Spielbericht aus dem Zollernalb-Kurier von Larissa Bühler
Jung-Gallier treffen auf Überraschungsmannschaft
Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge steht der HBW Balingen-Weilstetten 2 in der 3. Handball-Liga bereits unter Druck. Am Sonntag geht es nun um 17 Uhr gegen den TSV Rödelsee.
Zufrieden konnte HBW 2-Trainer Eckard Nothdurft mit dem Verlauf der vergangenen Wochen nicht sein. Nach einem ordentlichen Start mit 4:2 Punkten kassierte seine Truppe zuletzt drei Niederlagen in Folge. So ging es in der Tabelle runter bis auf Platz 13, der Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang beträgt gerade mal noch einen Zähler. Besonders die schwache Defensivleistung macht es den „Jung-Galliern“ bislang schwer. In sechs Spielen kassierte der HBW 2 178 Gegentore mehr als jede andere Mannschaft der Liga. Da hilft es auch nicht, dass mit 174 der zweitbeste Wert im Angriff zu Buche steht. „Natürlich könnte man sagen, dass wir dann statt 33 Toren einfach 36 Tore machen müssen. Aber das kriegt man ohne Gegenstöße einfach nicht hin“, betont Nothdurft.
Am Sonntag wollen die Schwaben nun endlich wieder ein Erfolgserlebnis verbuchen. Doch das wird nicht einfach. Um 17 Uhr ist der TSV Rödelsee zu Gast in der SparkassenArena. Sportlich läuft es zurzeit beim TSV ausgezeichnet. Mit 8:4-Zählern nach sechs Spielen hat sich die Mannschaft im Vorderfeld der Tabelle festgesetzt und kann völlig entspannt den restlichen Spielen entgegensehen. „Rödelsee ist für mich die absolute Überraschungsmannschaft“, sagt Nothdurft. Personell hat sich in den vergangenen Wochen aber einiges getan. Mitte September überraschte der TSV mit der einvernehmlichen Trennung von Fritz Zenk. Der hatte das Traineramt in Rödelsee sieben Monate zuvor übernommen und den Verein zum Klassenerhalt geführt. Der bisherige Co Radovan Suchy übernahm daraufhin sein Amt. Am vergangenen Wochenende vor dem Spiel gegen Fürstenfeldbruck wurde Zenk nun offiziell verabschiedet. Dass die Partie gegen den Aufsteiger gleichzeitig auch das letzte Spiel von Rostislav Badura war, stellte dann die nächste Überraschung dar.
Der tschechische Torwart war erst kurz vor dem Saisonstart nach Rödelsee gewechselt und dort in kurzer Zeit zu einem Leistungsträger geworden. Genauso, wie es sich die Vereinsverantwortlichen erhofft hatten. Nun die unerwartete Trennung. „Weil er in der Tschechei eine Arbeitsstelle in Aussicht hat“, begründet Geschäftsführer Tobias Demel das frühzeitige Ende von Badura beim Tabellenfünften. Neuer Mann zwischen den Pfosten ist ab sofort Routinier Ozren Kvrgic.
Er habe die vergangenen beiden Spiele der TSV-Truppe genau angesehen, verrät Nothdurft. Den Abgang von Badura sieht er als nicht wirklich dramatisch an. „ Rödelsee ist nicht einfach zu spielen. Warum kann ich gar nicht so genau beschreiben“, räumt der Diplomsportlehrer ein. Der TSV spiele für gewöhnlich dieselbe Deckungsformation. „Die spielen sie aber oft unterschiedlich. Mal ganz offensiv, dann wieder defensiv. Schwer zu sagen, wie sie es gegen uns machen werden“, so Nothdurft.
Von seinen eigenen Spielern erwartet er derweil in der Abwehr eine deutliche Steigerung. „Wir haben uns genau angeschaut, welche Fehler wir gegen Kornwestheim gemacht haben, wir wissen wo die Probleme liegen“, erklärt der HBW 2-Kommandogeber. „Wir müssen unsere 3:2:1 einfach besser hinstellen und Stabilität reinkriegen“, fordert Nothdurft. Gegen die robuste Truppe aus Rödelsee kann Nothdurft neben den A-Jugendlichen Frank Raible und Fabian Mayer wohl auch wieder auf HBW-Ikone Frank Ettwein zurückgreifen.