Spielbericht aus dem Zollernalb-Kurier

Knappe Niederlage für die Jung-Gallier in Auerbach

Nach einer rasanten Partie herrschte sieben Sekunden vor Schluss Gewissheit: Der Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten 2 unterlag in Auerbach 26:27. Coach Nothdurft sagt: „Selbst schuld!“

Acht Minuten und drei Sekunden vor der Schlusssirene war die Welt des HBW 2 noch in Ordnung. Zwar konnte die Bundesliga-Perspektive beim SV 08 Auerbach alles andere als überzeugen, führte in der Endphase des Gastspiels aber dennoch scheinbar komfortabel mit 24:20. Der bis dato höchste Vorsprung des gesamten Spiel deutete auf die Balinger als die Sieger des Duells. „Ein Tor hätte uns noch gefehlt, dann hätte es gepasst“, erinnerte sich Übungsleiter Eckard Nothdurft nach der Partie an die Situation. Kurz zuvor kassierte Balingen durch Nico Hiller eine Zeitstrafe, kurz danach vergaben die Gäste zwei offene Würfe. „Da hatten wir dann in der Abwehr nicht mehr den klaren Kopf, um sauber zu verteidigen“, erklärte Nothdurft.

Sechs Minuten und 23 Sekunden vor dem Ende zog „Ecki“ seinen grünen Karton, versuchte seine Mannschaft neu zu ordnen. Vergebens. Zwar traf Jan Remmlinger noch zum 25:23, und Auerbach agierte nach einer Zwei-Minuten-Strafe in Unterzahl, eine Minute und 45 Sekunden vor dem Abpfiff glichen die Hausherren aber zum 26:26 aus. Anschließend fiel 90 Sekunden auf beiden Seiten kein Treffer, dann nahm Auerbachs Co-Trainer Manfred Eichenmüller für Spielertrainer Tobias Wannenmacher die Auszeit und stellte sein Team für den letzten Angriff auf. Mit Erfolg. Sieben Sekunden vor der Schlusssirene kam Matthias Werner mit einem Schlagwurf durch und erzielte das 27:26 für die 08er. „Da waren wir zu passiv im Innenblock“, wusste Nothdurft sofort, warum seine Jungs den entscheidenden Gegentreffer kassierten.

So spannend wie die Schlussphase, so eng waren auch die gut 50 Minuten zuvor. Zwar war’s keineswegs hochklassig, aber rasant. Auerbach führte mit 2:0, Balingen drehte auf 4:3, der Vorsprung hielt bis zum 7:5, bis die 08er wieder mit 9:7 vorne lagen und das Duell schließlich mit 13:13 in die Pause ging. „Das waren zwei Mannschaften aus dem letzten Drittel der Tabelle, die sich auf Augenhöhe begegneten“, fasste „Ecki“ die ersten 30 Minuten schmunzelnd zusammen.

Im zweiten Durchgang blieben die Teams bis zum 16:16 zusammen, ehe Balingen begann davonzuziehen. „Da hatten wir das Momentum auf unserer Seite, hätten es nur behalten müssen“, haderte Nothdurft. Sein Ensemble erhöhte auf 19:16, machte in dieser Phase deutlich weniger individuelle Fehler als zuvor, hatte Zugriff in der Deckung, der Angriff kam mit der 5:1-Defensive der Hausherren gut zurecht, und auch Fortuna war auf Seiten des HBW 2. „Wir hatten Glück bei einigen Abprallern. So konnten wir auf vier Tore wegziehen“, meinte Balingens Coach.

Was danach geschah, konnte „Ecki“ kaum glauben. „Wir hatten viele Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen. Für das, was in der Schlussphase passierte, können wir niemandem die Schuld geben.“ Überhaupt nahm der A-Lizenzinhaber seine Jungs nach Abpfiff in die Pflicht. „Wenn man die 60 Minuten sieht, können wir uns nicht beklagen, dass wir verloren haben.“

Bizerba Blickle Stumpp
Sparkasse DAK Bentley Edeka Südwest Marquardt Medizintechnik Elco LS Medcap Kempa Artivion