Spielbericht aus dem Zollern-Alb Kurier

Jung-Gallier in Coburg ohne Chance

Für den HBW 2 war das Gastspiel in Coburg eine Fahrt ins Blaue. Gegen den heimischen HSC blieben die Balinger ohne Chance und verloren mit 24:34. Coach Nothdurft nahm die Niederlage gelassen.

Balingen. Es ging gut los für das Balinger Perspektivteam. Nach dem 1:0 für den HSC Coburg folgten binnen vier Minuten drei Treffer durch Jannik Hausmann, Benedikt Brielmeier und Fabian Wiederstein zum zwischenzeitlichen 3:1 für den HBW 2. Bis zum 4:2 konnten die Gäste den Mini-Vorsprung halten, mit dem 5:5 in der 15. Minute rückten die Hausherren das Kräfteverhältnis aber wieder zurecht. Noch mehr: Im Anschluss an die Anfangsviertelstunde rollte der Coburg-Express und ließ sich von Balingens Bundesliga-Reserve nicht mehr aufhalten. „Wir hatten keine Chance zu verhindern, dass der Gegner mehr und mehr davonzog“, erkannte Nothdurft, „da ging das Ding seinen Gang.“

Zur Stärke der Hausherren gesellte sich unglücklicherweise noch eine Abschlussschwäche des HBW 2. „Coburg hatte mit Havard Martinsen einen überragenden Torwart zwischen den Pfosten. Aber wir haben auch falsche Würfe genommen. Und die Würfe, die wir genommen haben, waren auch noch zu schwach. Damit können wir eine Mannschaft wie Coburg nicht wirklich gefährden.“

Was den Gästen zusätzlich zu schaffen machte: Nachdem Jan Remmlinger schon vor der Abfahrt aufgrund von Magenbeschwerden passen musste und Christoph Foth ebenfalls nicht zur Verfügung stand, fiel auch noch Wiederstein nach 25 Minuten mit Verdacht auf Bänderriss im Sprunggelenk aus. Bis dahin hatte Nothdurft schon seine 6:0-Deckung in einen 5:1-Verbund geändert, allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. In die Halbzeit ging Balingen schließlich mit einem 9:16-Rückstand.

Im zweiten Durchgang entschied sich Nothdurft wieder für seine 6:0-Abwehr und konnte die Chancenlosigkeit seiner Mannen so zumindest abschwächen. Dennoch führte Coburg beim 21:11 in der 39. Minute erstmals mit zehn Toren. Deutlich mehr wurde es nicht mehr, deutlich weniger aber auch nicht. Um gegen den HSC, der im zweiten Durchgang munter durchwechselte und so etwas den Schwung verlor, dauerhaft mitzuhalten, hätten die Balinger nämlich vor allem auch im Angriff anders auftreten müssen. Aber Nothdurft erkannte wie schon oft: „Wir haben Probleme, Tore außerhalb der Neunmeterlinie zu erzielen. Wir müssen jedes Mal auf die sechs Meter kommen, um ein Tor zu erzielen.“ So schaukelte sich Coburg sukzessive auf einen ungefährdeten 34:24-Sieg und rangiert nun bei einem Spiel weniger nur noch sechs Punkte hinter Spitzenreiter HSC Bad Neustadt.

Nicht regungslos aber gelassen nahm Coach Nothdurft die Zehn-Tore-Pleite gegen den Titelaspiranten zur Kenntnis. „Das Einzige, was wir uns vor der Partie ausgerechnet hatten, war die Fahrzeit nach Coburg“, feixte der A-Lizenzinhaber. „Um Coburg in Coburg zu ärgern, muss schon alles zusammenpassen. Prinzipiell ist das aber nicht unser Niveau und auch nicht unser Anspruch. Das müssen wir so hinnehmen.“ Überhaupt hält „Ecki“ den HSC für schier übermächtig. „Coburg als Produkt gehört nicht in die dritte Liga. Die wollen und gehören eins nach oben.“ Positives nahm Nothdurft dennoch mit. „Für jeden unserer Spieler ist es natürlich toll, vor solch einer Kulisse, bei solch einer Atmosphäre gespielt zu haben.“ SMI

Die Mannschaften

HSC Coburg: Havard Martinsen, Oliver Krechel (TW); Philipp Barsties, Ronny Göhl 5/4, Johan Andersson 3/1, Nikola Franke 2, Dominic Kelm 6, Sebastian Kirchner 1, Jiri Vitek 5, Tomas Riha 4, Maximilian Drude 2, Till Riehn 2, Sebastian Roth 3, Philipp Seitle 1;

HBW Balingen-Weilstetten: Karim Ketelaer, Marco Azevedo Marques (TW); Julian Thomann 2, Timo Hildebrand, Christian Wahl 4, Fabian Wiederstein 1, Nico Hiller 1, Felix Zipf 3, Patrick Weber 5, Jannik Hausmann 5, Patrick Rapp 1, Benedikt Brielmeier 2;

Spielfilm

1:3, 3:4, 9:6, 16:9 - 19:10, 23:12, 28:18, 34:24.

Nächstes Spiel

HBW Balingen-Weilstetten 2 - H2Ku Herrenberg (Sonntag, 9. März, 17 Uhr, SparkassenArena).

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