplatz.

Nach dieser Saison müssen Remmlinger und Hausmann ihren Platz bei den Aktiven finden. Für Nothdurft stellt sich die Frage, ob sich die beiden im Angriff durchsetzen werden können. „Der Sprung aus dem A-Jugendbereich zu den Aktiven, vor allem direkt in die dritte Liga, ist wahnsinnig groß“, weiß der HBW-Coach. Die Voraussetzungen seien aber bei beiden gegeben. „Die Hauptknackpunkte werden die Körperlichkeit, die Kraft und das Durchsetzungsvermögen sein. Von der Abwehrarbeit ist Nothdurft derweil schon überzeugt: „Hier mache ich mir keine Sorgen. Beide sind starke Abwehrspieler und können gut decken. Das ist ungewöhnlich für dieses Alter.“

Signal an andere JSG-Spieler

Remmlinger wird im Angriff über den linken Rückraum und hinten im Abwehrzentrum zum Zuge kommen. Bei Hausmann geht es um die rechte Seite, egal ob von ganz außen oder der Halbposition. „Gerade Jannik hat eine sehr gute Abwehrfähigkeit“, fügt Nothdurft an und erklärt, dass beide gerade wegen den gereiften Defensivqualitäten ihre Chance im Perspektivkader bekommen. Überhaupt zeige die Vertragsverlängerung mit den zwei Talenten den anderen JSG-Spielern, dass es beim HBW einen möglichen weiteren Weg gibt. Gleichzeitig sei es eine Auszeichnung für die JSG, dass wieder einmal zwei von der Talentschmiede ausgebildete Spieler den Sprung in die dritte Liga schaffen. „Das ist große Klasse was André Doster und sein Trainerteam leistet“, schließt Nothdurft ab.

Der Sportliche Leiter des Perspektivkaders, Björn Kalenbach, verweist auf die soziale Verantwortung, die der Verein gegenüber der Region und den jungen Spielern hat. „Jan und Jannik wurden beide bei der JSG ausgebildet. Jetzt wollen wir sie unbedingt in der Region halten“, sagt Kalenbach. Ihn freut es für beide, dass sie den Sprung geschafft haben: „Jannik hat in den letzten paar Jahren in der JSG eine sehr gute sportliche aber auch eine persönliche Entwicklung genommen. Zudem ist er letztes Jahr im Juni mit der Jugendnationalmannschaft Europameister geworden.“ In diesem Jahr sei es wichtig gewesen, dass Hausmann in der Drittligamannschaft einen Schritt nach vorne macht. „Wir freuen uns, dass wir mit Jannik einen Jugendnationalspieler in den eigenen Reihen behalten“, sagt Kalenbach.

Chance auf Jugendnationalmannschaft

Genau wie Jannik sollte auch Jan in diesem Jahr über das Training an das Niveau im Aktivenbereich gewöhnt werden. Remmlinger spielt eine starke Saison in der A-Jugend und mischt bei den Toptorschützen ganz oben mit. „Vor allem in diesem Jahr hat er sich hervorragend entwickelt, obwohl er es etwas schwerer hatte, da er im Perspektivkader einige Spieler vor sich hatte“, weiß Kalenbach. Das habe sich leistungstechnisch aber ausgezahlt, denn im vergangenen Monat hat auch Jan Remmlinger eine Einladung zum Lehrgang der Jugendnationalmannschaft bekommen. Diesen konnte er aufgrund eines Bänderrisses leider nicht wahrnehmen. „Jan soll die Chance bekommen, in der nächsten Saison gemeinsam mit Benedikt Brielmeier das Duo im linken Rückraum zu bilden“, so der Sportliche Leiter abschließend.

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