HBW Balingen-Weilstetten - TV Groß-Umstadt 35:31

„Jungen Wilden“ drehen verloren geglaubtes Spiel

„Wir wollen unbedingt gewinnen“, kündigte Eckard Nothdurft, Trainer des Perspektivkaders vom HBW Balingen-Weilstetten, vor der Partie gegen den TV Groß-Umstadt an. Das haben die Zuschauer in der Balinger SparkassenArena zu sehen und zu spüren bekommen. In beeindruckender Weise drehte der HBW ein verloren geglaubtes Spiel. Zur Pause stand es bereits 11:18, in Halbzeit Zwei lag der TVG zwischenzeitlich gar mit neun Toren vorne. Die „Jungen Wilden“ gaben sich aber nicht auf, zogen das Tempo in der Schlussviertelstunde an und machten aus einem Neun-Tore-Rückstand einen Vier-Tore-Sieg. 35:31 hieß es nach sechzig gespielten Minuten.

Schwache Anfangsphase

HBW-Trainer Nothdurft forderte vor der Begegnung mit Groß-Umstand eine klare Steigerung bei der Angriffseffektivität. In der Defensive hoffte er durch die Rückkehr von Christoph Foth auf mehr Stabilität. Beides ließen die „Jungen Wilden“ in der Anfangsphase und fast die gesamte erste Halbzeit über vermissen. Bereits nach fünf Minuten lag der HBW mit 1:4 im Hintertreffen. „Bis zur 40. Minute war das heutige Spiel ein Spiegelbild der letzten drei Partien, die wir verloren haben“, berichtet Nothdurft, dessen Mannschaft in der ersten Halbzeit keine gute Leistung zeigte. 18 Gegentore in einer Hälfte sind zu viel. Felix Beutel bekam im Kasten des HBW kaum eine Hand an den Ball.

Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Zwar brauchten die „Jungen Wilden“ ein paar Minuten und der TVG zog auf neun Tore Vorsprung davon, aber dann legten sie los wie die Feuerwehr. Ein plötzlicher Tempowechsel im Angriffsspiel und eine wesentlich stabilere Deckung waren der Grundstein für das Unerwartete. „Das Ding war weg“, gesteht Nothdurft ein und erklärt: „Was dann geschah, passiert nicht oft. Wir haben in der Abwehr zwei Kleinigkeiten geändert und es am endlich die Wurfeffektivität zurück. Groß-Umstadt muss sich schon ärgern.“ Mit Beginn der 37. Minuten startete der HBW die Aufholjagd mit einem 5:0-Lauf. Plötzlich stand es nur noch 19:23 und Groß-Umstadt war zur Auszeit gewzungen.

Überragende Fitness

Der TVG erholte sich zwischenzeitlich und erhöhte den geschmolzenen Vorsprung nochmals auf sechs Tore. In der Folgezeit schwand bei den Gästen aber die Effektivität im Angriff. Ganz anders die „Jungen Wilden“. Wurde ein Ball in der Abwehr erkämpft, ging es mit Vollgas in Richtung gegnerisches Tor. Insbesondere Benedikt Brielmeier zeigte in dieser Phase was er kann. Neun Treffer gelangen ihm an diesem Abend insgesamt. Groß-Umstadt schaffte es nicht mehr, sich klare Torchancen zu erspielen. Zudem fand Felix Beutel ins Spiel und wurde zu einem wichtigen Rückhalt seiner Teamkameraden. Er zeigte hinten die Paraden und der Rest verwandelte im Angriff mit zurückgewonnener Sicherheit. In der 52. Minute gelingt Brielmeier der erste Ausgleich der Partie. Bei kurz darauffolgenden Kempa-Trick, ebenfalls von Brielmeier verwandelt, kam es beim 30:30 noch einmal zum Unentschieden. Völlig verunsichert gelang dem TVG aber nichts mehr und der HBW setzte bis zum 35:31 einen Treffer nach dem anderen.

„Nein, noch nicht“, antwortet Gästetrainer Tim Beckmann auf die Frage, ob er bereits eine Erklärung für diese Niederlage gefunden hat, „ich kann nur mutmaßen woran es liegt. Insgesamt geht der Sieg in Ordnung, da wir nur bis zur 40. Minute Handball gespielt haben. Also der HBW in der zweiten Halbzeit das Tempo forciert haben, konnten meine Jungs nicht mithalten.“ Das sieht auch HBW-Coach so: „Wir haben von unserer überragenden Fitness gelebt.“ Mit Blick auf die kommenden drei Auswärtsspiele sei das ein ganz wichtiger Sieg gewesen – eine Belohnung für die letzten Wochen, die nicht ganz einfach waren. „Ich freue mich besonders für Felix Beutel, der in der zweiten Halbzeit mit neun gehaltenen Bällen gezeigt hat, dass er uns weiterhelfen kann.“

HBW Balingen-Weilstetten: Beutel, Makowski; Brielmeier (9), Wahl (8/2), G. Thomann (8), Foth (4), Stevic (3), Skvaril (2), Schlaich (1), J. Thomann, J. Hausmann, Hildebrand, Thiemann, Hiller.

Nächstes Spiel: TV Germania Großsachsen gegen HBW 2 (16. März, 20 Uhr, Sachsenhalle).

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