Spielbericht aus dem Zollern-Alb Kurier
Jung-Gallier gewinnen zum ersten Mal in Friedberg
Eine spielerisch exzellente erste Hälfte und ein nervenstarker zweiter Abschnitt bescherten dem HBW Balingen-Weilstetten 2 den neunten Saisonsieg. Die Balinger gewannen beim TSV Friedberg verdient mit 34:32.
Die Begegnung mit dem Tabellenfünftletzten begann verheißungsvoll für den HBW 2. Die Treffer von Benedikt Brielmeier und Christoph Foth sorgten in der dritten Minute für eine 2:0-Führung, erst in der siebten Spielminute gelang Friedberg beim 3:3 erstmals der Ausgleich. Die Balinger ließen sich dadurch keineswegs aus der Bahn werfen, blieben ihrer kompromisslosen Linie in der 6:0-Deckung treu, gerieten zu keiner Zeit in Rückstand und lagen in der 13. Minute nach einem 4:0-Lauf durch zweimal Felix Zipf, Patrick Rapp und Foth mit 10:5 in Führung. Friedberg nahm seine Auszeit, Balingens Übungsleiter Eckard Nothdurft wusste, warum: „Wir haben im Angriff eine perfekte erste Halbzeit gespielt. Bei 31 Angriffen gelangen uns 22 Tore. Es lief alles genau so, wie wir uns das vorgestellt hatten.“
Auch nach der Friedberger Extra-Besprechung rollte der Balinger Express munter weiter. In der 20. Minute besorgte Nico Hiller den komfortablen 16:8-Vorsprung, Nothdurft traute seinen Augen kaum. „Wir haben alles reingemacht, was wir bekommen haben. Auch in der Defensive war bis dahin alles in Ordnung. Danach haben wir die Gegentore für meinen Geschmack zu schnell kassiert.“ Die Seiten wurden schließlich bei einem für die Bundesliga-Perspektive eindrucksvoll souveränen 22:16 gewechselt, Nothdurft vermied aber jegliche Feierlaune. Ganz im Gegenteil. „In der Halbzeit war es komisch. Wir dachten, ‚was ist denn hier passiert?’. Uns war klar, dass es nach einer Viertelstunde Pause so nicht weitergehen wird. Ehrlich gesagt, ging uns ein bisschen die Düse.“
Auf dem Parkett schlug sich die Nervosität der Gäste dann auch im Ergebnis nieder. Bis zur 44. Minute traf der HBW 2 nur zweimal ins Schwarze, Friedberg schaffte das 24:24. „Wir haben uns selbst in Not gebracht“, analysierte „Ecki“. „Im Angriff waren wir nicht mehr beweglich genug, durch den Ausgleich war die Halle auf einmal da.“ Und doch gab Balingen die Partie nicht mehr aus der Hand. Nothdurft zückte erst die grüne Karte und schickte dann Jan Remmlinger aufs Feld, der entscheidenden Einfluss auf die Schlussphase der Partie nehmen sollte. „Das waren vier Tore, die wir ganz dringend gebraucht konnten“, fasste der Coach die Bilanz des „Jokers“ zusammen. Remmlinger trieb den HBW 2 vehement an und sorgte dafür, dass die Gäste anderthalb Minuten vor Schluss mit 33:30 in Führung lagen. Am Ende schlug ein 34:32 zu Buche.
„Es freut mich, dass wir nach dem Ausgleich dran geblieben und nicht auseinander gefallen sind“, lobte Nothdurft. „Nach uns werden nicht mehr viele Teams kommen, die in Friedberg gewinnen. Die Mannschaft hat unheimlich leidenschaftlich verteidigt und sich den Sieg absolut verdient“, betonte der HBW 2-Coach. Was Nothdurft meint: In der 52. Minute handelten sich die Balinger durch Foth und Rapp insgesamt vier Strafminuten ein, Überstanden die Unterzahl aber mit einer 1:1-Bilanz. Entscheidend hierfür war auch eine ordentliche Torhüterleistung. „Karim Ketelaer hielt in der ersten Halbzeit neun Bälle, Marco Azevedo in der zweiten Hälfte sieben“, so „Ecki“ zur Statistik.
HBW Balingen-Weilstetten 2: Ketelaer, Azevedo; Brielmeier (5), Zipf (4), Hiller (4), Remmlinger (4), Thomann (4), Wahl (4/2), Foth (3), Hausmann (3), Rapp (3).
Spielfilm: 3:3, 4:5, 9:16, 16:22 - 18:23, 24:24, 26:29, 32:34.
Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten 2 SG Köndringen-Teningen (Sonntag, 9. Februar, 17 Uhr, SparkassenArena).