Vorbericht von Joachim Hausmann
Jung-Gallier weiter auf Sieg programmiert
Am vergangenen Wochenende schaffte Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II den Klassenerhalt – der Punktgewinn gegen Großsachsen sowie die Ergebnisse der Konkurrenz bedeuteten das vorzeitige Erreichen des Saisonziels. Nun soll beim Tabellenvierten SG Nußloch der positive Trend der letzten Wochen fortgesetzt und der Platz im vorderen Drittel des Tableaus gefestigt werden. (Samstag, 20 Uhr, Olympiahalle, Nußloch).
Doch so einen Krimi wie vergangenen Sonntag möchten weder Trainer André Doster noch die Mannschaft erneut erleben. Nachdem seine Schützlinge fast das gesamte Spiel über geführt hatten, gaben sie die Partie fast noch aus der Hand. Doch ein überragender Endspurt sowie das Last-Second-Tor von René Zobel sicherten letztlich den Punkt. „Da waren einfach ein paar Sachen, die uns auf der Zielgeraden noch vom Sieg abgebracht haben,“ hadert der Coach noch hinterher. Doch für seine junge Mannschaft ist das auch ein Prozess des Lernens. „Es ist ein junges Team, das sich weiter entwickeln will.“
Und so liegt der Fokus ab sofort auf der Zukunft. „ich erwarte, dass wir unabhängig von der Situation jetzt auch in den verbleibenden Spielen alles geben!“ das wird in Nußloch auch absolut erforderlich sein, denn in der Olympiahalle hängen die Trauben sehr hoch. Auf dem Papier eine der absoluten Topmannschaften stellt die SGN mit 817 erzielen Toren die stärkste Offensive der Liga. Allerdings fehlt mit Pierre Freudl der Toptorschütze wegen eines Innenbandrisses, „dass er fehlt, ist für uns auf jeden fall kein Nachteil.“ Und auch wenn die Truppe von Trainer Christian Job zuletzt beim 25:25 gegen Großsachsen und der unerwarteten Pleite in Köndringen/ Teningen geschwächelt hat, sieht Doster eine große Aufgabe auf sein junges Team zukommen: „Ich kann bei Nußloch eigentlich keinen Spieler herausheben, sie haben eine gute, sehr kompakte Mannschaft“.
Seine Mannschaft kann sich andererseits auch gut an Nußloch und das Hinspiel in der SparkassenArena erinnern. Jan Remmlinger musste nach einem üblen Foul von Kevin Bitz mit einem Kieferbruch vom Feld und fiel danach monatelang aus. Das Spiel ging dann zu allem Überfluss auch noch verloren. So gesehen ist auch ein wenig Revanche angesagt. Volle Konzentration und Einsatz sind gefragt, wenn am Samstagabend etwas Zählbares mit ins Schwäbische mitgenommen werden soll. „Wir machen sicher keine Kaffeefahrt nach Nußloch,“ betont Doster denn auch. „Wir gehen dorthin, um zwei Punkte mitzunehmen – auch wenn das natürlich gegen diesen gegner kein leichtes Unterfangen wird.“
Personell muss der HBW 2 auf seine A-Jugendlichen verzichten; die sind zeitgleich auf dem Weg nach Minden zum Viertelfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft. So sehr diese Jungs, die auch schon Leistungsträger in der 3. Liga sind, natürlich fehlen, so sehr freut sich der Trainer aber auch für den erfolgreichen Nachwuchs. „Es ist eine prima Sache, dass sie sich jetzt voll und ganz auf die A-Jugend konzentrieren können.“ Denn wäre der Klassenerhalt noch nicht perfekt, wäre der Spagat für den Verein durchaus knifflig geworden. So werden die mitreisenden Fans sicher neben dem Geschehen auf der Platte sicher auch mit einem Auge in die Halle in Dankersen schielen.