Vorbericht von Joachim Hausmann
Derby-Time: HBW II will erfolgreich ins neue Jahr starten
Das Jahr 2016 ist erst zwei Wochen alt, da beschert der Spielplan dem Handball-Drittligisten HBW II gleich eine richtig harte Nuss: Die Mannschaft von Trainer André Doster muss zum Derby beim Schlusslicht SG H2Ku Herrenberg antreten. (Samstag, 20 Uhr, Markweghalle, Herrenberg)
In der Vergangenheit waren diese Duelle stets hoch emotional und hart umkämpft. Dazu trägt nicht zuletzt die hitzige Atmosphäre auf den Rängen bei, die die Heimmannschaft schon öfters auf die Siegerstraße getrieben hat. Doch dem HBW II ist deswegen nicht wirklich bange: „Wir wissen, was uns erwartet, es ist schließlich nicht das erste Auswärtsspiel, in dem wir unter Druck sind“, sieht Doster der Partie absolut zuversichtlich entgegen.
Derzeit rangieren die Jung-Gallier auf dem 12. Tabellenplatz, und damit genau zwischen den Stühlen. Auf Platz 5 fehlen zwar nur 3 Punkte, doch auch die TSG Haßloch auf dem ersten Abstiegsplatz hat nur zwei Zähler weniger als der HBW II. So kommt der Begegnung in Herrenberg besondere Bedeutung bei, können sich Kapitän Julian Thomann und Co. mit einem Sieg doch ein wenig Luft verschaffen und den kommenden, nicht minder schweren Aufgaben etwas entspannter entgegen blicken.
Die Ausgangslage ist für Doster also klar: „Herrenberg steht bereits mit dem Rücken zur Wand“ und muss unbedingt punkten. Und für dieses Unterfangen steht Trainer Nico Kiener eine formidable Offensivabteilung zur Verfügung. Torjäger Christian Durner ist mit seinen 85 Treffern immerhin auf Platz 10 der Liga, und auch Felipe Soteras-Merz und Christian Rau sind nicht zu unterschätzende Faktoren. Im Argen liegt es jedoch in der Abwehr, hinter der mit Marco Azevedo ein ehemaliger Balinger das Tor hütet. 501 Gegentore sind negative Liga-Spitze, hier gilt es sicher zuerst anzusetzen.
Im Hinspiel konnten die Jung-Gallier einen wichtigen 30:27-Sieg einfahren, nicht zuletzt auch dank der Paraden des glänzend aufgelegten Jonas Baumeister im Tor. Mit seinen Paraden war er der große Rückhalt, den die Mannschaft am Samstag im Herrenberger Hexenkessel sicher erneut brauchen wird. Doch “das Spiel ist lange her, beide Mannschaften haben seither weiter entwickelt“, will André Doster keine Parallelen zu damals ziehen, Er geht „von einem harten Kampf aus“, in dem die Mannschaft erfolgreich sein wird, die „im ersten Spiel nach der Pause am schnellsten ihren Rhythmus findet“.
Dabei hat der Balinger Coach personell nahezu alle Mann an Bord, lediglich die beiden Langzeitverletzten Fabian Mayer und Jan Remmlinger werden weiterhin ausfallen, sie befinden sich jedoch schon wieder im Aufbautraining. Und eine volle Kapelle wird der HBW II in Herrenberg auch brauchen, denn die Bedeutung der Partie ist immens, nicht zuletzt weil man mit einem Erfolg auch den direkten vergleich mit Herrenberg gewinnen würde, was in der Endabrechnung „am Ende Gold wert sein kann“. Nach Zweibrücken wäre die SG H2Ku schon der zweite direkte Konkurrent, den man im Falle einer Punktgleichheit hinter sich lassen würde.