Vorbericht aus dem Zollern-Alb-Kurier
Eindrucksvolle Kulisse
von Larissa Bühler
Die Negativserie ist beendet, die Euphorie bleibt aber aus. Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten 2 hofft am Samstag um 19.30 Uhr im Kellerduell gegen Fürstenfeldbruck auf Punkte.
Die Erleichterung beim HBW Balingen-Weilstetten 2 am vergangenen Sonntag nach dem Sieg gegen den TV Germania Großsachsen war groß. Schließlich hatten die „Jung-Gallier“ zuvor sechs Niederlagen in Folge kassiert. Dennoch warnte Trainer Eckard Nothdurft nach der Partie vor zu viel Euphorie.
Mit Recht. Denn die Lage beim Balinger Drittligisten ist immer noch angespannt. Zwar hat die Bundesliga-Reserve mit dem Sieg die Abstiegsränge verlassen, der Vorsprung auf diese beträgt bei 6:14 Punkten allerdings nur einen mageren Zähler. Umso dringender ist es deshalb, dass die Nothdurft-Jungs am Samstag im Kellerduell nachlegen. Um 19.30 Uhr sind sie beim Aufsteiger TuS Fürstenfeldbruck gefordert, der mit 5:15 Punkten den 14. Tabellenplatz einnimmt. Der tut sich in der neuen Liga noch etwas schwer.
In der vergangenen Runde war Fürstenfeldbruck in der Bayernliga kaum zu schlagen gewesen. In 26 Partien kassierte der TuS nur eine Niederlage und kam durch zwei weitere Remis letztendlich auf 48:4 Punkte. Das wurde mit dem Titel und dem Aufstieg in die dritte Liga belohnt. Und auch der Bayernpokal ging an Fürstenfeldbruck.
Nach drei Jahren Abwesenheit sind die Bayern nun also zurück in der dritthöchsten Spielklasse. Doch bisher reichte es erst zu zwei Siegen. Zum Auftakt siegte Fürstenfeldbruck mit 33:26 gegen Konstanz, der zweite Erfolg gelang vor drei Wochen beim 33:31 gegen den TSV Friedberg. Neben einem 32:32 gegen Kornwestheim kassierte der TuS dann sieben Niederlagen. Doch die fielen teilweise sehr knapp aus, gegen Zweitliga-Absteiger Leutershausen, die Bundesliga-Reserve SG Kronau/ Östringen 2 und die SG H2Ku Herrenberg unterlag Fürstenfeldbruck nur mit einem Tor Differenz. Größtes Problem der Bayern ist die Defensive. In zehn Spielen kassierte Fürstenfeldbruck bereits 298 Gegentore. Damit gehört die Mannschaft von Trainer Martin Wild zu den Schießbuden der Liga, einzig Kornwestheim hat bislang mehr Treffer kassiert.
Nothdurft sieht darin aber keinen Vorteil für sein Team. „Wir werden mit der aggressiven Deckung von Fürstenfeldbruck mit die meisten Probleme haben“, vermutet der Diplomsportlehrer. Genau wie der HBW 2 setzt der TuS auf eine 3:2:1-Abwehrformation. „Die sind eins der wenigen Teams der Liga, die die 3:2:1 auf diese Weise spielen. Wir müssen schauen, wie wir gegen unsere ,eigene' Abwehr da zurechtkommen. Man denkt das sei einfach aber das ist es wirklich nicht“, so der Trainer.
Überhaupt erwartet Nothdurft eine umkämpfte Partie. „Die Mannschaft hat einen unglaublichen Fighting Spirit, gerade zu Hause ist das sehr respekteinflößend“, betont der HBW 2-Coach und warnt: „Vom Publikum kommt dann noch mehr Druck.“ Genau das hatte es auch dem TSV Friedberg schwer gemacht, weiß Nothdurft. „Die lagen dann schnell mit 0:4 hinten und die Sache war damit eigentlich entschieden. So sollte es uns besser nicht gehen.“ Gute Erinnerungen an Fürstenfeldbruck hat der HBW 2-Coach nicht wirklich. Zwar hatte man 2011 das Rückspiel vor heimischer Kulisse deutlich gewonnen und damit den TuS zurück in die Bayernliga befördert, im ersten Duell in Fürstenfeldbruck war man jedoch mit 31:33 unterlegen. „Aber man kann da keine Querverweise ziehen. Bei beiden Mannschaften hat sich in der Zwischenzeit viel verändert“, so Nothdurft.