Vorbericht von Joachim Hausmann

Ohne Druck zum Spitzenreiter

Der Spielplan erlaubt dem HBW Balingen-Weilstetten II keine Verschnaufpause: Nach der unglücklichen Heimniederlage gegen Hochdorf folgt auswärts gleich das brisante Derby beim Tabellenführer HSG Konstanz. Angesichts der Tabellensituation kann die Doster-Sieben allerdings ganz befreit an den Bodensee reisen, denn eigentlich erwartet ja niemand etwas anderes als einen Sieg der Gastgeber. (Samstag, 20 Uhr, Schänzle-Sporthalle, Konstanz).

Voller Freude, aber auch mit viel Respekt erwarten die Schützlinge von Coach André Doster das Spiel beim Spitzenreiter. „Wir wissen, was uns in der „Schänzle-Hölle“ erwartet“, weiß Doster um die Schwere der Aufgabe. „Konstanz ist in dieser Saison einfach die konstanteste Mannschaft und steht zu Recht da oben.“ Doch auch der souveräne Spitzenreiter ist nicht unverwundbar, zuletzt bewies das die überraschende Niederlage beim Kellerkind in Kornwestheim. Diese Beispiel vor Augen, gehen die Jung-Gallier den auch relativ gelassen in die Partie: „Wir haben in Konstanz überhaupt nichts zu verlieren, können ganz befreit aufspielen. Das macht es für uns sicher etwas leichter.“

Der HBW II freut sich auf ein Wiedersehen mit Fabian Schlaich, Simon Flockerzie und Matthias Stocker, die in Konstanz absolute Leistungsträger geworden. Mit Schlaich, der zudem als Co-Trainer die Konstanzer A-Jugend betreut, verbindet Doster eine enge Freundschaft. Es wird also ein besonderes Spiel.

„Konstanz ist so gut aufgestellt, dass es nicht reicht, sich auf zwei, drei Spieler zu konzentrieren.“ Allerdings wird ein besonderes Augenmerk auf Paul Kaletsch liegen, der mit 144 Toren auf Platz der Torjägerliste in der 3. Liga Süd rangiert. Auch Mathias Riedel hat bereits über 100 Mal getroffen, und Spielmacher Mathias Stocker ist sehr wendig und variabel und ebenfalls stets für einen Torerfolg gut. Und im Tor der HSG steht mit Konstantin Poltrum ein Juniorennationaltorwart. „Klar ist: Konstanz wird uns alles abverlangen. Aber auch wir wollen Konstanz alles abverlangen!“

Den Optimismus dafür zieht der Balinger Trainer aus den vergangenen Spielen, als seine Schützlinge gezeigt haben, wozu sie in der Lage sind. „Wir müssen an die gute Leistung gegen Horkheim und die ersten 40 Minuten vom Spiel gegen Hochdorf anknüpfen. Wir haben zwar viele Fehler gemacht, aber auch 40 Minuten sehr ordentlich gespielt.“ Lange lag man in Führung und brachte sich letztlich selbst auf die Verliererstraße. Das gilt es abzustellen, dann ist auch beim klaren Favoriten durchaus etwas drin. „Wir müssen einfach in jedem Spiel versuchen, an unsere Leistungsgrenze zu gehen.“

Personell schaut die Lage bei den Jung-Galliern weiterhin gut aus. Zwar konnte Jan Remmlinger unter der Woche wegen einer Grippe nicht trainieren, „Aber zum Spiel könnte er wieder fit sein“, hofft sein Trainer auf die Wurfgewalt des jungen Rückraumschützen. Im Übrigen sind alle Mann an Bord und brennen darauf, das Unmögliche doch möglich zu machen. Und mit einem Punktgewinn am Bodensee würde auch gleichzeitig der Druck etwas geringer, wenn es dann im Anschluss in die wichtigen Spiele gegen Kornwestheim, Kronau/Östringen und Köndringen/Teningen geht.

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